Siebenschläfer? Kommt noch!
Deutschland. Wird es regnen oder wird es nicht regnen? Am 27. Juni haben, wie jedes Jahr, besonders viele Menschen auf das Wetter geachtet - denn am Siebenschläfertag entscheidet sich nach alter Bauernregel das Sommerwetter. Der Siebenschläfer, das kleine eichhörnchenähnliche Tier, hat allerdings mit der Namensgebung für diesen Tag nichts zu tun.
Eine jahrhundertealte Geschichte voller Irrtümer
Der Name für diesen Tag leitet sich von der Legende der sieben schlafenden Brüder ab, die als Christen im alten Rom des 3. Jahrhunderts verfolgt wurden und in einer Höhle eingemauert 195 Jahre lang schliefen. Aber nicht nur der Namensursprung sorgt für Verwirrung. Auch der Siebenschläfertag selber unterliegt einem Irrtum, er ist das Ergebnis eines Rechenfehlers. Mit der gregorianischen Kalenderreform im Jahre 1582 wurden nämlich zehn Tage ersatzlos gestrichen. Das Datum für den Siebenschläfertag, das bei den Bauern schon viel früher bekannt war, wurde aber nicht geändert. In den Himmel nach dem Wetter zu schauen für die Sommerwetterprognosen wäre demnach eigentlich erst am 7. Juli angebracht.
Dem Siebenschläfer (Glis glis) ist das alles völlig gleichgültig. Diese Tierart ist im Norden Deutschlands inzwischen vom Aussterben bedroht und wurde deshalb im Jahr 2004 zum „Tier des Jahres“ gewählt. Das nur ungefähr 15 Zentimeter lange und 100 Gramm schwere Tier mit einem grauen Körper und buschigen Schwanz gehört zu den geschützten Arten in Deutschland.
Der Name Siebenschläfer stammt von dem rund siebenmonatigen Winterschlaf, den der gefräßige und nachtaktive Nager aus der Familie der Bilche von Anfang Oktober bis Anfang Mai hält. Siebenschläfer bevorzugen großflächige Laub- und Mischwälder in tiefen und mittleren Höhenlagen mit alten Eichen und Buchen. Auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen wie Streuobstwiesen und Scheunen, die ihnen Unterschlupfhöhlen oder -löcher zum Schlafen und Schutz sowie dem klettereifrigen Tier viel Unterhaltung bieten, leben sie gern. Doch diese Lebensräume fehlen heute zunehmend, der Bestand des Schläfers ist deshalb stark zurückgegangen.
Lesermeinungen (0)
Weitere Artikel-
Saubere Denkmäler in Görlitz? Wie moderne Verfahren historische Fassaden retten
Görlitz, 25. September 2025. Görlitz und sein architektonisches Erbe: Görlitz beherbe...
-
Die Macht der kleinen Entscheidungen: ein umfassender Wegweiser zum cleveren Sparen im modernen Alltag
Görlitz, 8. November 2025. Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren spürbar ges...
-
Mehr Ordnung, weniger Stress – so optimieren Mülltonnenboxen den Alltag
Görlitz, 31. Oktober 2025. Der Anblick ist den meisten Hausbesitzern ein Dorn im Auge. Man inve...
-
Digital geschützt: Was IT-Sicherheit im Mittelstand bedeutet
Görlitz, 26. Oktober 2025. Cyberangriffe, Datenlecks und Erpressungs-Trojaner treffen läng...
-
5 Hunderassen für Familien: Tipps zur Auswahl des passenden Vierbeiners
Görlitz, 16. Oktober 2025. Hunde gelten als treue Begleiter und bereichern das Familienleben au...
- Quelle: /Deutsche Wildtier Stiftung
- Erstellt am 01.07.2007 - 03:16Uhr | Zuletzt geändert am 01.07.2007 - 03:16Uhr
Seite drucken
