Großangelegte Katastrophenschutzübung am Bärwalder See testet Zusammenarbeit der Rettungskräfte bei der Waldbrandbekämpfung
Görlitz, 11. November 2023. Ohne vorherige Ankündigung wurde am 4. November 2023 am Bärwalder See nahe Boxberg eine Übung des Katastrophenschutzes durchgeführt. Bei dieser Veranstaltung simulierten die Teilnehmer unter der Leitung des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen des Landkreises Görlitz ein größeres Waldbrandgeschehen. Diese Übung fußte auf § 13 des Sächsischen Brandschutz-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzgesetzes, das regelmäßige gemeinschaftliche Übungen von Behörden des Brandschutzes, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes vorsieht. Dabei sollen die Zusammenarbeit mehrerer Ortsfeuerwehren, Anbieter von Rettungsdienstleistungen wie DRK oder ASB sowie Katastrophenschutzeinheiten wie das THW einbezogen werden. Eigentlich war eine solche Großübung bereits für das Jahr 2021 angesetzt, jedoch machte die damalige Situation rund um Corona eine Verlegung der Maßnahme notwendig.
Im Leitungs- und Koordinationsstab
Foto: Landkreis Görlitz
Umfangreiche Auswertung nach Übung bestätigt Einsatzbereitschaft aller Beteiligten
Die Kameradinnen und Kameraden im Einsatz vor Ort
Foto: Landkreis Görlitz
Das Übungsszenario simulierte einen ausgedehnten Waldbrand, der rasch eine Fläche von rund 450 Hektar erfasste. Trainiert wurden die Heranführung und Positionierung der Einsatzkräfte, das Feuerlöschen mittels verschiedener Taktiken wie der Schaffung von Brandschneisen, Pendelfahrten mit Löschfahrzeugen, die Errichtung einer Wasserförderstrecke über weite Distanzen sowie die direkte Brandbekämpfung mit tragbaren Löschgeräten. Die Übung wurde in Kooperation mit den Freiwilligen Feuerwehren des gesamten Kreises, Einheiten des Katastrophenschutzes, Dienstleistern des Rettungsdienstes, der Werkfeuerwehr von LEAG, Feuerwehren der Bundeswehr sowie dem Technischen Hilfswerk bewältigt.
Kreisbrandmeister Björn Mierisch würdigte die exzellente Organisation und das Engagement der 270 Einsatzkräfte. Er betonte den großen Erfolg der Übung, welche die effektive Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte demonstrierte und bestätigte, dass die Brandschutz-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzkräfte im Kreis Görlitz gut aufgestellt und einsatzbereit sind. Die folgende Stabsübung findet am 15. November 2023 im Landratsamt Görlitz statt, geleitet von Martina Weber, der 2. Beigeordneten und Sozialdezernentin des Kreises Görlitz. Sie war ebenfalls am Übungstag anwesend und betonte, dass die Ergebnisse des praktischen Teils der Übung in die Stabsarbeit einfließen werden. Im Anschluss ist eine umfassende Auswertung der Übung vorgesehen, die in Kooperation mit der Landesdirektion Sachsen durchgeführt wird.
Brandübungscontainer in Görlitz stärkt Vorbereitung der Feuerwehren auf Notfälle
Auch die Orts- und Berufsfeuerwehren müssen regelmäßig – jede für sich oder in Kooperation - verschiedene Brand- und Katastrophenszenarien üben, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. So fand im September eine Übungswoche am neuen Brandübungscontainer in Görlitz statt. Der Container kann für Ausbildungen in unterschiedlichen Bereichen genutzt werden. Dazu gehören die Brandbekämpfung in verschiedenen Gemeinschaftsräumen wie zum Beispiel in Treppenhäusern, eine Dachbrandstelle mit Photovoltaik, ein Küchenbrand mit Fettexplosion, ein Wohnungsbrand mit Bett- und Regalbrandstellen oder die Simulation einer Rauchgasdurchzündung. Für diese Situationen können variable Flammengrößen simuliert werden, Rauchgeneratoren ermöglichen ein entsprechend realistisches Vernebeln der Räume. Zudem ist es auch möglich, die Bewältigung unterschiedlicher Überflutungssituationen - wie z.B. nach einem Rohrbuch oder bei Hochwasser - zu üben und verschiedene Flüssigkeiten und stark verschmutztes Wasser präventiv aufzufangen oder mit Hilfe von Entwässerungspumpen abzupumpen.
Großes Interesse der Rettungskräfte am „Fire Dragon“
Das Unternehmen SachsenEnergie hatte dem Landkreis Görlitz die Brandübungsanlage zur Verfügung gestellt. Der mobile Übungscontainer namens „Fire Dragon“ ist den Gegebenheiten einer etwa 40 Quadratmeter großen Wohnung nachgebildet. Mittels Düsen wird Feuer in den Container einblasen und auf Knopfdruck können realistische Feuerherde erzeugt werden. Die Übungsteilnehmer trainieren bei Temperaturen von bis zu 600 Grad Celsius unter Bedingungen wie Hitze und eingeschränkter Sicht. Auch Szenarien mit Gaslecks und freiliegenden elektrischen Leitungen werden simuliert. Um eine effektive Schulung zu sichern, ist die Teilnehmerzahl pro Durchgang auf sechs Personen beschränkt. Bis Ende September hatten sich schon über 1 000 Interessierte für das Training im Brandübungscontainer registriert.
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- Erstellt am 09.11.2023 - 12:06Uhr | Zuletzt geändert am 11.11.2023 - 18:22Uhr
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