Insolvenzberatung: Deshalb sollte sie rechtzeitig in Anspruch genommen werden

Insolvenzberatung: Deshalb sollte sie rechtzeitig in Anspruch genommen werdenGörlitz, 3. November 2022. Finanzielle Unsicherheiten sind eine Belastung für die Psyche, das spüren angesichts der Inflation und besonders der sprunghaft gestiegenen Energiepreise auch viele Görlitzer. Normalerweise wird bei mentalen Herausforderungen empfohlen, um Hilfe zu bitten und über die Probleme zu sprechen. Doch bei von Geldsorgen verursachten Kopfschmerzen scheint das nicht zu funktionieren: Über Geld spricht man nicht. Viele empfinden es als peinlich, wenn sie in eine finanzielle Schieflage geraten sind.

Abb.: Bevor man sich eingesteht, zu wenig Geld zu haben, um aufgelaufene Forderungen bedienen zu können, versuchen viele, das unangenehme Problem zu verdrängen. Doch verdrängte Probleme gehen nicht weg, sondern vermehren sich und werden größer – nur gelöste Probleme verschwinden!
Symbolfoto: Tumisu, Pixabay License
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Einen Schuldnerberater bereits bei ersten Problemen kontaktieren

Eine Folge der Problemverdrängung ist regelmäßig, dass sich viel zu spät um professionelle Hilfe gekümmert wird – ein großer Fehler: Je früher sich mit den aufgelaufenen Schulden befasst wird, desto besser sind die Chancen, mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davonzukommen. Schuldner- beziehungsweise Insolvenzberater wie etwa die Insolvenzberatung München gehen daher ganz offen damit um, dass man ihre Dienste so früh wie möglich in Anspruch nehmen sollte. Die tatsächliche Insolvenz, so Schuldnerberater unisono, sei nur das allerletzte Mittel und könne in vielen Fällen verhindert werden, rechtzeitiges Handeln vorausgesetzt.

Tipp:
Eine Schuldnerberatung ist nicht für jene gedacht, die mal eine Rechnung versäumt haben oder gelegentlich den Dispo-Kredit nutzen müssen. Doch sobald mehrere Rechnungen nicht bezahlt werden können, sieht die Lage schon anders aus.


Schulden haben die Angewohnheit, schnell und unübersichtlich zu wachsen. Oftmals wissen Betroffene gar nicht genau, wie der Schuldenberg in kurzer Zeit so sehr wachsen konnte. Viele Schuldnerberatungen bieten schon bei kleineren finanziellen Problemen wertvolle Tipps. So sind die scheinbar plötzlich aufgetürmten Schulden vielleicht schneller wieder weg, als man glauben sollte – vor allem, wenn der Schuldnerberater die Schuldensituation transparent macht und sein Wissen und seine Erfahrungen einbringt, wie die einzelnen Schuldenpositionen bereinigt werden können..

Insolvenzberatung, um eine Insolvenz abzuwenden

Doch nur die wenigsten gehen zu einem Insolvenzberater, wenn die Lage wirklich kritisch wird. Gerichtliche Mahnbescheide sind ein ernster Hinweis darauf, dass der Spielraum im Grunde ausgereizt ist. Kann das nötige Geld partout nicht aufgetrieben werden, drohen Pfändungen. Auch Schufa-Einträge sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: Bei nahezu allen Vertragsabschlüssen – inklusive Wohnungsmietvertrag – kommt es in ihrer Folge zu Verzögerungen – oder oft gleich zur Ablehnung.

Eine außergerichtliche Schuldenbereinigung ist eine sich anbietende Lösung; sie ist das letzte Mittel vor der Insolvenz. Doch immer wieder glauben Schuldner, sie könnten diese Schuldenbereinigung ohne fremde Hilfe selbst erledigen. Mündliche Absprachen, Versprechungen, sogar Tauschgeschäfte sind typisch, aber in aller Regel nicht sinnvoll. Eine wirksame Schuldenbereinigung läuft anders: Um eine Insolvenz noch abzuwenden, muss methodisch vorgegangen werden. Die Schuldenhöhe, Fälligkeiten, finanzielle Reserven und mehr müssen gesichtet, geordnet und sinnvoll in einen Kontext gebracht werden. Der rechtliche Rahmen ist ebenfalls wichtig. Privatpersonen ohne das entsprechende Hintergrundwissen brauchen dabei Hilfe, ob sie wollen oder nicht.

Im Ernstfall schnell und richtig handeln

Die Praxis zeigt, dass sich beileibe nicht jeder rechtzeitig um Unterstützung kümmert. Dafür gibt es zwei typische Ursachen. Einerseits ist da das Schamgefühl. Viele Menschen verstecken ihre finanziellen Probleme vor der Welt, der Familie oder sogar dem Partner. Zum Schuldnerberater zu gehen, ist ein Eingeständnis.

Es gibt andererseits jene Betroffenen, die zu locker mit dem Begriff Insolvenz umgehen. Sie denken, man könne Schulden einfach ruckzuck loswerden und weitermachen. Bei einer Privatinsolvenz wird jedoch das gesamte Leben durchleuchtet. Unter Umständen werden Gegenstände wie Erb- und Erinnerungsstücke, an denen man sehr hängt, gepfändet. Auch nach der eigentlichen Insolvenz muss noch über Jahre hinweg über das Einkommen und sonstige Einnahmen eine Meldung an den Treuhänder erfolgen.

Tipp:
Solange es eine Alternative gibt, kann es unter Umständen sehr sinnvoll sein, die Nachteile einer Insolvenz quasi in letzter Minute zu verhindern. Wer sich nicht selbst ausreichend schlau machen kann, sollte sich unbedingt beraten lassen.

Den richtigen Schuldnerberater finden

Ein guter Schuldnerberater ist gut ausgebildet und erfahren – so viel sollte selbstverständlich sein. Hilfreich ist zudem, wenn er sein Büro in der Nähe hat. Natürlich ist die Kommunikation per Telefon oder E-Mail möglich, doch beim heiklen Thema Geld ist ein gelegentliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht doch besser.

Diskretion ist natürlich Pflicht. Aber auch eine individuelle Beratung sollte man bekommen. Damit ist gemeint, dass die eigene Lage wirklich genau analysiert wird, um die beste Lösung zu finden. Ein schlechter Schuldnerberater macht es sich einfach und empfiehlt allen Kunden die gleichen Schritte. Ein guter Berater arbeitet sich in jeden Fall einzeln ein. Dabei bleibt er, wenn er die Situation und Auswege beschreibt, stets sachlich – auf keinen Fall sollte ein Insolvenz- beziehungsweise Schuldnerberater über einen Hilfesuchenden urteilen oder Vorwürfe machen.

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  • Quelle: red | Foto: Edeta / Tumisu, Pixabay License
  • Erstellt am 03.11.2022 - 09:57Uhr | Zuletzt geändert am 03.11.2022 - 11:29Uhr
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