Ab Dezember 2011 mit der Straßenbahn Görlitz bis Weinhübel-West
Görlitz-Zgorzelec. Während im Februar 2011 noch bei vielen Weinhüblern die Entrüstung über den Abriss der Wohnblöcke an der Jonas-Cohn-Straße groß war, zeigen sich nun seit dem ersten Apriltag durch deren Rückbau völlig neue Perspektiven für die Infrastruktur dieses Görlitzer Stadtteils. Für einmal ziehen die Stadtplaner und Wohnbaugesellschaften an einem Strang und stemmen zum 20. Jubiläum im Dezember zügig eine neue Straßenbahntrasse aus dem Boden.
„Stadtumbau Ost“ macht´s möglich
Rückblick: Als im Dezember 1991 die neue Straßenbahntrasse nach Weinhübel mit einer großen Wendeschleife im damaligen Stadtteilkern am Deutsch-Ossig-Ring fertiggestellt wurde, war die Görlitzer Innenstadt für viele Weinhübler nach neun Jahren endlich wieder auch mit der Straßenbahn erreichbar. Die Trasse war modern und großzügig in die vorhandene Bausubstanz integriert worden.
Heute, 20 Jahre später, bietet sich ein ernüchterndes Bild. Auch Weinhübel hat viele Einwohner verloren, besonders junge Menschen. Dies führte bereits im Jahre 2004 zum Abriss des Deutsch-Ossig-Rings und einiger anderer Wohnblöcke, was zu einer Verschiebung des Einzugsbereiches potentieller Fahrgäste der Straßenbahn führte. Gerade dieser befindet sich nun weiter westlich, zwischen Martin-Ephraim-Straße und Albert-Blau-Straße. Es handelt sich dabei zum Großteil um ältere Menschen, die für ihre Mobilität auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
Während hinter den Kulissen lange über die Zukunft der Görlitzer Straßenbahn spekuliert wurde, ist Fachleuten seit langem klar: Die Straßenbahn wird bleiben! Ein Rückbau kostet die Stadt schlichtweg mehr als ihre Modernisierung. Außerdem stößt die Bahn bei der Bevölkerung auf breite Akzeptanz. Es besteht jedoch durchaus Handlungsbedarf, die Tram der durch den Stadtumbau veränderten Stadt anzupassen. Es wird deshalb keine Umsetzung so überzogener Projekte wie „Straßenbahn 2010“ geben, welches Ende der 90’er Jahre so manchen begeisterte. Vielmehr geht es heute um die Optimierung der jetzigen Trassenverläufe und langfristig um die Beschaffung von Niederflurfahrzeugen, alles mit dem einem Ziel: Wieder mehr Fahrgäste zu gewinnen.
Das bedeutet im Klartext, die große doppelgleisige Wendeschleife am einstigen Deutsch-Ossig-Ring wird abgebaut und es entsteht auf der Fläche der im Winter abgerissenen Blöcke an der Jonas-Cohn-Straße eine neue, kleinere Schleife, die Endhaltestelle „Weinhübel West“. Die ein- bzw. zweigleisige Trasse dorthin verläuft von der Leschwitzer Straße kommend vorbei am Ärztehaus Weinhübel, wo eine neue Haltestelle eingerichtet wird, und weiter hofseitig der Blöcke Stauffenbergstraße 7-13 und Gerda-Boemke-Straße 1-17.
Finanziert wird die Umgestaltung zu großen Teilen aus dem Programm „Stadtumbau Ost“, da es sich hier um die Folgenbeseitigung einer negativen demographischen Entwicklung handelt. Den Rest erbringt die Stadt in Eigenleistung aus dem zu erwartenden Haushaltsüberschuss 2011. Genau deshalb ist auch Eile bei der Realisierung geboten, denn die Förderungen für den Stadtumbau laufen Ende 2012 aus, danach werden nur noch vereinzelt Maßnahmen gefördert. Die Kosten sind dennoch recht überschaubar, da es nur um etwa 200 Meter zusätzliche Gleisanlage und eine neue Haltestelle geht. Tiefbauarbeiten sind problemlos möglich, weil die Trasse auf freier Fläche entsteht, deren Eigentümer die Stadt bzw. eine Wohnbaugesellschaft ist und lediglich zwei Straßen gekreuzt werden müssen.
Weitere Optimierungen des Gleisnetzes soll es in naher Zukunft auch an der Linie 2 geben. Möglicherweise macht die Tram irgendwann einmal einen Schlenker durch die Landskronsiedlung, bevor sie ihr Ziel am Fuß der Landeskrone erreicht. Auch die Verlängerung bis zum Görlitzer Klinikum ist noch immer ein Thema.
Haushaltsdebatte im Görlitzer Kreistag
Von Norbert Starke am 01.07.2011 - 09:54Uhr
Nein, zu beneiden sind die Görlitzer Kreisräte wahrlich nicht. Dabei waren die heißen Temperaturen wohl das geringste Übel. Vielmehr mußte sich jeder Kreisrat mit der Frage auseinandersetzen, wie ernst er sich und sein Wirken in diesem Gremium angesichts einer unverschuldeten und schier aussichtslosen Finanzlücke noch nehmen kann. Kommunale Selbstverwaltung und mithin letztlich die Daseinsberechtigung des Kreistages geraten so wohl zur Farce!
Nur zu verständlich ist daher der Widerstand einer Mehrheit der Abgeordneten, die sich gegen das Diktat einer Landesregierung verwahren, deren obrigkeitsstaatliches Gebaren an längst vergangene Zeiten erinnern. Zu Recht verwiesen die Abgeordenten darauf, dass eine auskömmliche Finanzaustattung der Kommunen ein gesetzlich verbrieftes Recht und kein Betteln um Almosen der Regierung sei. Nun sollte man meinen, dass diese Haltung einen breiten Konsens unter den Kreisräten fände, doch leider weit gefehlt.
Es verwundert schon, wenn der oberste Dienstherr der Bürgerinnen und Bürger, Herr Landrat Lange (CDU), seine Autorität als Versammlungsleiter eher dazu mißbraucht, die Mehrheit der Kreisräte mit unverhältnismäßigen Aussagen zu rügen, anstatt sich selbst aus der Versenkung zu erheben und der Dresdener Ignoranz endlich wirksam entgegen zu treten.
Den offenkundigen Versuch des Landrates und seiner Parteifreunde die Verantwortlichkeiten für die Finanzmisere und dessen Folgen auf die Unterstützer des Antrages der Freien Wähler abzuwälzen kann man nur noch als durchsichtige Taschenspielerei bezeichnen.
Stadtratssitzung Görlitz vom 30. Juni 2011
Von Dr. P. Sander am 30.06.2011 - 18:33Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
eigentlich wollte ich mich nicht mehr äußern zu dem, was in meiner Heimatstadt so "lokalpolitisch" passiert.
Ich habe das "Livestreaming" am heutigen Tag verfolgt. Schlimmer kann es ja eigentlich nicht werden, hatte ich gedacht. Ich muss mich korrigieren, es ist noch schlimmer geworden, die Außendarstellung ist ja zu einer reinen Katastrophe mutiert. Dies betrifft alle, aber auch wirklich alle Redebeiträge der versammelten Fraktionen!
488 vor Chr. war die erstmalige Anwendung des "Ostrakismus" z.Zt. der Perserkriege (Aristoteles 490, Schlacht bei Marathon) - dieses so genannte "Scherbengericht" sollte man wieder praktizieren!
Ganz einfach gefragt, ist denn in Görlitz der Mut zum Widerspruch oder zum organisierten Widerstand nicht mehr vorhanden? Ich war am 17. Juni 1953 neun Jahre alt, ich bewundere um so mehr die Leute von damals, wenn ich vergleiche, diese Pseudodarstellungen im altehrwürdigen Rathhaus, der so genannten "Beigeordneten".
Es ist einfach frustierend, wenn mann Augenzeuge, dieser "Aufführungen" ist oder wird.
Dr. P. Sander
Anmerkung: Keiner hat den "Bachelor" oder "Master" erreicht o.ä., man kann nur die "Exmatrikulation" empfehlen!
Straßenbahn Weinhübel
Von Dr. P. Sander am 29.06.2011 - 12:15Uhr
Ist dies tatsächlich geplant, oder doch noch auf den "1. April" zurück zuführen?
Sollte es Realität werden, ein sinnvoller Entschluss!
Eine Frage, eine Verlängerung bis zum Berzdorfer See, ist dies sinnvoll oder überhaupt machbar?
MfG
Dr. P. Sander
Straßenbahn Weinhübel
Von Werner Klingbiel am 27.06.2011 - 17:54Uhr
Wenn in wenigen Jahren der Sprit auch für die Busse unbezahlbar sein wird, wird man auch in kleineren Städten wie Görlitz froh sein eine Straßenbahn zu haben.
Hoffentlich fährt sie bald auch über die Neiße. Übrigens ist Straßenbahn Elektromobilität und das nicht erst in der Zukunft, sondern seit über 100 Jahren.
Tram nach Weinhübel West
Von Karl Heinz Zapf am 08.05.2011 - 00:32Uhr
Was für eine größenwahnsinnige Schnapsidde, die Tram in der Kleinstadt Görlitz noch massiv auszubauen! Das Geld kann man sich ja wohl ehrlich sparen! Wer soll denn bitte die Bahnen nutzen? Rentner und Hartz4ler? Am besten die Bahnen noch im Zentrum in einen Tunnel verlegen? Armes Deutschland!
Und wann kommt die U-Bahn?
Von Mark am 01.04.2011 - 12:14Uhr
Wenn schon kein ICE in die Stadt kommt, dann wird die notwendige Modernität in der Stadt vollzogen. Weiter so.. April, April!
Fetzt :)
Von Maik Thiel am 01.04.2011 - 10:23Uhr
Ein sehr schöner Aprilscherz, wäre natürlich schön, wenn es wirklich so wär!
MfG
Maik Thiel
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- Quelle: Hartmut Nicht | Fotos: Hartmut Nicht
- Erstellt am 31.03.2011 - 23:22Uhr | Zuletzt geändert am 01.04.2011 - 10:06Uhr
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