Begegnung seltsamer Art

Pulsnitz | Ottendorf-Okrilla. Nicht nur im Internet mischen sich reale und virtuelle Welt, auch auf der Autobahn. Ein Zivilstreife hatte ein Deja Vu mit einem falschen Kameraden.

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Echte Polizisten treffen auf falschen Kollegen

Tatort Autobahn. Die nächtliche A4 zwischen den Anschlussstellen Pulsnitz und Ottendorf-Okrilla im Landkreis Kamenz. Es ist die Nacht zum 30. Januar 2008, gegen 2.30 Uhr.

Ein polnischer Pkw brummt in Richtung Dresden durch die Nacht. Er wird von einem Zivilfahrzeug gestoppt, welches im Heck ein Schild „Polizei“ liegen hat. Ein junger Mann mit gelber Weste steigt aus, um den polnischen Kraftfahrer zu kontrollieren.

Es nähert sich ein zweiter ziviler Pkw, eine Zivilstreife der (echten) Autobahnpolizei stellte sich hinter das angehaltene polnische Fahrzeug um zu sehen, wollte sehen, ob dem jungen Kollegen vielleicht zu helfen ist.

Doch dem war nicht mehr zu helfen. Er versuchte, die Polizeibeamten weiter zu winken. Diese stutzten und wollten von dem Mann Namen und Dienststelle wissen, einen Ausweis sehen. Nun bekam der Herr in der gelben Weste „kalte Füße“ und lief zu seinem Auto zurück, um sich davon zu machen.

Vergeblich - die echten Polizeibeamten unterzogen ihn einer Kontrolle. Dabei kam heraus, dass der 20-jährige sein Blut mit 1,32 Promille Alkohol angereichert hatte. Mit Polizei-Schild, gelber Weste und Taschenlampe ausgerüstet hatte er sich als Polizist ausgegeben und wollte wohl polnische Bürger abzocken. Nun wird gegen den falschen Polizisten wegen Amtsanmaßung und Trunkenheit im Verkehr ermittelt.

Hinweis:
Bei Kontrollen sind Polizeibeamte erkennbar. Entweder an der kompletten Uniform, einschließlich Kopfbedeckung oder an der Weste mit Aufschrift „Polizei“. Außerdem können die Beamten sich mit dem Dienstausweis ausweisen. Das gilt auch für Polizeibeamte in Zivil.
Angehalten wird mit der Anhaltekelle, bzw. durch geeignete technische Einrichtungen am Einsatzfahrzeug oder eine rote Leuchte (StVO § 36). Sollten trotzdem Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Einsatzes bestehen, kann der Polizeinotruf gewählt werden.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 31.01.2008 - 21:15Uhr | Zuletzt geändert am 31.01.2008 - 21:30Uhr
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