Indikatoren für ein Fest
Entschuldigung, woran merken Sie - ja, genau Sie! - eigentlich, dass die Weihnachtszeit begonnen hat?
Weihnachtsgedanken
Ach so, Weihnachten ist, wenn Weihnachtsmarkt ist! Genauer gesagt: Wenn der Weihnachtsmarkt vorbei ist.
Klar, wenn im Schaufenster Puppen in roter Unterwäsche stehen, dann ist das Christkind nicht mehr weit. Und wenn in der Werbung Blondinen, die locker alle Vorurteile erfüllen, mit roten Weihnachtsmützchen lächel lächel machen, dann wird uns so richtig weihnachtlich warm ums Herz.
Der Handel bläst zur Geschenkejagd, die Zeitung schreibt von Sparnachten ... mit innerer Einkehr, Versöhnung, Besinnlichkeit und dem urchristlichen Gedanken des menschgewordenen Gottes hat all das aber auch gar nichts mehr zu tun.
Computergestützt oder gleich „im Auftrag“ werden massenweise Weihnachtskarten verschickt, die nicht von Gedanken an einen lieben Menschen, sondern nur von einer halbwegs gut verwalteten Datei zeugen.
Das Fest selbst beschränkt sich oft genug auf die Völlerei. Haben Sie mal in den letzten Tagen vor dem Weihnachtsabend beobachtet, wie Menschen in den Lebensmittelläden ihre Einkaufswagen voll packen, so, als stünde die Pleite von Aldi, Lidl und Co. unmittelbar bevor?
Ja, die Sitten ändern sich. Immer öfter werden angelsächsische Weihnachtsmänner an Hauswänden stranguliert. Wo bleibt der Kinderschutz? Oder Häuser werden mit Lichtschläuchen so verunstaltet, dass man meinen möchte, die Bewohner würden sich ein Leben als Statisten in einem kitschigen Hollywood-Streifen wünschen.
Erstaunlich nur, dass die feministische Gleichmacherinnenliga noch nicht entdeckt hat, dass der Weihnachtsmann als solcher die womöglich letzte Bastion männlicher Vorherrschaft ist. Wo bleibt die Weihnachtsfrau? Alice, schläfst Du?
Noch gibt es Regionen in unserem lieben Sachsenland, da gehen Menschen zu Weihnachten in die Kirche, die sonst das ganze Jahr lang die Nähe des Weihwassers genau so meiden wie die Zahlung der Kirchensteuer.
Noch gibt es Städte und Dörfer in Sachsen, die sich zur Weihnachtszeit einen festlichen Glanz geben. Wo Kinder spüren: Es ist eine besondere Zeit, in der Friede einkehrt, in der die alten Geschichten in den Familien weitergegeben werden, die Traditionen aufleben, in der Heimlichkeit allerorten ist und die Güte regiert.
Noch also ist Weihnachten nicht verloren.
Nur Mut!
Frohe Festtage wünscht Ihr Fritz Stänker
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- Quelle: /FRS
- Erstellt am 24.12.2007 - 00:16Uhr | Zuletzt geändert am 24.12.2007 - 01:40Uhr
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