Ansprechpartner für Milchbauern

Görlitz-Zgorzelec. Milchbauern des Landkreises Görlitz, die Rat und Tat bei der Umstrukturierung ihrer Betriebe benötigen, können sich ab sofort an den Unternehmensbeauftragten des Landratsamtes Görlitz, Bernd Böhlke, wenden. Der Unternehmenslotse gibt Auskunft über Fördermöglichkeiten, vermittelt Kontakte und steht bei Bedarf den Landwirten als Begleiter zur Seite. Entsprechende Anliegen werden in der Verwaltung vordringlich behandelt.

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Agrardieselbesteuerung gesenkt

Der Landrätekonvent hatte sich am 11. Mai in Wittichenau ein Bild über die wirtschaftliche Lage der Milchwirte gemacht. Die produzieren so viel Milch, dass die Abnehmer die Preise drücken können. Bei diesem Treffen wurde beschlossen, in den Kreisverwaltungen Ansprechpartner zu benennen.

Stephan Meyer, persönlicher Referent von Landrat Lange, hatte zudem in einem Gespräch mit Umweltminister Frank Kupfer in Dresden auf die Lage der Milchbauern im Landkreis Görlitz aufmerksam gemacht. Kupfer, der auch Vorsitzender der Konferenz der Landwirtschaftsminister ist, konnte unlängst erreichen, dass die EU-Direktzahlungen an wirtschaftlich in Bedrängnis geratene Landwirte vorgezogen werden.

Die Agrardiesel-Besteuerung ist heute auf das "Vor-Kynast-Niveau" gesenkt worden, von 40ct pro liter auf 25ct. Das gab Bundeslandwirtschaftsministerin Eigner auf einer Demonstration von Milchbauern in Berlin bekannt. „Die Mühen der vergangenen Wochen haben sich gelohnt!“, kommentierte Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer die Agrardiesel-Verbilligung. In Sachsen fließen nun jährlich rund 16,5 Millionen Euro einbehaltener Mineralölsteuer den Betrieben wieder zu. Die Begrenzungen beim Agrardiesel mit der Obergrenze von 10.000 Liter und dem Selbstbehalt von 350 Euro wurde 2005 mit dem Haushaltsbegleitgesetz unter der damaligen rot-grünen Bundesregierung eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt hatte sich Sachsen vehement gegen diese Benachteiligung der Landwirtschaft eingesetzt.

Im Landkreis Görlitz gibt es 122 Landwirtschaftsbetriebe, die 11 000 Milchkühe halten - im Durchschnitt also rund 90.

Kontakt zum Unternehmensbeauftragten:
Bernd Böhlke,
Tel.: 03583 - 79 67 11 05,
eMail bernd.böhlke(at)kreis-gr.de (at)=@


Kommentar:

Ganz unkommentiert kann das Problem der Milchbauern nicht bleiben, ist es doch symptomatisch für die deutsche und europäische Landwirtschaft.

Kaum eine andere Branche hat so konsequent auf Massenproduktion zu Lasten der Qualität gesetzt wie die Landwirtschaft. Es ist eine Ohrfeige für die Landwirte, dass sich am Markt "Bio-Produkte" etablieren konnten - das spricht Bände darüber, was im "Nicht-Bio-Bereich" erzeugt und unter der Bezeichnung "Lebensmittel" angeboten wird.

Bei aller Spezifik der Landwirtschaft und insbesondere der Milchwirtschaft, die eben nicht mal schnell wie ein Ölscheich die Produktion drossel kann, müssen sich die Bauern doch den Vorwurf gefallen lassen, für die Überproduktion und den damit einhergehenden Preisverfall selbst gesorgt zu haben,

denkt Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 25.05.2009 - 20:47Uhr | Zuletzt geändert am 25.05.2009 - 21:02Uhr
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