Kneipenfestival 2011 - Görlitz hat gerockt
Görlitz. Görlitz rockt - so der Titel des nach Veranstalterangaben größten Kneipenfestivals Ostsachsens - ist am Sonnabend, dem 9. April 2011, über die Bühne - oder besser gesagt, durch die Altstadt und Teile der Innenstadt - gegangen. Bei den Besuchern kam´s gut an, wie in den Görlitzer Gaststätten und Kneipen musiziert, gesungen und getanzt wurde.
Görlitz zeigt einmal mehr, wie es feiern kann
"Na jeht doch in Görlitz", sagt meine Freundin Käthe, die extra aus Berlin zum Görlitzer Kneipenfestival 2011 "Görlitz rockt" angereist war, "warum macht Ihr det nich öfter?" Und auf mein Schweigen setzt sie fröhlich grinsend nach: "Vielleicht, weil so ´ne olle Stadt nich mehr so oft kann?" Ort der Szenerie ist der Untermarkt in Görlitz, es mag gegen dreiviertel Neun an Abend sein.
Bis jetzt lief es gut für uns mit dem Görlitzer Kneipenfestival. Parken auf dem Obermarkt, dann die Brüderstraße, die Einfallpiste in die Altstadt, runter. Mal gucken, was so los ist. Die erste Menschentraube, die uns begegnet, hat sich vor der Altstadt-Krone gebildet. Heraus dringt, was "Color The Sky" handwerklich solide ertönen lässte. Wer mit den Beatles, Simon & Garfunkel und dem guten alten Robert Zimmermann alias Bob Dylan großgeworden ist, für den ist das Kneipenfestival gelaufen, er bleibt gleich hier.
Aber wir sind neugierig, ziehen weiter mit anderen Kneipenfest-Willigen zum Untermarkt, wo es ob der strömenden Menschen zu obiger Bemerkung kommt.
Als das gesagt ist, entern wir den Frenzelhof - einfach rein, gucken, hören. Eine Dame und ein Herr verkaufen uns freundlich die Eintrittsbändchen, nach denen später kaum noch gefragt wird. Psychologisch sei das falsch, meint Käthe, wenn man schon angemesse acht Euro investiert, habe man auch ein Recht darauf, ab und zu kontrolliert zu werden, sonst mache das keinen Spaß und man hätte sich das Geld lieber sparen können.
Im Frenzelhof schaffen sich gerade "Himmel & Erde" und stellen gleich die Verhältnisse klar: "Also, wir machen das so, wir machen eine halbe Stunden Musik und eine halbe Stunde Pause." Das kann Käthe nicht verstehen: "Spielen die etwa Gustav Mahler, dass die fünfzig Prozent Pause brauchen?" Tatsächlich sitzt die Sängerin später vor einem Restaurant auf dem Untermarkt. Kann ja wohl nicht sein, dass das Publikum feiert, während die Musiker arbeiten müssen.
Das erste Bier - es ist schließlich Kneipen- und nicht Musikfestival - ist im Magen, der nun knurrend nach Festem ruft. Im Bürgerstüb´l sind an einem Tisch noch zwei Plätze frei, die wir entern, nachdem wir die Bedienung höflich begrüßt haben. "City Music" bringt hier die Leute zum Tanzen, leider nicht unbedingt die beiden Damen, die den Laden hier schmeißen sollen, zum Laufen. Ein Rundblick zeigt: Es gibt Reserven im Getränkeabsatz, wie die leeren Gläser vor den Gästen beweisen. Inzwischen kommen zwei Tänzer an unseren Tisch zurück und empfehlen: "Das Bier haben wir uns selbst am Tresen geholt." Wir gucken uns noch zehn Minuten an, wie die hereinströmenden Gäste aus Richtung Tresen genervt gemustert werden und suchen unser Magenheil woanders.
Die Hungersschwäche erlaubt uns nur noch, bergab zu gehen - zum Glück, denn wir gelangen "Zum Pauker". Ein Zweiertisch ist frei und wir fühlen uns wie in einer anderen Welt. Zwei Kellnerinnen und der Typ hinterm Tresen haben den Laden im Griff. Alles geht schnell, freundlich und aufmerksam. Gut gegessen, neben dem heimischen Landskronbier auch mal mit einer Spezialität fremdgegangen, rundum gestärkt, ziehen wir frohgemut weiter.
Bleiben hier und da steh, gucken durch die Fenster, hören ein paar Takte Musik und landen schließlich im Camillo, der Kino-Kneipe. Hier sorgen "The Bagles" für ausgelassene Stimmung, wer mangels Innenplatz vor der Tür steht, bekommt schon mal ein Bier in die Hand gedrückt, ob nun bestellt oder nicht.
Zurück durch die Brüderstraße ist der Fanclub vor der Altstadt-Krone nicht kleiner geworden. Auf dem Obermarkt dann das faszinierende Eckhaus zur Verrätergasse. Kutschen, Werkzeug, ein Klavier, eine Bühne, Schmiedefeuer entrücken auf geheimnisvolle Weise vom Kneipentrubel. Im hintersten Zimmer eine lachende Runde beim Wein. Bitte gebt uns mehr davon...
Letzter Anlaufpunkt des Abends der Nachtschmied. Auch hier wird bis raus auf die Straße gefeiert und es ist nicht ganz klar, ob das Etablissement überfüllt ist oder der Eintritt gespart werden soll.
Aber das ist ja auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass Görlitz zeigt, wie es feiern und Menschen mobilisieren kann. "Wenn sich die Wirte einig sind, kommt Leben in die Bude", fasst Käthe den Abend zusammen und düst wieder ab - raus aus der Republik, rein in die Hauptstadt.
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St. Peter und Pauls Kirche Goerlitz
Von W. Muskatewitz am 18.04.2011 - 23:40Uhr
Gehe ich richtig in der Annahme, dass nach dem Zweiten Weltkrieg dieser Dom geteilt war und somit sowohl von den katholischen Glaeubigen als auch von den evangelischen genutzt wurde?
Da ich im St. Wenzelausstift in Jauernick gross geworden bin meinte ich, die in Erinnerung zu haben. Wer kann mir Auskunft darueber geben?
Mit den besten Gruessen
Walter Muskatewitz
Kontakt: stevenprive-@-hotmail.com
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- Quelle: TEB / Fotos: BeierMedia.de
- Erstellt am 10.04.2011 - 20:54Uhr | Zuletzt geändert am 10.04.2011 - 21:53Uhr
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