Windkraft in Deutschland wächst, Sachsen bleibt zurück

Windkraft in Deutschland wächst, Sachsen bleibt zurück

Görlitz, 25. Januar 2024. Während deutschlandweit ein deutlicher Aufwärtstrend im Ausbau der Windenergie zu verzeichnen ist, zeigt sich Sachsen in diesem Bereich weiterhin zurückhaltend. Laut aktuellen Zahlen des „Bundesverbands WindEnergie“ wurden im Jahr 2023 bundesweit 745 neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.567 Megawatt errichtet. Sachsen trägt zu dieser beeindruckenden Zahl lediglich mit zehn Anlagen bei.

Sachsen im Schatten des bundesweiten Windenergieaufschwungs. Symbolbild.

Foto: tjg_3d auf Pixabay

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Sachsens geringer Beitrag

Die Daten, erhoben von der Deutschen WindGuard im Auftrag des BWE und VDMA Power Systems, weisen darauf hin, dass der Freistaat Sachsen im Vergleich zum bundesweiten Boom bei der Windenergie hinterherhinkt. Der bundesweite Bruttozubau lag 2023 um 48,3 Prozent über dem Vorjahreswert und übertraf die ursprünglichen Prognosen. Bärbel Heidebroek, Präsidentin des BWE, und Prof. Dr. Martin Maslaton, Vorstandsvorsitzender des BWE-Landesverbands Sachsen, begrüßen die Spitzenwerte, sehen aber gleichzeitig dringenden Handlungsbedarf, um die positiven Entwicklungen zu stabilisieren und langfristig zu sichern.


Regionale Disparitäten und Appelle


Insbesondere im Vergleich zu Schleswig-Holstein, dem Spitzenreiter im Ländervergleich mit 249 neuen Windenergieanlagen, fällt Sachsens Beitrag mit nur zehn neuen Anlagen bescheiden aus. Die Diskrepanz zeigt sich auch in der Leistungsdichte pro Quadratkilometer, wo Sachsen weit abgeschlagen hinter anderen Bundesländern liegt. Diese Zahlen spiegeln nach Prof. Dr. Maslaton die unzureichende Unterstützung der sächsischen Staatsregierung im Bereich Windenergie wider.


Sachsens negative Bilanz und Zukunftsausblick


Trotz der Inbetriebnahme neuer, leistungsfähigerer Windräder bleibt die Bilanz für Sachsen negativ, vor allem angesichts des Abrisses von 13 weiteren Anlagen im Jahr 2023. Der Landesverband Sachsen fordert daher die schnelle Umsetzung des „Pakts für Beschleunigung“ und betont die Notwendigkeit planbarer und einheitlicherer Anforderungen im Bereich der Transportgenehmigungen. Zudem wird ein fairer internationaler Wettbewerb angemahnt, um europäische Unternehmen gegenüber staatlich unterstützten Konkurrenten aus China und den USA zu stärken.


Globale Perspektiven und Erwartungen für 2024


Mit Blick auf das Jahr 2024 prognostizieren die Verbände einen weiteren Anstieg des Windenergieausbaus in Deutschland auf über 4 GW. Global gesehen, erwarten Experten des Global Wind Energy Council einen Onshore-Zubau von rund 105 GW für das Jahr 2024, wobei China, Europa und die USA als Hauptwachstumsmärkte gelten.

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  • Quelle: red / Bundesverband WindEnergie
  • Erstellt am 22.01.2024 - 14:15Uhr | Zuletzt geändert am 25.01.2024 - 13:10Uhr
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