Veranstaltungen der Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur (GÖSAM) im September 2012

Görlitz, 19. September 2012. Kurzentschlossene solten den Terminkalender zücken: Die Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur (Zbiory historii i kultury w Görlitz) haben für den laufenden Monat noch interessante Veranstaltungen in petto.

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Führungen bringen Historisches näher

Freitag, 21. September 2012, 10 Uhr.
Von der Steinzeit bis zum Biedermeier. Görlitz und die östliche Oberlausitz

Eine Themenführung durch die erst neulich im Kaisertrutz zu Görlitz eröffneten Ausstellungen mit Thomas Berner, die die Entwicklung der Region von der Steinzeit bis zum Biedermeier erlebbar macht.

Im Untergeschoss des Kaisertrutz´ entstand aus einer der bedeutendsten kommunalen archäologischen Sammlungen ein Ausstellungsbereich zur frühen Geschichte der Oberlausitz ab etwa 12 000 v. Chr. Dokumentiert sind die Spuren der Jäger und Sammler der Eiszeit sowie erster sesshafter Kulturen. Besonders Grabbeigaben liefern beredtes Zeugnis von der bronze- und eisenzeitlichen Lausitzer Kultur.

Von den Hacksilberschätzen der slawischen Besiedlungsperiode um 1000 führt die Ausstellung im Erdgeschoss zur Entstehung des mittelalterlichen Görlitz. Der wirtschaftlichen und politischen Aufstieg wird bezeugt durch Herrscherporträts, Siegel und Zunftobjekte wie den großartigen Schrein der Görlitzer Tuchknappen aus dem Jahr 1664. Wertvolle mittelalterliche Schnitzwerke und Altäre zeugen vom reichen kirchlichen Leben in Görlitz.

Interessenten sind zur Führung im Kaisertrutz am Platz des 17. Juni herzlich willkommen.


Sonntag, 23. September 2012, 15 Uhr
Von Stadtsoldaten, Schützenfesten und Türmerfamilien
... berichtet Thomas Berner bei seiner Themenführung auf dem Reichenbacher Turm.

Über Jahrhunderte hinweg schützte ein doppelter Stadtmauerring die Stadt Görlitz vor ungebetenen Besuchern. heute sind nur noch wenige Reste dieses Bauwerks auffindbar, doch der Verlauf der ehemaligen Verteidigungsanlagen ist im Stadtbild noch sehr genau sichtbar.
Vor reichlich als 150 Jahren ließ der damalige Bürgermeister Demiani den Großteil der Görlitzer Wehranlagen im Zuge der Stadterweiterung niederreißen, die Gräben wurden verfüllt, die Stadttore abgerissen. Bereits 1837 war der Neißturm abgebrochen worden.

Thomas Berner nimmt interessierte Besucher, die herzlich eingeladen sind, mit auf einen unterhaltsamen Turmaufstieg.

Treff st am Reichenbacher Turm, Platz des 17. Juni / Ecke Obermarkt.


Tipp:
Noch bis zum 4. November ist der Reichenbacher Turm dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen.


Sonntag, 23. September 2012, 15 Uhr
Von Elektrisiermaschine, Thermometer, Luftpumpe und optischem Gerät
Zur gleichen Zeit wie der Turmaufstieg lkann man der herzlichen Einladung von Constanze Herrmann zu einer Übersichtsführung durch das Physikalische Kabinett im Barockhaus Neißstraße 30 am folgen.

"Man fühlt sich in die Zeit von vor 200 Jahren zurückversetzt“, begeistert sich Constanze Herrmann für die hier gezeigten Originalgeräte aus der Frühzeit der Elektrizitätsforschung. Sie stammen von Adolf Traugott von Gersdorf (1744 - 1807), Gutsherrn und vielseitig interessierter Naturwissenschaftler in der Oberlausitz, der sich mit Meteorologie, mit der Elektrizität und den Lichtenbergischen Figuren beschäftigte. Die Gerätschaften vermitteln den Wissensstand über Elektrizität im ausgehenden 18. Jahrhundert und sind ein lebendiges Zeugnis für das Geschick der damaligen Instrumentenmacher.

Von Gersdorf beobachtete aus landwirtschaftlichem Interesse heraus das Wetter mit all seinen Erscheinungen. In seinem Labor aus der Zeit um 1800 dürfte vor allem die große Elektrisiermaschine bei manchem Besucher Erinnerungen an den Physikunterricht wecken. Andere Geräte belegen Experimente im luftverdünnten Raum. "Dadurch, dass das Kabinett seit fast zwei Jahrhunderten unter diesem Dach aufbewahrt wurde und deswegen keine größeren Verluste entstanden sind, können dem Besucher nicht nur die Geräte zur Herstellung der Elektrizität gezeigt werden, sondern auch viele Experimentiervorrichtungen. Das ist spannend“, hebt Constanze Herrmann hervor.

Ein weiters großes Schaffensgebiet von Gersdorfs waren seine Arbeiten zu den "elektrischen Gemälden“, den erwähnten Lichtenbergischen Figuren. Die Gerätschaften dazu sind im originalen Zustand vollständig erhalten und in der Ausstellung zu sehen. Die Farbigkeit und der Formenreichtum Abdrucke lassen den heutigen Betrachter staunen.

Die Führung findet im Barockhaus Neißstraße 30 statt.


Freitag, 28. September 2012, 17 Uhr
Stadtgeschichtlicher Spaziergang "Auf den Spuren von Jacob Böhme“
Dr. Ernst Kretschmer führt letztmalig für das Jahr 2012,
Treffpunkt ist das Barockhaus Neißstraße 30.


Prädikat: Unbedingt hingehen!

Das Barockhaus Neißstraße 30 und der Kaisertrutz mit den jeweils neu eröffneten Dauerausstellungen sowie der Reichenbacher Turm sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Mehr:

http://www.museum-goerlitz.de

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  • Quelle: red | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 19.09.2012 - 09:34Uhr | Zuletzt geändert am 28.09.2012 - 08:47Uhr
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