Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege

Leipzig. Der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks ausgelobte „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ wurde am Freitag, dem 27. Oktober 2006, in Leipzig verliehen. Ministerpräsident Georg Milbradt hielt die Festansprache und zeichnete die diesjährigen Preisträger aus.

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Denkmaleigentümer und Handwerker bewahren kulturelles Erbe

„Denkmalpflege und Sachsen, das gehört zusammen“, so Ministerpräsident Milbradt zu Beginn seiner Rede. Ein herausragendes Beispiel dafür sei der Wiederaufbau der Frauenkirche, welcher Sachsen mittlerweile in der ganzen Welt bekannt gemacht hat. Aber auch in Leipzig könne man sich von dem unvergesslichen Flair hervorragend restaurierter und sanierter Bürger- sowie Geschäftshäuser überzeugen.

Seit nunmehr zwölf Jahren zeichnet der „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ private Denkmaleigentümer aus, die mit Hilfe qualifizierter Handwerksbetriebe die Erhaltung kulturellen Erbes sichern. Der im jährlichen Wechsel in zwei Bundesländern ausgeschriebene Preis ist mit 15.000 Euro je Bundesland ausgestattet und wurde 2006 in Hessen und Sachsen ausgelobt.

„Denkmalpflege ist in Sachsen zum Glück kein Privileg der Großstädte. Auch in der Region prägen bedeutende Denkmäler die kulturelle Identität unserer Heimat“, sagte Georg Milbradt. Durch die Neugründung des Freistaates vor 17 Jahren sei ein vielseitiges Interesse an der sächsischen Vergangenheit und Tradition entstanden. Die Denkmalpflege genießt daher einen besonderen Stellenwert. Milbradt betonte, dass in den letzten Jahren mit viel Liebe, Fleiß und Traditionsbewusstsein zahlreiche kleine und große Baudenkmale in den Städten und Gemeinden des Freistaates restauriert worden seien.

Der Freistaat Sachsen stellte für die Einzeldenkmalpflege in diesem Jahr Landesmittel von 12,1 Millionen Euro zur Verfügung. Der Ministerpräsident verwies jedoch nachdrücklich darauf, dass staatliches Engagement allein unser Erbe nicht bewahren könne. Das ungebrochene private Engagement erhalte nicht nur Denkmale, sondern sichere gleichzeitig Arbeitsplätze in kleineren und mittleren Unternehmen der Bereiche Bau und Ausbau. „So erwächst aus dem kulturellen und ästhetischen Antrieb zugleich eine beachtliche wirtschaftliche Kraft“, lobte Milbradt.

Doch das Handwerk belebt nicht nur die Tradition, sondern steht gleichzeitig auch für Moderne. Die Nutzung fortschrittlicher Technik sei längst schon an der Tagesordnung und ständige Weiterbildung mache das Handwerk innovativ und flexibel. Trotz allen Lobes sieht Ministerpräsident Milbradt jedoch keinen Grund, dass sich der Freistaat zufrieden zurücklehne. Die Zukunft bringe neue Herausforderungen für den sächsischen Mittelstand und das Handwerk. Besonders die gezielte Förderung und Ausbildung der Nachwuchsfachkräfte sind, im Hinblick auf den demographischen Wandel, unverzichtbar.

Der verliehene Preis dankt privaten Denkmaleigentümern für ihr Engagement und zeigt gleichzeitig, dass es sich lohnt, auf die besondere Qualität handwerklicher Betriebe zu setzen. „Eigentümer und Handwerker können so gemeinsam zu Bewahrern kulturellen Erbes werden“, betonte Milbradt abschließend.

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  • Quelle: /SSK061027
  • Erstellt am 28.10.2006 - 18:03Uhr | Zuletzt geändert am 28.10.2006 - 18:07Uhr
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