1. Görlitzer Jungenaktionstag

Görlitz-Zgorzelec. Unter dem Motto „Junge, Junge…“ findet der 1. Görlitzer Jungenaktionstag statt. Abwechslungsreiche Angebote wie Schwertbau und -kampf, Raketenautos bauen, Kunstschweißen, Straßenfußball, Riesenjenga, Cocktails, Klettern, Kochen, Cricket erwarten die Jungs.

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Mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse von Jungen

Veranstalter ist ein Team aus mehreren Trägern, darunter das Kinder-Kultur-Café Camaleon, die Freie Evangelische Gemeinde, die Mobile Kinder- und Jugendarbeit, die Evangelische Stadtjugendarbeit, die CaTeeDrale e.V., der Kinderschutzbund, der ASB, und das DRK, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Görlitz und das Jugendamt. Schirmherr ist Bürgermeister Dr. Michael Wieler

Erreichen will der Aktionstag mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse von Jungen, weil es nach Meinung der Veranstalter in Görlitz zu wenige jungenspezifische und pädagogisch aufgearbeitete Angebote gibt.

Für den Aktionstag hat sich ein Team aus der lokalen sozialen Arbeit gebildet - einzige Frau darin ist Romy Wiesner, die Gleichstellungsbeauftragte.

Fachliche Einführung

Die Initiative richtet sich aber nicht nur an Jungen und ihre Väter, sondern auch an Trainer, Lehrer und Interessierte, die mit Jungen zusammenarbeiten. Sie alle sind eingeladen zu einer Veranstaltung am Freitag, dem 9. Oktober 2009, um 14 Uhr im Stadtjugendring in der Landeskronstraße 41, bei der es eine fachliche Einführung in pädagogische Jungenarbeit sowie eine Standortbestimmung für Jungenarbeit in Görlitz gegeben wird. Als Fachreferent ist Peter Wild aus Chemnitz eingeladen, Leiter des Modellprojekts Jungenarbeit in Sachsen. Dazu wird um vorherige Anmeldung bis zum 7. Oktober 2009 unter Tel. 03581 - 67-1370 gebeten.

Jungenaktionstag:

Sonnabend, 10. Oktober 2009, von 13 bis 17 Uhr,
Sonnenhof Krölstraße 57, Görlitz


Kommentar

Vorwärts, Kameraden, wir marschieren zurück ... von der Gleichberechtigung, Gleichstellung, Gleichbehandlung und Gleichverpflichtung weg - hin zur alten, überwunden geglaubten Geschlechtertrennung. Schlimmer gehts nimmer: "Wir gehen zu Schwertbau und -kampf, Raketenautos bauen, Kunstschweißen, Straßenfußball, Riesenjenga, Cocktails, Klettern, Kochen, Cricket - und die Mädchen dürfen nicht mitmachen, die sollen mit ihren Puppen spielen, ätsche-bätsche!"

Da wird mit Heidenaufwand ein "Girlsday" veranstaltet, um Mädchen mit technikorientierten Berufen bekannt zu machen, aber Raketenauto-Basteln ist nicht. Geschlechtsspezifische Rollenprägung im Kindesalter nennt man das.

Also: Natürlich kann man Aktionen anbieten, auf die Jungs vielleicht stärker reagieren als Mädchen. Aber die Mädchen ausschließen, das ist verfehlt.

Viel Spaß bei der jungenpädagogischen Standortbestimmung,

wünscht Ihr Fritz R. Stänker


Komisch. Zu meiner Zeit brauchten wir zum Schwertbauen, für die Seifenkiste, für Straßenfußball und Klettern keinen Wust von pädagogisch angehauchten Vereinen und keinen Bürgermeister als Schirmherren. Cocktails und Kochen, das interessierte vielleicht die Mädchen. Vielleicht war das die Wurzel der Gleichstellungsbewegung . . .

Kommentare Lesermeinungen (3)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Ehrenrat

Von Kathrin Mühle am 02.10.2009 - 11:45Uhr
Leider ist die Arbeit des Ehrenrates in der Öffentlichkeit nur unzureichend wenig bekannt. Schade!

Trotzdem dürfen auch 20 Jahre nach der Wende solche Gremien nicht abgeschafft werden! Es wurden neue Mitglieder in den Stadtrat gewählt, die ebenfalls überprüft werden sollten.

Die Frage ist wohl eher, was davon in die Öffentlichkeit kommt. Wer prüft wie und was passiert, wenn es Hinweise auf eine Zusammenarbeit mit der Stasi gibt? Wie geht der Stadtrat damit um? Wie glaubwürdig sind die gewählten Vertreter? Längst gibt es noch zu viele unerkannte „Schafe im Wolfspelz“ in diesem Land!

Wer selbst einen Antrag auf Akteneinsicht gestellt hat, weiß, dass längst noch nicht alle Akten aufgearbeitet sind und man ca. alle zwei Jahre durchaus erneut nachfragen sollte.

"Jungenarbeit" - Mädchen ausgeschlossen

Von Fritz R. Stänker am 02.10.2009 - 01:45Uhr
Nun muss ich doch einmal in die Leserdiskussion eintreten.

Ich verstehe nicht, Herr Deege, warum Sie einesteils froh sind, hier Öffentlichkeit zu finden, und mich zugleich ganz persönlich auf beleidigende Weise mit "nicht Mann genug" attackieren. Ist das Ihr Begriff von Männlichkeit? Arme Jungs!

Es ist noch immer verbreitete Tradition in Deutschland, dass Männer den vererbten Familiennamen auch nach der Eheschließung behalten.

Es ging übrigens nicht darum, was Sie den Jungen anbieten, ich hatte kritisiert, dass Sie die Mädchen ausschließen.

Jungenaktionstag

Von Enno Deege am 01.10.2009 - 13:07Uhr
Genau, die Öffentlichkeit brauchen wir und die kontroverse Diskussion.

Vielen Dank an den Stänker, der wohl nicht Mann genug ist, seinen richtigen Namen zu nennen. Als Vater und Jugendarbeiter mit dem Schwerpunkt Jungenarbeit versuche ich gerade Jungs zu sensibilisieren, denn was bringt die ganze Emanzipation, ohne die Jungen mit einzubinden.

Wenn wir Seidenmalerei angeboten hätten, würde wohl keiner von denen kommen, die wir erreichen wollen, um mit ihnen über ihr Männlichkeits(vor)bild zu reden. Und damit sich Männer über ihre Rolle sich austauschen können, gibts am Tag davor einen Fachvortrag mit anschließender Diskussion.

Bitte stänkern Sie weiter, nur so kriegen wir das Thema in die Öffentlichkeit.

In Bangen und Hoffen Enno

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 18.09.2009 - 07:25Uhr | Zuletzt geändert am 18.09.2009 - 07:56Uhr
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