Motoröl - das vergessene Risiko
Görlitz, 25. Mai 2016. Moderne Autos machen es dem Fahrer einfach: Für alles Mögliche gibt es Kontrollleuchten, Textanzeigen oder es warnt sogar eine freundliche Stimme. Man ist gewohnt, dass man sich bei Einhaltung der Wartungsintervalle um nichts zu kümmern braucht. Doch in Bezug auf mindestens einen technischen Aspekt sollte man da vorsichtig sein: Das Motoröl.
Abbildung: Links der Einfüllstutzen für das Motoröl mit Deckel, rechts der Ölmessstab.
Worauf bei der Motorschmierung geachtet werden sollte
In Bezug auf das Motoröl gibt es einige Punkte, die einem selbst die modernste Fahrzeugtechnik und sämtliche Warnlampen nicht abnehmen können - im Gegenteil: Die fortschrittliche Technik kann sogar kontraproduktiv wirken.
Die klassischen Hinweise zum Motoröl
- Nur Motoröl nach Herstellerangaben verwenden.
- Die Ölwechselintervalle einhalten.
- Regelmäßig den Ölstand kontrollieren
Beim letztgenannten Punkt geht es nicht allein darum, dass der Ölstand zu niedrig sein könnte (das würde bei vielen Fahrzeugen durch eine Warnlampe angezeigt, allerdings: ein Sensor oder die Anzeige kann auch ausfallen, schon deshalb hat der Ölmessstab am Motor seine Berechtigung).
Wenn der Ölstand ungewollt ansteigt
Das weithin unbekannte Problem: Bei modernen Dieselmotoren kann vor allem bei Verwendung eines Rußpartikelfilters (DPF) der Ölstand sogar auf ein schädliches Maß ansteigen! Besonders, wer viel Kurzstrecke fährt, sollte darauf achten.
Woran liegt das? In bestimmten Fällen - eben ganz besonders bei vielen Kurzstreckenfahrten, bei denen der Motor nicht richtig warm wird - kann sich der Ölstand durch zusätzlich eingespritzen Kraftstoff, mit dem der Filter durch die Verbrennung der Rußpartikel gereinigt wird, erhöhen. Stellt man diesen Effekt fest, ist die Fahrt zur Fachwerkstatt dringend anzuraten, die neben der Suche nach möglichen Fehlerquellen meist einen Ölwechsel durchführen wird.
Keine Entwarnung für Benziner
Kraftstoff, sowohl Diesel wie auch Benzin, gelangt bei vielen Kurzstreckenfahrten auch deshalb ins Motoröl, weil sich der Kraftstoff beim Anlassen des Motors an den noch kalten Zylinderwänden niederschlägt und unverbrannt an den Kolbenringen vorbei ins Öl gelangt. Bei elektronischen Einspritzsystem ist dieses Risiko geringer, weil sie beim Anlassen den Kraftstoff deutlich genauer dosieren.
Eigentlich ist dieser ins Motoröl eingeschleppte Diesel oder das Benzin kein Problem, weil der Kraftstoff bei betriebswarmem Motor wieder aus dem Öl ausdampft - nur wenn die dafür nötige Betriebswärme wegen ständigem Kurzstreckenbetrieb (beispielsweise, wenn das Auto nur zum Pendeln zu nahen Arbeitsstelle und für Einkäufe genutzt wird) nicht erreicht wird, taucht es auf.
Das Folgerisiken bestehen im zu hohem Ölstand, der zu Folgeschäden führen kann, und in der nachlassenden Schmierwirkung des Öls, die im äußersten Fall zum gefürchteten Kolbenfresser führt. Ein Kolbenfresser tritt ein, wenn der Schmierfilm reißt und die Kolbenringe direkt auf dem Zylinder reiben. Die Hitze fürt zur schlagartigen Ausdehnung des Kolbens, er frisst sich im Zylinder fest.
Sonderrisiko Biodiesel
Biodiesel (RME) birgt ein Extra-Risiko: Hier kann der ins Motoröl eingeschleppte Kraftstoff auch bei Langstreckenfahrten nicht mehr ausdampfen, weil sein Siedepunkt zu hoch ist. Deshalb ist es für mit Biodiesel betriebene Kraftfahrzeuge so wichtig, die vorgeschriebenen Ölwechselintervalle einzuhalten. Außerdem kann sich der Biodiesel mit den Additiven, die im Motoröl enthalten sind, verbinden, mit der Folge, dass Ölleitungen verstopfen können bis zum Ausfall der Motorschmierung. Vor allem jene Diesel-Direkteinspritzer, die mit Biodiesel fahren, hierfür anfälliger.
Das richtige Motoröl wählen
Neben den Vorgaben der Fahrzeughersteller gibt es noch weitere Parameter beim Motoröl, die der Fahrzeugführer kennen sollte. Dazu gehört die Frage, ob mineralisches, teilsynthetisches oder vollsynthetisches Öl verwendet wird und dessen Viskosität. Die Viskosität gibt an, wie zähflüssig (im Gegensatz zur Dünnflüssigkeit) ein Öl bei einer bestimmten Temperatur ist. Moderne Motorenöle sind sogenannte Mehrbereichsöle, die sowohl bei Kälte und Hitze eine passende Viskosität aufweisen.



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- Quelle: TEB Foto Ölmessstab-Einfüllstutzen: © Görlitzer Anzeiger, Foro Mercedesmotor: Mike / MikeBirdy, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 25.05.2016 - 08:08Uhr | Zuletzt geändert am 25.05.2016 - 13:13Uhr
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