Grandiose Premiere in Turisede

Geheime Welt von Turisede / Kulturinsel Einsiedel, 5. Mai 2018. Wenn man in eine andere Welt einchecken möchte, kann man Bier aus grünen Flaschen trinken. Eine weit fantasievollere und lustigere Methode ist es, sich in die Geheime Welt von Turisede vor den Toren der Stadt Görlitz zu begeben und sich dort ganz real mittels Zaubertrank in das alte Turisede, wie es vor mehr als 1.000 Jahren war, versetzen zu lassen. Das klappt ganz wunderbar bei der Dinnershow "Theater zum Essen" im KRÖNUM, der legendären turisedischen Kult- und Krönungshalle. Gestern erlebte hier das Erlebnistheaterstück "Ein König sieht rot" seine mitreißende Premiere.
Abbildung oben: Begrüßung am KRÖNUM. Wer niemals aus dem Löffel trank, hat auch noch nie eine Zeitreise erlebt

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Thema: Turisede

Turisede

Die frühere Kulturinsel Einsiedel ist inzwischen aufgegangen in der Geheimen Welt von Turisede, dem wenige Kilometer nördlich von Görlitz gelegenen Ferienresort für Abenteuer und Kultur für Kinder und Erwachsene. Hier gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten, vom 1. Deutschen Baumhaus-Hotel bis zum Vögelbaumbett und zum Campingplatz. Einige der Angebote: Das KRÖNUM ("Theater zum Essen"), Spiellandschaften, Turisede-Museum, Zauberschloss, Geheimgänge, Schatzsucherspiel, Piratenschiff, Feuerschenke, Galeriecafé, Erlebnisdorf Bielawa Dolna mit Seh-Café und geheimem VERSTECKUM, Baumhausgalerie u.v.a.m. Thematische Höhepunkte sind das Auenlandorakel und die Feuerlohen der Wünsche zur Sommensonnenwende, das FUNKELORUM zur Walpurgisnacht, das FOLKLORUM – Festival der Turisedischen Festspiele, das HÖLLOWUM und das SPIELUM.

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Der Görlitzer Anzeiger hatte es vorausgesagt uns so kam es: Das KRÖNUM war für die Premiere ausgebucht und die Gäste genossen die turbulente, seit 1.000 Jahren eigentlich vergangene turisedische Welt der Handwerkersippen, der heiteren Rituale und nicht zuletzt mitreißender Lovestories. Um eine der großen turisedischen Liebesgeschichten, die immer einen verblüffend guten Ausgang nehmen, rankt sich die diesjährige Dinnershow der verrückten Theaterbühne mit angeschlossener Verwöhnküche.

Eingerahmt und unterbrochen vom Vier-Gänge-Verwöhn-Menü wird die Geschichte des unbesorgt in den Tag hinein l(i)ebenden Bergamo, der lieber der liebreizenden Babadoro (lieb, lieb,lieb!) nachstellt, als seiner Pflicht zur Königsprüfung nachzukommen, auf der Bühne zum Leben erweckt. Turius, den Gott der Neißeauen, reizt er mit seinem Müßiggang mehr und mehr – und die Gottesstrafe steigert sich drastisch.

Nun folgt eine großartige Schelmerei aus der Feder von Jens Schubert und Jürgen "Jurusch" Bergmann. Intime Kenner aktuell-turisedischer Verhältnisse wetten inzwischen darauf, dass die auf der KRÖNUM-Bühne und in den Lüften darüber zu erlebende Geschichte von Liebe, Opfer und überraschenden Wendungen memoirenhafte Züge des grauhaarigeren der beiden Autoren trägt. Ganz unwahrscheinlich ist das nicht, kann man Bergamo von Turisede und Babadoro doch durchaus im real existierenden Turisede begegnen.

So, wie es von leichter Hand geschrieben wurde, brachten Regisseur Melvin Haack und Regieassistent Andi Williger (aka "das Turiositätenkabinett des Dr. Gorlik") das Stück auch auf die Bretter: Ihnen gelang es, die Story würzig weiter zu pfeffern, indem sie den für viele Leute großen Lebenskonflikt zwischen der Pflichterfüllungserwartung der Älteren – hier Turius – und unbekümmerter Jugend – Bergamo – ohne pädagogische Keule, dafür wirklich lustig und spannend umsetzten. Wobei nicht alles im Bühnenstück nur eitel Sonnenschein ist – und so kommt es, dass der ungestüme Bergamo (überzeugend dargestellt von Ari Gosch) im Theater zum Essen weit schneller reift als seine Altersgenossen, während die von ihm angebetete, wohl ewig blutjunge Babadoro (gegeben von der gewandten Julia Slater) ihm und Turisede mit zwar innerlich verwurzelten, jedoch rasanten körperlichen Höhenflügen zur Seite steht. In einer Doppelrolle kommt der beliebte Turisedermime Gerd Kempe auf die Bühne: als Zeremonienmeister ritualverbunden, als allweil orakelnder Kopfschuhträger Turugutz schrägschräg und (sc)herzallerliebst. Bei diesem Team ist gute Unterhaltung nicht nur angesagt, sondern garantiert!

Ein organisatorischer Trick erlaubt es, dass die zeitreisenden Gäste der Show von den reichlich herumschwirrenden Kellnerinnen und Kellnern äußerst flugs bedient werden: Es sei soviel verraten, dass man – nicht etwa sich! – die Kugel geben muss – die Bestellung in ihrem Lauf hält dann weder Ochs' noch Esel auf. Für die Menüs werden übrigens von Elke Williger und ihrem famos-professionellen Küchenteam üppige Buffets aufgebaut, bei denen die Speisen beschriftet sind. Da weiß man, was man isst!

Obwohl der König Rot sieht: Grünes Licht für Turisede!

Insgesamt fügt sich die Dinnerschau "Ein Gott sieht rot" in das Konzept der Geheimen Welt von Turisede ein: Hier, im leicht durchgeknallten Abenteuerspaßerlebnisferienresort beiderseits der Neiße, kann man für einige Stunden oder Tage in eine komplett andere Welt eintauchen, ein Effekt, für den man sonst vielleicht um die halbe Welt fliegen müsste. Wer's nicht glaubt, kann sich das als Tagesgast erst einmal ansehen; allerdings muss gewarnt werden: Ein Tag reicht nicht aus, um die Geheime Welt von Turisede zu erkunden und alles mitzunehmen, was geboten wird. Deshalb gibt es hier hunderte Übernachtungsmöglichkeiten, vom preiswerten einfachen Dach überm Kopf bis zum illustren Ersten Deutschen Baumhaus-Hotel, von Themenübernachtungen wie der Mystischen Mühle, dem Waldbett oder Dragomirs Erdversteck bis zum Campingplatz – vom Vögelbaumbett und anderem ganz zu schweigen.

Geeignet ist das alles nicht nur für Familien (die mitunter ein Separée für die lieben Kleinen zu schätzen wissen), sondern auch für Männer-, Frauen und sogar gemischte Gruppen, großartige Geburtstagsfeiern, Seminare und Workshops, unvergessliche Hochzeiten (für die im Einzelfall unmittelbar betroffenen Personen verbietet sich eigentlich der Plural, aber man weiß ja nie, jedenfalls ist das KRÖNUM zugleich offiziell-amtliches Standesamt) sowie für Ein- und Zweisame.

Unbedingt angucken!
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  • Quelle: TEB | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 04.05.2018 - 23:20Uhr | Zuletzt geändert am 16.05.2018 - 23:50Uhr
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