Spezialtaucher in deutsch-polnischer Kooperation
Görlitz, 16. Dezember 2013. "Prosze" - "Gern geschehen": Zufrieden legt Jens Herzog, Leiter des Klärwerkes der Stadtwerke Görlitz AG (SWG), den Hörer wieder auf. Am anderen Ende der Leitung war Kasia Jackiewicz, Leiterin der Kläranlage im polnischen Zgorzelec, die sich gerade für die Unterstützung durch ihren deutschen Kollegen bedankte. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Görlitz AG und der PWik NYSA, das ist das Wasser Ver- und Entsorgungsunternehmen auf der anderen Seite der Neiße, kooperieren schon seit Jahren im Wasser- und Abwasserbereich.
Gefährlicher Einsatz ohne Sicht

"Entstanden ist das Ganze vor circa 15 Jahren, als wir unsere Geräte für die Messung der Zulaufmenge von Abwasser im Klärwerk erneuert haben“, erinnert sich Herzog. "Im Zuge der Systemerneuerung wurde ein Messgerät nicht mehr benötigt. Wir haben die polnische Kläranlage angerufen und gefragt, ob sie daran Interesse hätte. Schließlich war es noch im guten Zustand", erzählt er weiter. Die polnische Seite war freute sich über den Anruf und nahm das Angebot gern an. Das war der Grundstein für die langjährige Partnerschaft gelegt. Inzwischen treffen sich die Abwasserexperte aus Görlitz und Zgorzelec mindestens zweimal jährlich, wie zum Beispiel im Rahmen des Kläranlagen-Nachbarschaftstreffens der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA).
Synergien werden generiert
Auf solch einem Treffen kam Kasia Jackiewicz auf die SWG zu. Sie erinnert sich: "2013 wollten wir erstmalig die Reinigung unseres Faulturms in Angriff nehmen. Da wir wussten, dass die Görlitzer Stadtwerke 2007 Spezialtaucher für die Reinigung Ihres Faulturms beauftragt hatten, wollten wir von ihrer Erfahrung profitieren.“ Für Herzog ein günstiger Zeitpunkt: "Auch wir hatten so eine Reinigung in diesem Jahr vor. Somit konnten wir nicht nur über unsere Erfahrung berichten, sondern auch zwischen beiden Unternehmen vermitteln."Um Synergieeffekte zu nutzen, wurde die Reinigung beider Faultürme in den selben Zeitraum gelegt. Nachdem die Taucher im November in Zgorzelec im Einsatz waren, schloss sich ihr Einsatz im Dezember in Görlitz an.
Allein auf den Tastsinn angewiesen
Bei 37 Grad Celsius Schlammtemperatur und ohne Sicht müssen sich die Taucher auf ihren Tastsinn verlassen, um sich im Faulturm zu orientieren. Dabei entfernen sie störende Ablagerungen, wie Sand und Zöpfe, die sich hier bilden. Dies ist wichtig, um Verstopfungen zu verhindern und die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Der nicht ganz ungefährliche Einsatz ermöglicht eine Reinigung des Turms ohne komplette Entleerung und nachfolgende Wiederinbetriebnahme über mehrere Monate. In dem 5.500 Kubikmeter großen Faulturm der SWG entsteht Klärgas, das zur Ökostromproduktion verwendet wird.Freundschaft entstandenAnfang des Jahres 2014 wollen sich die Kollegen der SWG und der PwiK NYSA wieder treffen, um den Einsatz auszuwerten. Neben den Fachtreffen wird es 2014 auch wieder gemeinsame Abende außerhalb der Dienstzeit geben. Die Kollegen teilen nämlich nicht nur Ihre Expertise im Abwasserbereich, sondern auch Ihre Freude am Bowling. Regelmäßig fordern sie sich auf der Bahn heraus. "Nach 15 Jahren sind aus guten Arbeitskollegen auch Freunde geworden“, freut sich Herzog.
Und zu Hause?
Wie es um die Reinigung der häuslichen Abwasseranlage bestellt ist, darüber hat der Bautzener Anzeiger im Artikel "Verstopfte Rohre – wenn das Wasser nicht abläuft" berichtet.



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- Quelle: red | Fotos: Stadtwerke Görlitz AG
- Erstellt am 16.12.2013 - 09:20Uhr | Zuletzt geändert am 09.09.2020 - 15:08Uhr
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