Polnisch-Deutsche Kulturtage

Dresden, 1. Oktober 2018. Das Kraszewski-Museum Dresden, das Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien und das Europäisches Kulturhauptstadtbüro Dresden 2025 veranstalten noch bis zum 25. November 2018 die 6. Polnisch-Deutschen Kulturtage, die sich Städten Danzig (Gdańsk) und Breslau (Wrocław) widmen. Beide Städte sind inzwischenvon ihrer deutschen und ihrer polnischen Vergangenheit geprägt. Die Kulturtage fragen nach der Heimat heute, nach gemeinsamen Wurzeln, nach einer Kultur, die Zugehörigkeit verschafft und nach einer Zukunft in einem gemeinsamen Europa.
Abbildung oben: Die Norwegerin Bente Kahan lebt in Breslau und war mehrfach auch schon in Görlitz zu erleben

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Im Fokus zwei Städte der Polen und der Deutschen

Entsprechend lautet das Motto der aktuellen Polnisch-Deutschen Kulturtage "Danzig und Breslau – Städte der Polen und der Deutschen" (Gdańsk i Wrocław – miasta Polaków i Niemców).

Auszug aus dem opulenten Programm:

  • Sonntag, 7. Oktober 2018, 15 Uhr,
    Kraszewski-Museum, Nordstraße 28, 01099 Dresden:
    Lesung: Literarischer Reiseführer Danzig mit dem Autoren Peter Oliver Loew

  • Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19.30 Uhr,
    Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, Wettiner Platz 13, 01067 Dresden:
    Zeitgenössische Klänge mit Video und Live-Elektronik mit dem Sound Factory Orchestra aus Breslau

  • Freitag, 19. Oktober 2018, 19 Uhr,
    Kraszewski-Museum, Nordstraße 28, 01099 Dresden:
    Der Autor Stefan Chwin aus Danzig stellt sein "Deutsches Tagebuch" vor

  • Filmreihe "Hommage an Günter Grass",
    Kraszewski-Museum, Nordstraße 28, 01099 Dresden:
    • Donnerstag, 11. Oktober 2018, 18.30 Uhr: "Die Blechtrommel"
    • Sonntag, 14. Oktober 2018, 15 Uhr: "Unkenrufe"
    • Freitag, 9. November 2018, 18.30 Uhr:"Katz und Maus"

  • Sonntag, den 11. November 2018, 11 Uhr,
    Stadtmuseum Dresden (Landhaus), Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden:
    Festveranstaltung "Zum 100. Jahrestag der wiedererlangten Unabhängigkeit Polens"
    mit Tanz, Musik und einem Vortrag

  • Sonntag, den 25. November 2018, 15 Uhr,
    Kraszewski-Museum, Nordstraße 28, 01099 Dresden:
    Konzert "Worte, die weiterleben" mit Bente Kahan
    Lieder und Gedichte von polnischen Autoren wie Mordechai Gebirtig, Ilse Weber und Tadeusz Rożewicz

Weitere Veranstaltungen der 6. Polnisch-Deutschen Kulturtage:
www.polnische-kulturtage-dresden.de


Sonderausstellungen zu den 6. Polnisch-Deutschen Kulturtagen

  • 7. November 2018 bis 10. März 2019,
    mittwochs bis sonntags von 13 bis 18 Uhr,
    Kraszewski-Museum, Nordstraße 28, 01099 Dresden:
    Haus der Ewigkeit – Jüdische Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum 2004-2018
    Jüdische Friedhöfe zählen neben Synagogen und Mikwaot zur Alltagskultur orthodoxer jüdischer Gemeinden. In ihnen spiegelt sich die große Vielfalt der einstigen jüdischen Bevölkerung hinsichtlich des sozialen Status und des Berufsstands wider: Industrielle und Kaufleute (überwiegend aus der Textilwirtschaft), Politiker, Rechtsanwälte, Rabbiner, Talmudgelehrte, Philosophen, Wissenschaftler, Künstler und Sportler. Die Ausstellung beleuchtet den mitteleuropäischen Kulturraum in Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik. Zugleich ist sie eine Begegnung mit der jüdischen Friedhofskultur. Über 50 Orte bereisten Marcel-Th. und Klaus Jacobs und hielten ihre Eindrücke in schwarz-weißen Fotografien dokumentarisch fest.
    Vermittelt wird ein Eindruck der längst vergangenen Sepulkralkultur, zugleich erläutern kurze Steckbriefe die besuchten Friedhöfe. Der Rückblick auf die Geschichte der jeweiligen jüdischen Gemeinden und deren letzter Ruhestätten machen das Ausmaß der Auslöschung jüdischen Lebens und Wirkens in allen drei Ländern deutlich. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit Hatikva – Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V., dem Museum der Stadt Breslau und dem Freundeskreis zum Erhalt der jüdischen Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum e.V.

  • 27. Oktober 7. Dezember 2018,
    mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr, sonnabends von 11 bis 14 Uhr,
    Kunsthaus Raskolnikow/Galerie, Böhmische Straße 34, 01099 Dresden:
    Polish Summer – Fotografien von Tomasz Lewandowski
    Gezeigt wird eine fotografische Analyse aktueller gesellschaftlicher Prozesse und Zustände vor dem Hintergrund der Neugründung Polens vor 100 Jahren. Autor ist der junge Fotograf Tomasz Lewandowski, der in Polen geboren und aufgewachsen ist, aber seit einiger Zeit in Deutschland lebt, wo er sein Fotografie-Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) absolvierte. Für die Serie "Polish Summer" reiste Lewandowski durch ganz Polen. Seine Fotografien, von kurzen Texten begleitet, zeigen einerseits Szenen aus dem Alltag, anderseits politisch und historisch relevante Orte und Objekte im Polen der Gegenwart.
    Veranstalter ist das Forum für zeitgenössische Fotografie Dresden e.V. in Kooperation mit dem Kunsthaus Raskolnikow e.V. und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen e.V., der Eintritt ist frei.

Das Kraszewski-Museum

Das Kraszewski-Museum als Veranstalter der Polnisch-Deutschen Kulturtage setzt sich für den Dialog zwischen Deutschen und Polen ein. Die ständige Ausstellung, erarbeitet durch das Literaturmuseum Adam Mickiewicz in Warschau, stellt das Leben und Werk des polnischen Literaten Józef Ignacy Kraszewski vor. Er lebte in der Stadtvilla, in der sich heute das Museum befindet, von 1873 bis 1879 während seiner insgesamt 20 Jahre im sächsischen Exil. Hier in Dresden schrieb er unter anderem seine Romane zur sächsisch-polnischen Geschichte wie die berühmte Sachsentrilogie mit den Biographien über die "Gräfin Cosel", den Staatsminister "Brühl" sowie die Schilderungen "Aus dem Siebenjährigen Krieg".

Darüber hinaus zeigt das zu den Museen der Stadt Dresden gehörende Museum Sonderausstellungen, die sich intensiv mit der Kultur und Geschichte in Polen und Deutschland auseinandersetzen. Dazu arbeitet das Haus mit Museen, Galerien und anderen Kulturinstitutionen beider Länder zusammen. Aller zwei Jahre veranstaltet das Kraszewski-Museum die Polnisch-Deutschen Kulturtage und gibt somit vielfältige Einblicke in die aktuelle polnische Kulturszene.

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  • Quelle: red | Foto und Bildrechte Bente Kahan: Joanna Stoga, Bildrechte "Die Blechtrommel": Seitz Film GmbH
  • Erstellt am 01.10.2018 - 09:49Uhr | Zuletzt geändert am 01.10.2018 - 10:47Uhr
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