Programm zur Fête de la musique Görlitz

Görlitz, 13. Juni 2017. Die Fête de la Musique führt in Görlitz seit dem Jahr 2002 Amateur- und Profimusiker, Kulturzentren, Musikschulen, Vereine, Künstler und nicht zuletzt das Publikum zusammen. Für die 2017er Auflage will der Wildwuchs e.V. zusammen mit Studenten der örtlichen Hochschule die Veranstaltung, die am Mittwoch, dem 21. Juni 2017 stattfindet, koordinieren und bekanntmachen. Obwohl weniger Geld zur Verfügung steht und trotz der kurzen Vorbereitungszeit konnte ein ansprechendes Programm zusammengestellt werden, teilte der Verein jetzt mit.
Abbildung: Die Görlitzer Musiker Raj, René Schindler und Daniel Jurke, der an der Fête 2017 teilnimmt, bei einer Veranstaltung im Caffè Kränzel.

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Stänker erbittet für die Musiker ein großzügiges Publikum

So werden Bands, Ensembles, Chöre und einzelne Musiker aller Genres und jeden Alters am längsten Tag des Jahresauf den Görlitzer Straßen und Plätzen musizieren.

Wer hat sich das ausgedacht?

Die Fête de la Musique wurde 1982 in Frankreich ins Leben gerufen, um binnen weniger Stunden vielen Leute, die im Land Musik machen, hör- und sichtbar zu machen. Inzwischen feiern weltweit 540 Städte in 120 Ländern die Fête de la Musique – allein in Deutschland sind es über 50 Kommunen.

Alle richten sich dabei nach den gleichen Regeln: Die Fête de la Musique findet immer am 21. Juni statt, der Eintritt ist frei und die Musiker treten ohne Gage auf. Das Fest ist nicht kommerziell, erwirtschaftet grundsätzlich keine Einnahmen und hat keine künstlerische Leitung, sondern basiert auf Bürgerbeteiligung. Die einen stellen einen Aufführungsort bereit, die anderen musizieren und das Publikum genießt. Vor diesem Hintergrund sind alle eingeladen, die Straßen mit eigenen Klängen zu füllen.

So läuft's in Görlitz

Wie der Wildwuchs e.V. weiter mitteilt, reichen die Zuwendungen der Stadt allein nicht aus, um alle Kosten zu decken; der Verein sein daher auf Spenden angewiesen.

Programm

Theaterplatz
  • 14:00 – 14:30 Concopia
  • 15:00 – 15:30 JeLa
  • 16:00 – 16:45 LuciDreaming
  • 17:00 – 17:30 Harfenensemble (Schüler von Kazumi Hashimoto)
  • 18:15 – 19:00 Random Default Band
  • 19:15 – 19:35 Ask for it
  • 20:00 – 20:45 Techno and the homeless
  • 21:15 – 22:00 Alice Rodger

Untermarkt / Arkaden am Braunen Hirsch
  • 14:00 – 14:40 Daniel Jurke
  • 15:00 – 16:00 Bunte Welt Chor
  • 16:30 – 17:30 Dream Department
  • 18:30 – 19:00 Mädchenkammerkchor

Ratscafé
  • 17:30 – 18:30 Ferdinand Büchner
  • 19:00 – 20:30 Bigband der Musikschule J.A. Hiller Görlitz
  • 20:30 Jamsession

Brunnen Brüderstraße
  • 18:00 – 18:30 Posaunenchor der Stadtmission

Peterskirche
  • 12:00 Orgelpunkt 12 mit französischen Melodien

Peterskirche / Balkon
  • 17:30 Posaunenchor der Frauenkirche

Haltestelle Büchtemannstraße
  • 17:00 Posaunenchor Kreuzkirche

Altstadtbrücke
  • 14:00 – 15:00 Marc Winkler
  • 15:15 – 16:00 Daniel Jurke
  • 16:00 – 17:00 State
  • 17:00 – 18:30 Kleanshot
  • 18:45 – 19:15 8Zylinder

Jakobs Söhne
  • 19:45 Johnethen Fuchs

Lutherplatz (unterstützt von der RABRYKA / Second Attempt e.V.)
  • 16:00 Kursangebot "Feel your Power"
  • 17:00 Casacustica
  • 18:00 – 19:30 Open stage mit Bahnsteigzwei
  • 20:00 Los Muchachos
  • 20:30 Black Street Noise

Straßburg-Passage
  • 16:00 Jugendorchester Musikschule Fröhlich unter Leitung von Michael Wendler
  • 17:00 Flötenkreis Innenstadtgemeinde
  • 18:00 – 19:00 Remo Devago

Café HotSpot
  • 17:30 Carmel Zoum

Café Kugel
  • 20:00 Benjamin Soldan und Torsten Torsten

Obermühle
  • 15:00 – 17:00 Sheyne Khaloymeses – Musiker u.a. der Neuen Lausitzer Philharmonie spielen Klezmer


Kommentar:

Wenn Musiker ohne Gage auftreten, hat das grundsätzlich ein G'schmäckle. "Spiel doch mal was, ich geb' Dir einen aus!" – das ist wie ein mentaler Schlag in die Fresse. Ehrlicher wäre zu sagen: Deine Musik ist mir eine richtige Bezahlung nicht wert.

Nun trifft das auf die Fête de la musique nicht zu, weil hier alle kostenlos mitspielen – Amateure, aber auch Profis von wohlbestallten Philharmonikern bis hin zu freischaffenden Musikern. "Das Fest ist nicht kommerziell, erwirtschaftet grundsätzlich keine Einnahmen und hat keine künstlerische Leitung, sondern basiert auf Bürgerbeteiligung", verkündet der Wildwuchsverein. Wozu aber, für welche Kosten, braucht er dann Spenden? Um vom Grundsatz "grundsätzlich keine Einnahmen" abzuweichen?

Klar werden vielleicht Flyer gedruckt, Plakate auch. Die wollen gestaltet sein, verteilt und – gegen Gebühr? – aufgehängt. All das kostet selbstverständlich Geld. Warum aber etwas über die reine Information hinaus – von den Medien kostenfrei verbreitet – etwas bewerben, das nicht kommerziell sein will? Wer profitiert davon, wenn Besucher der Fête de la Musique nach Görlitz kommen?

Wenn also doch Geld fließt zur Fête de la musique, sollte es dann nicht in erster Linie den Hauptakteuren, den Musikern also, zugutekommen? Schließlich haben die, abgesehen vom Verzicht auf Gage, auch Kosten. Feiern wir etwa ein Fest auf Kosten der Musiker, während die Dienstleister drumherum bezahlt werden? Das verstehe, wer will.

Auf jeden Fall sollten die Musiker große Hüte mitbringen und das Publikum reichlich Kleingeld, das ruhig auch mal rascheln darf,

meint Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red | Kommentar: Fritz Rudolph Stänker
  • Erstellt am 13.06.2017 - 09:52Uhr | Zuletzt geändert am 13.06.2017 - 11:22Uhr
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