Die ganz große Liebe? Welchen Einfluss hat KI bereits aufs Online-Dating?

Die ganz große Liebe? Welchen Einfluss hat KI bereits aufs Online-Dating?

Görlitz, 5. Dezember 2023. Es könnte so schön sein: Man tippt einfach einige Informationen über sich selbst ein, äußert schriftlich einige Wünsche bezüglich der Traumpartnerin oder des Traumpartners … Der Rechner rechnet, es macht -klick!- und das perfekte Match steht vor der (virtuellen) Tür. Doch ist das wirklich so einfach? Tatsächlich können Dating-Apps inzwischen dank der Anwendung von Algorithmen ermitteln, ob bestimmte Nutzerinnen und Nutzer in puncto jeweils angegebener Vorlieben und Interessen miteinander harmonieren. Aber kann KI auch erkennen, ob eine potenzielle Partnerschaft zur Langzeitbeziehung werden kann?

Kann KI die wahre Liebe finden? Die Zukunft des Online-Datings.

Foto: StockSnap auf Pixabay

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An welchen Stellen kommt KI inzwischen bei Dating-Plattformen zum Einsatz?

Sicherheit ist das Stichwort in diesem Bereich. Beispiele dafür bieten etwa Parship und Bumble, die mithilfe von KI Bildanalysen betreiben – Parship zwecks der Bestimmung und Aussortierung von Fake-Fotos, Bumble zwecks der Zensur von Nacktbildern. Aber natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten wie die Analyse von Nachrichten und das Herausfiltern von solchen, die sich nicht mit den Richtlinien der Community in Einklang bringen lassen. Das passiert beispielsweise bei Bumble und Tinder.


Überdies wird unter anderem durch britische Forscherinnen und Forscher noch an einer KI gearbeitet, die gesamte Fake-Profile erkennen soll. Der Prozess läuft jedoch noch, doch man darf bereits jetzt auf die Ergebnisse gespannt sein.


Könnten noch weitere Funktionen dazukommen?


Viele Dating-Plattformen, wie sie sich beispielsweise unter https://datingleben.de/partnerborsen/ finden lassen, funktionieren noch auf recht traditionelle Weise. Dagegen spricht auch nichts, dennoch tut sich an den verschiedensten Stellen noch einiges.


Dies ist unter anderem bei AIMM der Fall. Beim US-amerikanischen Dienst „artificially intelligent matchmaker“ handelt es sich um eine noch in der Planung und Überarbeitung befindliche App. Aber eine, die es vielleicht eines Tages in sich haben dürfte. Denn sie erfragt nicht nur die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer, um mögliche Matches zu ermitteln. Sie gibt auch Tipps, wie sich das Date mit einem Match gestalten lassen könnte und interessiert sich für das Feedback der Daterinnen und Dater, wenn das Treffen zu Ende ist. Der Clou dabei: Das Ganze funktioniert über eine Sprachassistentin.


Und auch die Wissenschaft interessiert sich immer mehr für das KI-Dating und damit verbundene Anwendungen. Das zeigt eine Studie der Universitäten in Kopenhagen und Helsinki. Sie wurde 2021 veröffentlicht und basierte auf der Untersuchung von Gehirnwellen. Dabei ließ sich ermitteln, dass Probandinnen und Probanden ein unbewusstes Faible für bestimmte Gesichtsmerkmale hatten. In Kombination mit einem Persönlichkeitstest ja vielleicht auch eine Möglichkeit, um noch passgenauere Matches beim Online-Dating zu ermitteln? Apropos Passgenauigkeit …


Wie groß ist das bisherige KI-Potenzial, wenn es um das Ermitteln eines Langzeitpartners geht?


Man muss es wohl sachlich sehen – und das tut interessanterweise speziell ChatGPT. Bei der Nachfrage, wie es mit der Revolutionierung des Online-Datings durch KI aussehen würde, merkt ChatGPT Folgendes ziemlich trocken an: Wenngleich es für KI möglich sei, einen Beitrag zur Match-Findung zu leisten, sei die Partnersuche doch ein sehr umfangreiches Thema. Ein so umfangreiches, dass es mit der Datenanaylse und Algorithmen-Nutzung nicht getan sei.


Und in der Tat ist KI im Moment in der Lage dazu, festzustellen, wer im Moment zueinanderpassen könnte. Eine Vorausschau, wie sich die Beziehung zwischen zwei Personen entwickeln könnte, liegt aber wohl noch nicht im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Schließlich tut sie sich mit der Einschätzung von Aspekten wie Humor, Emotionalität, Romantik und Co. noch sehr schwer. Und primär diese sind es, wie die 2017-er Studie "Is Romantic Desire Predictable?" beweist, die die Dynamik und den Clou in einer Partnerschaft ausmachen würden.


Fazit: etwas Unterstützung durch KI, gut und schön. Heldentaten sollte man von ihr aber aktuell nicht erwarten, Traumprinzen und -prinzessinen fallen dank ihr bislang nicht vom Himmel. Gut so, denn so bleibt das (Online-) Dating noch ein wenig spannend – und man hat bei einem Treffen, etwa bei einem Ausflug ins Theater, selbst noch genug Gelegenheit, einander besser kennenzulernen.


 

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  • Erstellt am 04.12.2023 - 16:10Uhr | Zuletzt geändert am 05.12.2023 - 01:12Uhr
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