74. Jahrestag der Befreiung des Görlitzer Kriegsgefangenen-Stammlagers VIII A
Görlitz, 1. Mai 2019. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kriegsgefangene aus dem Stalag VIIIa zur Arbeiten in der Neißestadt eingesetzt. Dieses Kriegsgefangenenlager war ein Stammlager der Wehrmacht, das auf dem Gelände eines Lagers der Hitlerjugend im östlich der Neiße gelegenen Stadtteil Moys 1939 zunächst als Durchgangslager für gefangengenommene polnische Soldaten errichtet worden war.
Sowjetsoldaten besonders schlecht behandelt

1940 wurden die Polen verlegt und in das Lager kamen vor allem Belgier und Franzosen. Im Lager waren zeitweise an die 50.000 Kriegsgefangene untergebracht (insgesamt waren es während des Bestehens des Lagers ca. 120.000), obwohl es nur für die halbe Anzahl konzipiert war. Später wurden hier auch Soldaten aus dem Commonwealth, Jugoslawen, Italiener, Rotarmisten und US-Soldaten gefangengehalten. Die Soldaten der Sowjetarmee wurden von Beginn an separat untergebracht und schlechter behandelt. Die nach dem Strurz Mussolinis gefangengenommenen Italiener erfuhren ebenfalls eine besonders miserable Behandlung.
Einfache Soldaten mussten in den Industriebetrieben und der Landwirtschaft in der Region arbeiten sowie in Görlitz bei der Versorgung der Bevölkerung helfen. Im Lager vollendete der Franzose Olivier Messiaen seine Komposition "Quatuor pour la fin du temps" (Quartett auf das Ende der Zeit). Er war mit Hilfe des deutschen Offiziers Carl-Albert Brüll an Notenpapier und Bleistifte gelangt und konnte in einem abgetrennten Raum der Theaterbaracke des Lagers arbeiten. Die Uraufführung fand am Abend des 15. Januar 1941 in der Theaterbaracke.
Befreit wurden die Lagerinsassen von Februar bis Mai 1945 nach und nach von sowjetischen Soldaten. Anlässlich des 74. Jahrestags der Befreiung organisiert das Europäische Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur für den 9. Mai 2019 eine Gedenkfeier auf dem Gebiet der Nationalen Gedenkstätte Stalag VIII A in Köslitz (Koźlice) in der Landgemeinde Zgorzelec. Die Gedenkfeier beginnt um 12 Uhr am Stalag-Denkmal. Nach der Nationalhymne wird eine Gedenkrede gehalten, anschließend ein ökumenisches Gebet gesprochen und ein Kranz vor dem Denkmal niedergelegt. Zum Abschluss sind alle zu einem Konzert im Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur zur Erinnerung an die Kriegsgefangenen des Stalag VIII A eingeladen.
Erinnerung:
Dr. Albrecht Goetze - Wegbereiter des heutigen Meetingpoint Music Messiaen



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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 01.05.2019 - 04:02Uhr | Zuletzt geändert am 01.05.2019 - 04:55Uhr
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