Die Rolle von Logistikzentren in der Automobilindustrie
Görlitz, 20. August 2023. Die Automobilindustrie leidet seit Jahren unter gestörten Lieferketten. Nicht lieferbare Teile verzögern sowohl die Produktion von Neuwagen als auch die Instandsetzung und Reparatur gebrauchter Autos. Um den Herausforderungen zu begegnen, müssen Logistiker in der Automobilbranche umdenken und Lösungen finden, um Lieferketten zu stabilisieren. Welche Möglichkeiten bieten sich an?
Die Situation in der Automobilindustrie
Mit der Pandemie spürten Unternehmen in allen Bereichen seit Jahrzehnten wieder einmal deutlich die Abhängigkeit von Teilezulieferern und Rohstofflieferanten. Auch heute noch ist der Mangel an Rohstoffen und der verzögerte und teils gestoppte Naschschub an Teilen und Ersatzteilen vor allem in der Automobilindustrie groß. Hinzu kommt die schwankende Nachfrage der Konsumenten nach Neuwagen. Beides zusammen erschwert es den Betrieben der Automobilindustrie langfristig zu planen. Waren lange Lieferwege, weit entfernte und verkleinerte Lager in Zeiten des Booms noch in Ordnung, erfordert die neue Situation mehr Flexibilität und eine Erneuerung und Umgestaltung der Logistik, wie es die Seite logistik.heute.de in vielfältiger Weise an unterschiedlichen Beispielen zeigt.
Logistikzentren als Schlüsselfigur in der Automobilindustrie
Sachsen ist ein Zentrum der Automobilindustrie. Neben der Neufertigung von PKW gibt es hier viele produzierende Lieferbetriebe, aber auch eine Unmenge an Instandhaltungs- und Reparaturbetriebe. Vor allem im Bereich der Reparatur und Instandsetzung ist die Nachfrage sowohl noch Teilen und Ersatzteilen als auch der Bedarf an Fachkräften und Auszubildenden auch im Raum Görlitz groß.
Während die Stadt Görlitz viel dafür tut, sich als attraktiver Wohn- und Arbeitsraum noch breiter und besser aufzustellen, muss auch in Sachen Logistik für die Deckung des Bedarfs an Teilen und Ersatzteilen etwas getan werden. Ein gutes Beispiel für die Schaffung von modernen Logistikzentren, die mit großen Bereichen alle Arten von Transport, Lieferung und Lagerungen von Waren aller Art, auf die Bedarfe der Industrie reagieren können, ist das neu geschaffene Logistik-Hub des Ersatzteilehändlers Autodoc. Der nutzt das vom Investor Accolade neu errichtete Logistik-Zentrum in Stettin, um einen kontinuierlichen Warennachschub zu gewährleisten. Hier lagern rund 200.000 Produkte, die durch die hervorragende infrastrukturelle Anbindung des Hub schnell auch in den Raum Görlitz transportiert werden können.
Vom Hub aus werden die Produkte in Distributionszentren in Berlin und Cheb verbracht. Durch den neuen Standort in Cheb wird vor allem die Lieferkette nach Sachsen deutlich kürzer. Mit diesem Projekt zeigt Autodoc, dass ein modernes Logistikzentrum mehr als ein Lager ist. Hier laufen alle Bereiche der Annahme, des internen Transports und der Kommissionierung zusammen. Dafür sind die Flächen optimiert und so gestaltet, dass sie für all diese Bereiche inklusive Büros optimal genutzt werden können. Hinzu kommt moderne Technik im Bereich der Lagersysteme, halbautomatische Geräte und IT-Technik, mit welcher die enormen Bestände und deren Lieferflüsse in Echtzeit überwacht werden können.
Logistikzentren in der Industrie 4.0
Dass ein modernes Logistikzentrum weit mehr ist als ein klassisches Lager, haben wir schon erwähnt. Die Elemente eines modernen Logistikzentrums noch einmal kurz in der Zusammenfassung:
Annahme der Bestellungen
Annahme der selbst bestellten Produkte
Bestandskontrolle
interner Transport
Auftragszusammenstellung
Verpackung
Lieferung der Waren
Die umfassenden Aufgaben eines Logistikzentrums erfordern ein hohes Maß an Effizienz und Voraussicht. Einen entscheidenden Schritt in die Zukunft stellt dabei die Digitalisierung von Prozessen dar. Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 werden die Prozesse und der Einsatz von digitalen Technologien in großen aber auch in mittelständischen Betrieben zusammengefasst. Kein Bereich der Automobilindustrie kann sich mehr dem Einsatz von IT-Lösungen entziehen. Die enge Vernetzung und Verzahnung einzelner Bereiche sowohl über die Bestandteile einer Lieferkette in der Automobilindustrie (Hersteller, Zulieferer, Ersatzteilieferanten und Werkstätten) erfordert präzises Arbeiten. Das Fehlen von Aluminium für die Produktion moderner E-Autos oder der mangelnde Nachschub von Radmuttern setzt bringt ganze Produktionen zum Stillstand.
Industrie 4.0 in der Logistikbranche bedeutet:
halb- bis vollautomatisierte Lager mit Einsatz von Robotertechnik
Digitalisierung und Automation auch auf der Straße und der Schiene, zum Beispiel durch selbstfahrende LKW
Im Logistikzentrum 4.0 werden sowohl digitalisierte Prozesse wie die intelligente Steuerung von Maschinen als auch die Möglichkeit der Überwachung von Wegen von Produkten in Echtzeit und die umfassende Datenanalyse dazu führen, dass Zulieferer noch flexibler auf die Kundenanforderungen reagieren können.
Die neuen Technologien und die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen in einem Logistikzentrum eröffnen auch ideale Möglichkeiten, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und Arbeitsumfeld im Sinne des gewandelten Bilds von Arbeit zu schaffen. Erfüllende, abwechslungsreiche und sinnvolle Arbeit ist in einem Logistikzentrum garantiert.
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- Erstellt am 20.08.2023 - 18:04Uhr | Zuletzt geändert am 20.08.2023 - 18:04Uhr
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