81,6 Millionen Euro für grenzüberschreitende Fernwärmeversorgung United Heat

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Görlitz, 30. September 2025. Die Stadtwerke Görlitz AG hat für das Projekt „United Heat“ vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 81,6 Millionen Euro erhalten. Die Förderung wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie aus der europäischen Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) über den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) bereitgestellt. Die Mittel dienen förderfähigen Maßnahmen zur Transformation und Erweiterung bestehender Netze im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW).

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Unterstützung von Bund und EU

„Dieser Fördermittelbescheid ist entscheidend für die Umsetzung dieses europaweit einmaligen Vorhabens und das Zusammenwachsen der Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Die konsequente grenzüberschreitende Zusammenarbeit der vergangenen sechs Jahre auf allen Ebenen zeigt, dass auch sehr ambitionierte Projekte möglich gemacht werden können“, erklärte Oberbürgermeister Octavian Ursu.


Auch Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Matthias Block betonte die Bedeutung der Zuwendung: „Ohne die gemeinsame Unterstützung von Bund und EU wäre die notwendige Dekarbonisierung des Wärmesektors in unserer Region nicht möglich. Der Bescheid ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen und zukunftssicheren Wärmeversorgung der Europastadt Görlitz/Zgorzelec.“


Bereits im Sommer 2024 hatte die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) im Rahmen des Programms „Connecting Europe Facility“ (CEF) rund 38 Millionen Euro für das Vorhaben zugesagt. Nur wenige Projekte EU-weit erhielten bisher eine Förderung aus diesem Programm.


Ziel: Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2030


Das Projekt „United Heat“ sieht die Verbindung der Fernwärmenetze von Görlitz und Zgorzelec vor. Auf deutscher Seite sind die Stadtwerke Görlitz AG, Teil der Veolia-Gruppe, beteiligt, auf polnischer Seite der SEC Zgorzelec, ein Unternehmen der E.ON edis Energia. Eine Facharbeitsgruppe mit etwa 30 Experten aus mehreren Ländern arbeitet an der Umsetzung, zusätzlich beraten Fachleute der deutsch-polnischen Energieplattform im Auftrag des Auswärtigen Amtes.


Derzeit bestehen in Görlitz vier separate Fernwärmegebiete, die überwiegend mit Erdgas betrieben werden. In Zgorzelec wird die Fernwärme hauptsächlich durch Braunkohle erzeugt, ergänzt durch Erdgas. Zusammen verursachen die Systeme jährlich etwa 50.000 Tonnen CO₂. Ziel ist es, diesen Ausstoß bis 2030 vollständig zu vermeiden. Bereits 2020 hatten die Bürgermeister beider Städte eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.


Infrastruktur und Energiemix


Geplant ist, die fünf bestehenden Fernwärmegebiete durch zwölf Kilometer neue Leitungen miteinander zu verbinden. Das entstehende grenzüberschreitende Netz soll effizienter und flexibler arbeiten. Ein Drittel des künftigen Wärmebedarfs wird durch Wärmepumpen gedeckt, die Wärme aus dem Berzdorfer See und der Kläranlage „Nord“ in Görlitz nutzen. Weitere 17 Prozent stammen aus Solarthermie in Kombination mit saisonalen Wärmespeichern. Der größte Anteil, 48 Prozent, wird durch Biomasse erzeugt, wobei der Biomasseanteil im Energiemix von Görlitz bei unter 25 Prozent bleibt.

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  • Quelle: red / PM Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 27.09.2025 - 22:41Uhr | Zuletzt geändert am 30.09.2025 - 16:47Uhr
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