Görlitz auf dem Weg zur ÖPNV-Modellstadt: Testlauf für Wasserstoffbus gestartet

Görlitz auf dem Weg zur ÖPNV-Modellstadt: Testlauf für Wasserstoffbus gestartet

Görlitz, 11. Juli 2023. Eine Innovation auf vier Rädern bewegt sich derzeit durch die Gassen Görlitzs. Die Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) haben den Testbetrieb eines wasserstoffangetriebenen Busses aufgenommen. Die Premiere wurde u.a. von Ministerpräsident Michael Kretschmer und Oberbürgermeister Octavian Ursu begleitet, die sich auf Einladung der GVB einen ersten Eindruck von der umweltfreundlichen Technologie machten.

Wasserstoffbus der Firma Solaris auf dem Betriebshof der Görlitzer Verkehrsbetriebe nach der Premierenfahrt. GVB-Chef André Wendler im Gespräch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und Oberbürgermeister Octavian Ursu

Bildquelle: ​Görlitzer Verkehrsbetriebe GmbH (GVB)

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Erste Eindrücke und wertvolle Erkenntnisse

Die erste Woche des zweiwöchigen Tests steht ganz im Zeichen der Analyse. Mitarbeiter der GVB aus der Werkstatt und dem Fahrbetrieb nehmen den Wasserstoffbus genau unter die Lupe. Im Fokus stehen das Fahrverhalten, die Reichweite und der Energieverbrauch sowie mögliche Auswirkungen auf den Werkstattbetrieb. Die gesammelten Erfahrungen dürften nicht nur für den weiteren Betrieb des Busses, sondern auch für das Projekt „ÖPNV-Modellstadt Görlitz“ von Bedeutung sein. In diesem Rahmen ist auch der Probebetrieb einer wasserstoffangetriebenen Straßenbahn angedacht.


Praxistest auf Görlitzer Straßen


In der zweiten Testwoche werden dann auch die Görlitzerinnen und Görlitzer in den Genuss des Wasserstoffbusses kommen. Geplant ist sein Einsatz im Linien- oder Schienenersatzverkehr zwischen Demianiplatz und Weinberg. Dadurch erhalten alle Interessierten die Möglichkeit, die neue Antriebstechnologie aus nächster Nähe zu erleben.


Technologie hinter dem Wasserstoffantrieb


Der im Testbetrieb befindliche Bus ist vom Typ Urbino Hydrogen des Herstellers Solaris. An Bord befindet sich eine Brennstoffzelle, die quasi als Mini-Wasserstoff-Kraftwerk fungiert. Sie erzeugt elektrische Energie, die entweder den Elektromotor des Busses direkt oder über eine Batterie antreibt. Mit einer Tankfüllung von 1.560 Litern Wasserstoff kann der Bus rund 350 Kilometer zurücklegen. Als einzige Produkte der chemischen Reaktion in der Brennstoffzelle entstehen Wärme und Wasserdampf. Das bedeutet: Der Betrieb des Busses ist vollkommen schadstofffrei. Damit zeigt sich Görlitz erneut als Vorreiter in Sachen umweltfreundlicher Mobilität.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Wasserstofftankstelle

Von Friedrich Rothe am 12.09.2023 - 14:52Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Wendler,
mit dem Einsatz eines wasserstoffgetriebenen Busses haben Sie mir eine persönliche Freude bereitet. Ich setze mich seit etwa 20 Jahren, unter anderem mit E-Mails an Entscheidungsträger, wie seinerzeit dem damaligen Bundestagsabgeordneten, Herrn Michel Kretschmer für die Wasserstofftechnik in Görlitz ein. Aus der Erfahrung, dass sie noch wenig bekannt ist und auch auf Ablehnung stößt, bitte ich die Verantwortlichen herzlich, nicht locker zu lassen. Ziel muss sein, dass unsere Tankstellen mit Wasserstoffsäulen nachgerüstet werden und mit Wasserstoff angetriebene Züge, wie sie Alstom in Salzgitter baut, sämtliche Dieselfahrzeuge und Oberleitungszüge der Bahn ablösen.
Ich verspreche, im Sinne unserer Stadt dieses Thema konstruktiv zu begleiten und grüße Sie herzlich
Ihr Friedrich Rothe

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  • Quelle: red / ​Görlitzer Verkehrsbetriebe GmbH (GVB)
  • Erstellt am 11.07.2023 - 18:23Uhr | Zuletzt geändert am 11.07.2023 - 18:31Uhr
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