Führerscheinprüfung am PC
Sachsen. DerFreistaat Sachsen hat bereits am 1. März 2009 die theoretische Führerscheinprüfung am PC eingeführt. Der bundesweite Start ist erst für das Jahr 2010 vorgesehen. Bei der PC-gestützten Prüfung muss sich der Führerscheinerwerber verstärkt mit den Inhalten der Fahrausbildung auseinandersetzen, um zu bestehen.
Mausbedienung ist jetzt Voraussetzung für Führerschein
Bisher besteht die Theorieprüfung in Deutschland aus multiple-choice-Fragen mit festgelegter Antwortreihenfolge, die dem Kandidaten in Papierform vorgelegt werden (z.B. 30 verschiedene Fragebögen bei Klasse B Pkw). Es werden die Verkehrsregeln abgefragt sowie anhand von gezeichneten Bildern das richtige Verhalten in bestimmten Verkehrssituationen überprüft. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt Lösungsschablonen, die vom DEKRA-Prüfer angelegt werden.
Für die Prüfung am PC sprechen, so das Sächsische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, das auch für den verkehr zständig ist, folgende Argumente:
1. Verständlichkeit der Fragen 
Es gibt zurzeit ca. 900 Fragen, die in Gremien, bestehend aus Prüforganisationen, Fahrlehrerschaft sowie Bund- und Ländervertretern, erstellt werden. Fragen müssen z.B. bei Änderungen im Straßenverkehrsrecht entsprechend aktualisiert werden. 
Durch die PC-Prüfung können Fragen leichter verändert, klarer formuliert oder ausgetauscht werden. Das Austauschen dieser Fragen ist künftig "per Knopfdruck" machbar, ohne dass tausende von Prüfbogen zurückgezogen und eingestampft werden müssen. 
2. Verkehrssicherheit 
Durch die variable Reihenfolge der Fragen in jeder Prüfung wird ein Auswendiglernen der Antworten erheblich erschwert. Da so jeder Bogen unterschiedlich wird, bedingt dies für den Prüfling zwangsläufig eine intensivere Befassung mit den Verkehrsregeln und damit ein besseres Verstehen der Regeln. 
3. Schutz vor Manipulation 
Bei der PC-Prüfung ist ein erheblich verbesserter Schutz gegen Manipulationen möglich. Es gibt Fälle, in denen Theorieprüfungen durch unerlaubte Hilfsmittel erschlichen wurden, zum Beispiel durch den illegalen Erwerb der Lösungsschablonen. 
4. Nutzerfreundlichkeit 
Die Prüf-PCs sind sehr bedienerfreundlich. Der Prüfkandidat muss kein Computerexperte sein, sondern lediglich die Bedienung einer „Maus“ kennen. Dafür ist der Prüfung ein 2-minütiges Lernprogramm vorgeschaltet. Der Kandidat sieht auf dem Bildschirm stets nur eine Frage, was die Konzentration durch das Vermeiden von Hin- und Herschauen steigert. Vor der "Abgabe" erinnert der PC an ggf. vergessene Fragen. Erste Erfahrungen zeigen, dass auch PC-unerfahrene Führerscheinbewerber keine Verständnisprobleme im Umgang mit dem Prüf-PC haben.
5. Fremdsprachliche Führerscheinprüfungen 
Die Fahrerlaubnis-Verordnung erlaubt fremdsprachige Prüfungen. Die in Deutschland vorhandenen Papierbogen in 11 Fremdsprachen werden nach und nach für die PC-Prüfung umgearbeitet. Für lese- und rechtschreibschwache Prüflinge wird auf eine Prüfung mit Audiounterstützung umgestellt, die ein Vorlesen erspart. Die Einführung der PC-Prüfung bietet die Möglichkeit der Abschaffung der einwirkungsgeneigten Dolmetscherprüfung. 
6. Fehlerprotokoll 
Der Prüfling erhält ein Fehlerprotokoll ausgedruckt, so dass er sich für den Fall einer erforderlichen Wiederholungsprüfung gezielt mit seinem Fahrlehrer vorbereiten kann. Der Fahrlehrer hat so auch eine Rückmeldung über die Ausbildungsgüte seines Unterrichtes. 
Es ist sinnvoll, diese Vorteile für die Erhöhung der Verkehrssicherheit bei Fahranfängern zu nutzen, weil diese Personengruppe, die nur rd. 8 Prozent der Bevölkerung ausmacht, immer noch in fast ein Viertel der schweren Verkehrsunfälle mit Personenschaden als Verursacher verwickelt ist. 
7. Kosten
Die Kosten für die PC-Prüfung in deutscher Sprache und für die derzeit per PC prüfbaren 11 Fremdsprachen betragen 20,83 € ( 9,30 € Prüfgebühr, 8,20 € PC-Gebühr und 3,33 € MWSt).
Kommentar:
Das hätten sich die "weißen Mäuse" nie träumen lassen, dass nun auch die oft "graue Maus" - die Computermaus - ins Spiel kommt.      
Die Argumente pro computergestützte Prüfung sind nachvollziehbar. In Anbetracht der täglich in der Straßenpraxis erlebbaren Fahrkünste, die von übergroßer und behindernder Ängstlichkeit bis zum uneingeschränkten Rasertum reichen, kann die Führerscheinprüfung gar nicht anspruchsvoll genug sein, damit die "Extremisten der Landstraße" von dieser ferngehalten werden.
Allzeit gute Fahrt wünscht
IhrFritz R. Stänker
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- Erstellt am 02.03.2009 - 10:55Uhr | Zuletzt geändert am 02.03.2009 - 10:55Uhr
 
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