Elchstark! - Wir für Deine Sicherheit

Görlitz, 5. Dezember 2014. "Elchstark!“ ist ein Schlagwort, das in der Gegend um Görlitz immer bekannter wird. Was verbirgt sich dahinter? "Elchstark! - Wir für Deine Sicherheit“ ist ein Projekt, das aus einer Bürgerinitiative entstanden ist und vor rund einem Jahr von der Hochschule Zittau/Görlitz übernommen wurde. Ziel ist es, ein soziales Netzwerk zu schaffen, das Kinder und Jugendliche in Problemsituationen unterstützt. Solche Problemsituationen können kleinerer oder größerer Art sein: Beispielsweise, wenn ein Schlüssel verloren gegangen ist, ein aufgeschürftes Knie, aber auch eine Bedrohung durch Dritte. Damit Kinder und Jugendliche mit diesen Herausforderungen nicht allein gelassen werden, wurde das Projekt "Elchstark!" ins Leben gerufen.

Anzeige

Bereits 32 Geschäfte machen mit

Bei dem Projekt, welches durch Studierende der Hochschule Zittau/Görlitz weitergeführt und etabliert wurde, werden Geschäfte oder andere Einrichtungen mit einem speziellem Aufkleber versehen, der für die Kinder leicht zu erkennen ist. Somit sind sie als Zufluchtsort bei akuten Problemen erkennbar und die Angestellten im teilnehmenden Betrieb darauf vorbereitet den Kindern zu helfen. Sie bilden das zentrale Merkmal, an dem sich Kinder und Jugendliche orientieren können.

Bisher nehmen 32 Geschäfte*) an "Elchstark!" teil, Gespräche mit weiteren Interessenten laufen. Die teilnehmenden Geschäfte erhalten neben dem Aufkleber auch eine Notfalltelefonkarte, einen Handlungskatalog für Notsituationen und Informationen über die Entwicklungen im Projekt. Trotz der umfassenden Materialien und Betreuung, ist das Projekt für jedes Geschäft, welches daran teilnehmen möchte, kostenlos. Die anfallenden Kosten für die Unterrichtung von Kindern in Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie für die Materialien werden derzeit von zwei Sponsoren, der Sammelstiftung der Stadt Görlitz und dem Laden "Schøn & Gut", gedeckt.

"Wir erfassen nicht im Detail, wieivielen Kindern wir bereits geholfen haben", erklärt Maria Engert, Pr ojektverwantwortliche an der Hochschule, "Uns war es wichtig, dass Kinder den Weg durch die Stadt allein und selbstständig bewältigen können. Durch die Schaffung von dezentralen Anlaufstellen überall in der Stadt haben sie jederzeit die Möglichkeit schnell Hilfe zu finden und sind nicht auf sich allein gestellt. Wir hoffen, so den Eltern und Kindern die Sorgen zu nehmen und ihnen ein besseres Lebensumfeld zu bieten.”

Im Januar 2015 wird das Projekt dann vorläufig von den Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz an die Stiftung Diakonie-Sozialwerk Lausitz übergeben, bis durch den Stadtrat ein endgültiger Projektübernahmepartner gefunden wird. “An dieser Stelle möchte sich das Elchstark!-Team bei den derzeitig mitmachenden Geschäften sowie vor allem bei Frau Hjørdis Kalke, Initiatorin und eine der Hauptsponsoren bedanken, da das Projekt ohne deren Engagements so nicht möglich gewesen wäre. Wir hoffen die Zahl der teilnehmenden Geschäfte durch die erstellten Werbematerialien zeitnah zu erhöhen und übergeben das Projekt in gute Hände”, so Engert.

*) Auto-Centrale Tesch, Augenoptik Th. Wünsche, Bären-Apotheke, Bergmann's Mode, biovivo Frau Krause, Comenius-Buchhandlung, Fleischerei Klose , Generali Versicherungen, Konditorei Kretschmer, Linden-Apotheke , Martens Kassensysteme, Mehrgenerationen-Haus Görlitz , Missionswerk CaTeeDrale e.V., Mokja (mobile Kinder- & Jugendarbeit) ASB Görlitz, Naturkundemuseum Görlitz, Netzwerkbüro Frühe Hilfen, Physiotherapie G. Ackermann, Pfeiffer Fussgesund, Reformhaus Bio-Point, Rosen-Apotheke, Sanitätshaus Rosenkranz, Schøn & gut, Spielwaren Frau Nagl, Streibel Immobilien, Streibel Innenausstattung, Taxi Menze (Stadtschleicher), Tierra - Eine Welt e.V., Uhren-Schmuck-Geschenke V.Palme, Uhren & Schmuck Peter Pohl, Vergißmeinicht, Wochenkurier

Kommentar:

Meine erste Reaktion war: Bei einem verlorenen Schlüssel, einem aufgeschürften Knie oder auch einer Bedrohung müssen Kinder vor allem lernen, selber durchzukommen. Wer seine Kindheit vor dem Zeitalter der Computerspiele vor allem auf der Straße und mit nach Straßen oder Stadtvierteln organisierten "Gangs" verbracht hat, steht so einem Elchstark!-Projekt weitgehend verständnislos gegenüber und neigt zu der Unterstellung, dass da wieder mal auf Krampf irgendein Projekt als Betätigungsfeld her musste.

Aber der Sinn erschließt sich auf andere Weise. Sicher brauchen Kinder in Notfällen Ansprechpartner, die weiterhelfen. Das Elternhaus übernimmt in vielen Familien diese Rolle nicht - aus Gleichgültigkeit oder weil es in anderen Fällen zu hohe Ansprüche ans Kind stellt. Die Öffentlichkeit im Allgemeinen aber neigt immer stärker zum Wegsehen nach dem Prinzip "Was geht's mich an?", man könnte sich ja Ärger einhandeln. Das kennt man schließlich aus dem Fernsehen.

Deshalb ist es gut, wenn Kindern eine Orientierung geboten wird, wo sie im Falle eines Falles Hilfe geboten bekommen - sei das jeweilige Problem aus Sicht der Erwachsenen auch noch so klein, für ein Kind kann es riesig sein,

meint Ihr Fritz R. Stänker


Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Foto: acandraja / Andrea Candraja, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 05.12.2014 - 16:01Uhr | Zuletzt geändert am 28.06.2019 - 19:15Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige