Görlitz wirbt mit zarter Versuchung
Görlitz, 9. November 2016. "Eine Praline schlägt man schließlich selten aus" – mit dieser Gewissheit gewappnet erläuterte Eva Wittig, Prokuristin bei der Görlitzer Wirtschaftsförderung Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH (EGZ) die jüngst umgesetzte Marketingidee, Schweizer Wirtschaftsbosse auf Görlitz als Investitionsstandort aufmerksam zu machen.
Süße Verführung soll Bosse knacken

Hübsch verpackt gehen die in der Manufaktur des Königshainer Cafés CaRe entstandenen Pralinés auf die Reise in die Schweiz. Dort sollen die Produkte vom Rand der Königshainer Berge die "hohe Lebensqualität" in der Neißestadt symbolisieren. "Wir wollten bei der Ansprache der Entscheider bewusst einen etwas anderen Einstieg wählen und so vor allem Aufmerksamkeit für Görlitz gewinnen", so Wittig weiter zum Einsatz der Pralinen als Lockmittel. Gar ist von den "zartesten Standortfaktoren" die Rede, die hier als Türöffner zum Einsatz kommen.
Erst einmal auf süße Weise verführt, so die Hoffnung, ist der Schweizer Entscheider resp. die Entscheiderin offen für die harten Standortfaktoren: Verfügbare Mitarbeiter, Fördermittel, Gewerbeflächen. Von denen ist auf der extra eingerichteten Internetseite www.goerlitzer-pralinen.de zu erfahren. Mit "6 + 1 Gründen" soll dort belegt werden, weshalb es sich lohnen kann, in Görlitz zu investieren.
Wenn die Pralinen wirken, nimmt der Empfänger der ostsächsischen Kalorienbömbchen vielleicht sogar die beiliegende Einladung der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH auf die Industriemesse SWISSTECH wahr, die vom 15. bis 18. November 2016 in Basel stattfindet. Dort kann er (oder sie) nicht nur den Kontakt zu den Versendern der EGZ aufnehmen, sondern auch zu den am gleichen Stand vertretenen Unternehmen, darunter das Markersdorfer Unternehmen Schöpstal Maschinenbau GmbH, die TKG Turbinenkomponenten Görlitz GmbH, ein Tochteruternehmen der Berliner KST Kraftwerk und Spezialteile GmbH, und die TP elbud GmbH, Görlitzer Tochter der polnischen Mutterfirma ETP. Sie gehören zur Gruppe der 19 sächsischen Unternehmen und Wirtschaftsförderungen, die sich den Stand J50 in Halle 1.2 teilen.
Kommentar:
Feine Idee, fein umgesetzt. Schön auch, dass die Görlitzermacher der EGZ die Stärken des Umlandes einbeziehen wie das Unternehmen aus Markersdorf, wo es auch mehrere Gewerbegebiete gibt, oder eben die Pralinen vom Rand der Königshainer Berge.
Sehr gut gemacht ist in Inhalt und Gestaltung auch die extra Webseite zur Pralinen-Offensive. Die Werbeaussagen sind straff auf den Punkt gebracht, allerdings gilt auch hier: Wer zu viel verspricht, erntet viel Enttäuschung. So ist Görlitz beispielsweise sicherlich noch nicht "Hervorragend in das ... nationale und internationale ... Schienennetz integriert" – aber das kann ja noch werden, wie der Görlitzer Anzeiger erst jüngst im Zusammenhang mit den Engagement zweier Bundestagsabgeordneter berichtete.
Neben Hinweisen auf die lokale Wirtschaftsstruktur, preiswerte Gewerbeflächen und das verfügbare Fördermittel-Dope ist man in Bezug auf qualifizierte Arbeitskräfte vorsichtig: Hier wird neben den Nachwuchsquellen – Hochschulen im 150-Kilometer-Umkreis (unter Auslassung von Cottbus und Senftenberg, beides Standorte der Brandenburgischen Technischen Universität) und die Facharbeiterausbildung in Görlitz – auf den Zulauf aus Polen und Tschechien aufmerksam gemacht.
Wenn die Domain der Görlitz-Pralinen-Webseite dann noch statt in Bayern bei einem der Anbieter aus der Stadt oder dem Landkreis Görlitz gehostet würde, hätte die EGZ-Werbeaktion sogar den Punkt auf dem i, meint
Ihr Thomas Beier



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- Quelle: red | Kommentar: Thomas Beier | Bildquelle Pralinenverand: EGZ, Foto Görlitz: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 09.11.2016 - 08:28Uhr | Zuletzt geändert am 03.02.2022 - 13:07Uhr
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