Anlagestrategien in der Niedrigzinsphase

Görlitz, 26. September 2017. Eines der großen Themen des jüngsten Bundestagswahlkampfes war, wie angemessene Renten gesichert werden können. Unabhängig von den unterschiedlichen Szenarien und Strategien bleibt eine Säule für das Einkommen im Alter wichtig: die private Vorsorge. Doch es gibt weit mehr Lebenssituationen als das Alter, für die es sinnvoll ist, Geld anzusparen. Der Görlitzer Anzeiger hat für die untenstehende Textanzeige einige zusammengestellt und gibt Tipps, wie Geld womöglich besser vor der Inflation geschützt werden kann als auf einem einfachen Sparkonto.
Abbildung oben: Wer melken will, muss erst einmal füttern. Das gilt in der Landwirtschaft wie bei der Geldanlage.

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Schon geringste Zinsunterschiede haben am Ende der Sparzeit extreme Auswirkungen

- ANZEIGE der Deutschen Bank - Sicherlich gibt es Mitbürger, die einen sehr sicheren Job mit gutem Einkommen inklusive pünktlicher Gehaltsüberweisung haben. Von denen leben manche tatsächlich so, dass vorm monatlichen Zahltag das Geld alle ist – macht nichts, morgen kommt ja neues, ist die Devise.

Sparen ist nicht altmodisch

Für welche Situationen sollte man jedoch – unabhängig vom Einkommen – Geld beiseitelegen und ansparen und vor allem wie? Vorab: Nicht gemeint sind alle Formen von Versicherungen, von der Unfall- über die Sterbegeld- bis hin zur Risiko-Lebensversicherungen. Sie basieren grundsätzlich auf dem Gedanken der Risikoteilung unter den Versicherten und haben ihre Berechtigung, nur: Wer über lange Jahre hin beispielsweise eine Unfallversicherung bezahlt, aber nie einen Unfall hat, ist sein Geld schlichtweg losgeworden, hat sich bestenfalls die Tatsache, für den Fall der Fälle versichert zu sein, gekauft.

Wer aber den Versicherungsbeitrag selbst anspart, häuft mit der Zeit Geld an, das in vielen Fällen eine mögliche Zahlung der Versicherung übersteigt und schließlich sogar vererbt werden kann. Mit diesem Ansparen von Geld lassen sich viele denkbare finanzielle Probleme abfedern oder in den Griff bekommen, beispielsweise
  • überraschende Kosten wie das kaputte Auto oder die kaputte Heizung,
  • Ausgaben im Zusammenhang mit einer Erkrankung,
  • die im Alter stark ansteigenden Beiträge zu einer privaten Krankenversicherung,
  • Zuschüsse zur Ausbildung der Kinder,
  • bei Selbständigen die Überbrückung von Liquiditätsengpassen oder die Bezahlung überraschender Steuerforderungen,
  • zusätzliche Kosten im Alter wie die Heimunterbringung oder eine Haushaltshilfe und anderes mehr.

Die wichtigste Frage ist aber: Wie soll man sparen, ohne dass die Inflation – besonders angesichts der Niedrigzinsphase – den Sparstrumpf nach und nach leerfrisst? Lässt man Strategien zur Einkommenssicherung durch Immobilien oder Wertgegenstände und auch durch ein ohne umfangreiches persönliches Zutun weiterlaufendes Geschäft (zum Beispiel als Gesellschafter) außen vor, bleibt nur das klassische Sparen. Sparen ist für viele, die über ein kleineres oder mittleres Einkommen verfügen, meist der einzig praktikable Ansatz, etwas "beseite zu legen".

Dividendenfonds als goldener Mittelweg

Doch oft gerade dann, wenn das Geld besonders sauer verdient wurde, stellen sich die Deutschen beim Sparen noch immer sehr naiv an: Sie lassen ihr Geld auf Sparbüchern oder Giro- und Tagesgeldkonten herumliegen. Doch das sind Anlageformen ohne – wenn überhaupt – nennenswerten Zinsertrag. Auch die beliebten zehnjährigen Bundesanleihen liefern weniger als einen Prozentpunkt Zinsertrag, was bedeutet, dass die Inflation die Geldsubstanz nach und nach in ihrem Wert verringert.

Andererseits: Mit mühsam erspartem Geld an der Börse zu spekulieren oder gar auf hochriskante Zinsdifferenzgeschäfte zu setzen, kommt für viele Anleger und Sparer nicht in Frage. Für sie zählt die letzte Ecke des Spannungsfeld-Dreiecks aus Rendite, Verfügbarkeit und Sicherheit, jedoch nicht ohne auf die erste zu schielen. Vielleicht ist für diese Sparer eine Art goldener Mittelweg interessant, den die Dividendenfonds weisen. Hier geht es nicht um Zinserträge, sondern investiert wird in die Geldanlage von Anlegern in solche Unternehmen, die für überdurchschnittlich hohe Gewinnausschüttungen bekannt sind. Wie man als Sparer die dafür bereitgestellten Instrumente des Finanzmarktes nutzt und mit welchen Renditen gerechnet werden kann, hat die Deutsche Bank zusammengefasst .

Gute Dividenden stärken den Zinseszinseffekt

Völlig unabhängig von der Niedrigzinsphase gilt: Wer langfristig kleine Beträge anspart und auf deren Verzinsung bzw. Rendite achtet, steht wegen des Zinseszinseffektes*) am Ende meist besser da als jener, der mit großen Beträgen schnell und riskant Spekulationsgewinne erzielen will. Wer mehr Wohlstand durch Sparen erzielen will, muss den ersten Schritt tun: Sich erkundigen, informieren und dann die vom Markt gebotenen Möglichkeiten nutzen. Sicher ist das heutzutage alles online möglich, wer sich aber in den Finanzmärkten und ihrem Mechanismen nicht auskennt, sollte sich unbedingt persönlich und seriös zu den Chancen und Risiken seiner Geldanlage beraten lassen.

*) Das hier verlinkte Beispiel zeigt, dass das menschliche Hirn die Chancen des langfristigen Sparens, das immer exponentiell verläuft, sobald Zinsen oder regelmäßige Renditen entstehen und wieder angelegt werden, nicht erfassen kann. Schon Zins- oder Renditeänderungen im Zehntelbereich könne enorme Änderungen bei den erzielten Sparsummen bewirken – diesen Effekt sollte man sich unbedingt mittels Taschenrechner oder Computer verdeutlichen.

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  • Quelle: TEB | Foto Geldkuh: Alexas_Fotos / Alexandra, Foto mit Taschenrechner: yourschantz / Tanja-Denise Schantz, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 25.09.2017 - 20:05Uhr | Zuletzt geändert am 26.09.2017 - 08:36Uhr
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