Vorteile einer intelligenten Fabrik durch digitales Werkstattmanagement
Görlitz, 31. März 2023. Der Waggonbau hat in Görlitz und Region eine über Jahrhunderte währende Tradition. Immer wieder allerdings ist die Branche von Krisen betroffen. Zwar konnte der Stellenabbau bei Alstom kürzlich aufgrund eines massiven Einsatzes der IG Metall vermieden werden. Doch bei Waggonbau Niesky werden nächste Woche zahlreiche Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückkehren, obwohl es nicht ausreichend Arbeit für alle Beschäftigten gibt. Die Verantwortlichen verweisen zum einen auf die schlechte Wirtschafts- und Auftragslage. Außerdem wird beanstandet, dass es in der Montagestraße immer wieder zu Verzögerungen kommt, sodass andere Abteilungen ausgebremst werden.
Die Smart Factory beruht auf der Vernetzung von Mensch und Maschine!
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Kritische Stimmen vermuten allerdings, dass der Hersteller es bisher noch nicht geschafft hat, seine Produktion so weit zu digitalisieren, um den Vorgaben von Industrie 4.0 zu genügen. In der Smart Factory werden über intelligente Fertigungsanlagen und vernetzte Produktionsabläufe Wettbewerbsvorteile erzielt, mit denen es gelingt, die Produktion effektiver zu gestalten, ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen.
Was wird unter Industrie 4.0 verstanden?
Industrie 4.0 ist ein Konzept, mit dem die Produktion von Fertigungsbetrieben auf ein neues Niveau gehoben wird. Oft wird der Begriff mit der vierten industriellen Revolution gleichgesetzt. Dabei werden alle Produktionsschritte und Managementaktivitäten über das Internet miteinander vernetzt.
Möglich wird dieser Fortschritt durch das IIoT (Industrial Internet of Things). In der Smart Factory werden alle Maschinen mit sensiblen Sensoren ausgestattet, die einen stetigen Datenfluss an eine Zentrale liefern. Entscheidern wird so in Echtzeit der Status Quo der Produktionsprozesse entlang der gesamten Fertigungskette übersichtlich aufbereitet, damit Mängel im Produktionsablauf umgehend erkannt und behoben werden können.
Digitalisiertes Shopfloor-Management (DSFM) als Lösung zur Vermeidung von Engpässen
Mit toii, der Plattform für die Shopfloor-Digitalisierung von Stahl Service Centern, wie sie der führende Technologiekonzern thyssenkrupp unter anderem für metallverarbeitende Betriebe im Waggonbau zur Verfügung stellt, gestalten sich die Produktionsprozesse effektiver. Lieferengpässe lassen sich vermeiden, Wartungsintervalle verkürzen sich, Maschinenstopps gehören der Vergangenheit an.
Dabei lässt sich die Vernetzung nicht von den Fabrikmauern aufhalten. Im Idealfall werden Rohstoffproduzenten, Lieferanten, Abnehmer sowie das Recycling integriert, sodass die gesamte Fertigungskette von den Prozessbeschleunigungen profitiert.
Im Resultat lässt sich ein Wettbewerbsvorteil generieren, der eine signifikante Umsatzsteigerung mit sich bringt. Fertigungsunternehmen, die bei der Umstellung von einem analogen Shopfloor-Management auf digitalisierte Komponenten zögern, verlieren im harten Konkurrenzkampf der metallverarbeitenden Industrie über kurz oder lang den Anschluss und haben keine Zukunft mehr.
Der Weg zur effektiven Produktion
Shopfloor-Management (SFM) als Teil des Lean-Managements ist in den meisten Produktionsstätten kein unbekannter Begriff. Allerdings wird das Konzept oft nur unzureichend umgesetzt. Standardabweichungen und negative Kennzahlen bleiben intransparent, in vielen Abteilungen herrscht eine deutliche Distanz zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Das Potenzial wird dadurch unzureichend ausgeschöpft und die innerbetriebliche Verbesserungs- und Problemslösungskultur verkümmert.
Ein modernes SFM setzt bei diesen Herausforderungen an. Es wird ein nachhaltiger Führungsstil propagiert, der auf einer stärkeren Eigenverantwortung der Mitarbeiter und der nachhaltigen Verbesserung der Produktionsabläufe basiert.
DSFM – Steigerung der OEE um 20 Prozent
In der Fertigungsindustrie kommt einem datengesteuerten Shopfloor-Management eine gesteigerte Bedeutung zu. Erfahrungsberichte bestätigen, dass schon in der Implementationsphase das OEE (Overall Equipment Effectiveness) um 12 Prozent gesteigert wird. Nach der Einführung werden Werte von mehr als 20 Prozent gemessen.
Bei der Transformation von einem analogen, klassischen SFM hin zum modernen DSFM empfiehlt es sich, in kleinen Schritten vorzugehen. Voraussetzung dabei ist eine Stärkung der Mitarbeitermotivation, bevor die Optimierung der Maschinen, Anlagen und Prozesse in Angriff genommen werden kann. Die Einführung eines digitalen Shopfloor-Managements wird mit den folgenden Schritten beschrieben:
In der Planungsphase definiert ein abteilungsübergreifendes Team Aufgaben und Zeitabläufe. Die geeignete Technologie zur Umsetzung von Industrie 4.0-Ansätzen wird evaluiert.
Das Planungsgeschehen, das Vorgehen und die ersten Erfolge werden transparent kommuniziert, wodurch die Akzeptanz und Motivation im Mitarbeiterkreis sichergestellt wird.
Innerhalb des Unternehmens wird mit einem Pilotprojekt gestartet, das von der Hauptproduktion abgetrennt ist. Zu Beginn ist es ausreichend, nur ein paar Maschinen zu vernetzen, damit die Abläufe von den Mitarbeitern trainiert werden können.
Alle Ergebnisse, Erfahrungen und Erfolge werden dokumentiert, sind replizierbar und für jeden Mitarbeiter gleichzeitig einsehbar.
Nach Abschluss der Einführungsphase kann das DSFM auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen Schritt für Schritt im gesamten Produktionsbereich eingeführt werden.
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- Erstellt am 01.04.2023 - 10:05Uhr | Zuletzt geändert am 01.04.2023 - 10:16Uhr
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