Sparsames Blockheizkraftwerk in der Goethestraße
Görlitz. Da kommen selbst Techniker ins Schwärmen: "Mit fast 92 Prozent Wirkungsgrad kann sich dieses Blockheizkraftwerk sehen lassen!“ So jedenfalls Wärmefachmann Ronald Engler bei der Inbetriebnahme der neuen Anlage der Stadtwerke Görlitz AG in der Goethestraße am 9. Dezember 2011. Das Kraftwerk ergänzt die Wärmeversorgung in diesem Bereich und erzeugt elektrischen Strom - ein als umweltschonend anerkanntes Prinzip.
Besonders umweltfreundliche Wärmeenergiegewinnung
"Bisher haben wir hier ausschließlich mit herkömmlichen Erdgas-Heizkesseln gearbeitet. Eine gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom gab es nicht“, freut sich Engler, der bei den Görlitzer Stadtwerken (SWG) den Bereich Fernwärme leitet, über den Fortschritt. Denn das hat sich nun geändert: In einem Container direkt neben dem alten Heizhaus arbeitet jetzt das Blockheizkraftwerk (BHKW). Sollte dessen Wärmeproduktion einmal nicht ausreichen, um den SWG-Kunden ausreichend einzuheizen, werden vollautomatisch Spitzenlastkessel hinzugeschalten. Nebeneffekt: Mit dem BHKW erhöht sich die Versorgungssicherheit.
Die vier Tonnen schwere Anlage verfügt über eine thermische Leistung von 212 Kilowatt. Damit können rund 22 Prozent des Gesamt-Wärmebedarfs im Bereich der Goethestraße gedeckt werden - der liegt bei rund sechs Millionen Kilowattstunden jährlich.
Die elektrische Leistung des BHKW liegt bei 140 Kilowatt, was jährlich etwa eine Million Kilowattstunden bedeutet. Soviel verbrauchen ungefähr 260 Zwei-Personen-Haushalte pro Jahr.
Man geht davon aus, dass so ein BHKW im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Wärme und Strom 38 Prozent Primärenergie, in dem Fall Erdgas, einsparen kann. Trotz seiner Umweltfreundlichkeit ist das Prinzip relativ teuer, weshalb das novellierte Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz Zuschüsse des Staates für den Betrieb von umweltfreundlichen Anlagen dieser Art vorsieht. Das macht Sinn, denn mit dem neuen BHKW wird der Ausstoß an Kohlendioxid um etwa 13 Prozent reduziert. Immerhin sind das 300 Tonnen jährlich, von denen die Görlitzer Luft befreit wird.
„Wir sind von dieser Kraft-Wärme-Kopplungstechnik überzeugt“, bekräftigt Engler noch einmal. Die Stadtwerke Görlitz hätten seit Anfang der 90er-Jahre damit durchweg gute Erfahrungen gemacht.
Im kleinsten Görlitzer Wärmeversorgungsgebiet an der Gothestraße - insgesamt gibt es vier - liegen mehrere größere SWG-Kunden an. So werden die Görlitzer Wohnungsunternehmen, das Berufsschulzentrum und der Tierpark hier nun umweltfreundlicher versorgt.
Geplant und gebaut haben das BHKW Unternehmen aus der Region bzw. hier vertreten sind - wie die Stadtwerke Görlitz AG betont, eine bewusste Entscheidung. Die Bernardi Ingenieure GmbH (Koblenz und Görlitz) und die Bürgel & Schulze Haustechnik GmbH aus Markersdorf.



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- Quelle: red | nFotos: SWG
- Erstellt am 10.12.2011 - 10:12Uhr | Zuletzt geändert am 10.12.2011 - 10:35Uhr
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