Görlitz heizt dem Freistaat ein
Görlitz, 26. Dezember 2015. Darf man das einen Coup nennen, wenn die Gasversorgung Görlitz GmbH (GVG) ab Januar 2016 alle Immobilien des Freistaates Sachsen, so die Schlösser, die Burgen und die Verwaltungsgebäude, mit Gas versorgt? Nein, denn der Auftrag ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung, in der sich die Görlitzer mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchsetzen konnten.
Großauftrag für die Gasversorgung Görlitz
Die Leistungszeit des Auftrags beträgt drei Jahre. In dieser Zeit werden sämtliche Abnahmestellen des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) beliefert. Das sind immerhin rund 350 Klein- und Großverbraucher. Hinzu kommen 30 Großverbraucher, die über ein monatliches Messverfahren abgerechnet werden. Damit die die GVG in insgesamt 34 Netzgebieten im gesamten Freistaat im Auftrag des SIB aktiv.
"Für einen Auftrag dieser Größenordnung", erläuterte Andy Leicht, Vertriebsleiter der Stadtwerke Görlitz AG, "müssen wir uns nicht allein um die Lieferung der Energie kümmern, unser Auftraggeber verlangt von uns insbesondere beim Beschaffungsmanagement eine hohe Flexibilität, zum Beispiel durch kurzfristige Gaseinkäufe an der Börse." Die Vergabe an die GVG sieht Leicht als einen großartigen Erfolg: "Wir haben damit unsere Leistungsfähigkeit nicht nur als Energielieferant, sondern vor allem als Dienstleister unter Beweis stellen können."
Die GVG ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Görlitz AG, die wiederum durch eine 74,9 Prozent Beteiligung Teil des französischen Umweltdienstleistungskonzerns Veolia ist.
Kommentar:
Ganz allgemein gilt: Stadtwerke sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Ursprünglich gegründet als die Infrastruktur bereitstellende Kommunaldienstleister zwecks Sicherung der Grundversorgung mit Wasser und Energie sowie der Entsorgung, müssen sie sich heute auf vielen Feldern dem marktwirtschaftlichen Wettbewerb stellen.
Kennzeichnend für viele Stadtwerke sind seit einiger Zeit drei Faktoren:
- Aufgabenzuwachs bespielsweise durch die Übernahme des Öffentlichen Personennahverkehrs, der Wärmeversorgung, den Betrieb von Schwimmbädern und das Angebot von Kommunikationsdienstleistungen. Außerdem sind Stadtwerke nicht nur bei der Abwasserentsorgung und -aufbereitung, sondern neben der Müllabfuhr auch im Recycling aktiv.
- Entfaltung wirtschaftlicher Aktivitäten über das ursprüngliche Einzugsgebiet, die ehemalige "regionale Zuständigkeit", hinaus.
- Keine hundertprozentigen Tochtergesellschaften der jeweiligen Kommunen mehr, sondern Beteiligung durch weit größere Unternehmen



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- Quelle: red | Kommentar: Thomas Beier
- Erstellt am 25.12.2015 - 09:25Uhr | Zuletzt geändert am 26.12.2015 - 09:09Uhr
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