Aufräumen und Saubermachen

Dresden. Das Gröbste scheint überstanden, in Sachsen fallen die Elbpegel.

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In Sachsen geht das Hochwasser zurück

Dresden am 7. April 2006 /Foto: BeierMedia.de

Das große Aufräumen hat begonnen. Jedoch warnte Innenminister Buttolo am vergangenen Freitag: "Trotz Entspannung der Hochwasserlage in vielen Gebieten entlang der Elbe dürfen wir die Deiche auch in den nächsten Tagen nicht aus dem Blick verlieren" Auch wenn die Einsatzkräfte etwas zurückgefahren werden konnten, müsse man weiterhin höchst wachsam bleiben.

Erfreut zeigte sich Buttolo indess, dass in den nicht mehr überfluteten Gebieten die Aufräum- und Reinigungsarbeiten in vollem Gange seien.


Staatliche Kultureinrichtungen haben das Hochwasser gut überstanden


"Die nach dem Augusthochwasser 2002 durchgeführten Schutzmaßnahmen für unsere Kulturgüter in der Dresdner Altstadt haben sich voll bewährt. Die Hofkirche, der Zwinger, das Schloss oder die Oper tragen keine Schäden durch das diesjährige Frühjahrshochwasser davon und erwarten weiterhin ihre Besucher", fasste Finanzminister Dr. Horst Metz am Freitag die Lage bei den staatlichen Kulturbauten entlang der Elbe zusammen.

Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement hatte nach 2002 unter anderem am Landtag, an der Staatsoper, am Zwinger und am Schloss für insgesamt rund 3,3 Millionen Euro 19 Hochwasserentlastungsbrunnen gebohrt und mit Pumpen versehen. Sie pumpen das durch die Flut gestiegene Grundwasser im Umfeld der Gebäude ab und verhindern somit, dass Wasser in die Untergeschosse eintritt. In anderen Gebäuden wie dem Albertinum, dem Japanischen Palais und der Festung arbeiten Pumpen in den Kellern gegen aufsteigendes Grundwasser. In der Festung wie auch in der Hofkirche wurden zudem Flutschotts eingebaut, die den Wassereintritt minimieren und somit Schäden vorbeugen. Alle Anlagen arbeiten erfolgreich und haben Wassereinbrüche verhindert.

Außer beim Schloss Pillnitz hat es bislang an den freistaatlichen Kulturbauten und Sehenswürdigkeiten keine nennenswerten Schäden gegeben. Die Situation an weiteren Landesliegenschaften sieht wie folgt aus: Die am Universitätsklinikum Dresden ausgeführten Präventionsmaßnahmen wie Wasserschotts haben sich bewährt, Wassereinbrüche hat es nicht gegeben. Wasser trat allerdings in Kellerbereiche des Hauptgestüts Graditz, im Polizeirevier Eilenburg, in der Nationalparkverwaltung Bad Schandau und beim dortigen Posten der Wasserschutzpolizei ein. Die Schäden konnten aber gering gehalten werden, da Gebäudetechnik in den Untergeschossen so weit möglich vorab demontiert wurde.



Kommentar:

Bis zum Start der Touristensaison wird vom Hochwasser wohl kaum noch etwas zu sehen sein. Insofern ist zu hoffen, dass gebuchte Urlaubsreisen in die vom in diesem Jahr besonders intensiven Frühjahrshochwasser betroffenen Regionen nicht storniert werden.

Schließlich war es für Sachsen eben nicht "die Flut", zudem haben die Kosequenzen aus 2002 gegriffen. So war der vor vier Jahren zerstörte Dresdner "Fährgarten", eine beliebte Ausflugsgaststääte, in Modelbauweise wieder errichtet worden. Bei der Hochwasserwarnung des Jahres 2006 wurde das Gebäude flugs demontiert und in Sicherheit gebracht.

Beunruhigend nur: Während in der Vorkriegszeit der Fluss, grob gesagt, alle 20 Jahre deutlich über die Ufer trat - zuletzt 1940 - waren bis zur Flut 2002 keine extremen Elb-Hochwasser zu verzeichnen.
Hatten die Einheitssozialisten nun einen besseren Draht zu Petrus oder zum tschechischen Nachbarn?

/Thomas Beier

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  • Quelle: /SMI /SMF /Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 09.04.2006 - 15:05Uhr | Zuletzt geändert am 09.04.2006 - 17:42Uhr
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