Würdigung des Zittauer Engagements für Denkmalpflege

Zittau. Im historischen Salzhaus zu Zittau hat der sächsische Innenminister Dr. Albrecht Buttolo am Sonntag, dem 13. September 2009, in Sachsen den 17. Tag des offenen Denkmals eröffnet. Die bundesweite Eröffnung fand im Schloss Sanssouci in Potsdam statt. Für die Zittauer war die sachsenweite Eröffnung des kulturellen Events eine große Ehre und gleichzeitig Würdigung des Engagements im Bereich der Denkmalpflege.Besonders lobend wurden die Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, das Ortskuratorium und die zahlreichen Zittauer Vereine von den vielen Grußwortsprechern, darunter Landrat Bernd Lange sowie Vertreter der Stadt Zittau und der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz, erwähnt. Auch private Spender und Unterstützer der Denkmalskultur gäbe es zahlreich. Als besondere Gäste wurde beispielsweise die Familie Knippberg aus Düsseldorf empfangen, die seit vielen Jahren für die Denkmäler Zittaus spendet. Diese Vielzahl an Engagement habe hat neben den großen baukulturellem Erbe der Stadt dazu beigetragen, dass die Wahl des diesjährigen Eröffnungsortes auf die Stadt Zittau fiel, so Buttolo.

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Es bleibt noch unübersehbar viel zu tun

Durch den Einsatz der vielen Unterstützer ist es der Stadt möglich, jedes Jahr mehr Besichtigungsorte zu zeigen. Die 28 Denkmäler, die in diesem Jahr in Innenstadt und Umland zu sehen waren, standen alle unter dem bundesweiten Motto „Historische Orte des Genusses“. Passend zum Motto stellte der ehemalige Chef des Hotels am Dreiländereck, Peter Wildner, eine Ausstellung zu den historischen Gaststätten und Braukellern der Stadt zusammen, die nun in der Christian-Weise-Bibliothek zu sehen. Auch ein Stadtrundgang, geführt von Wildner drehte sich um den Genuss von Speis und Trank in der Stadt am Dreiländereck. Eine Schlemmermeile in lockte mit altertümlichen Gerichten lockte die Besucher in neun heutige Wirtshäuser.

Aber „Genuss“ wurde am Denkmalstag natürlich nicht nur auf die Geschmacksnerven reduziert. Auch Sport, Kunst und Natur kann Genuss bedeuten. Ebenso wie die Möglichkeit in einem sanierten Denkmal zu wohnen. Daher waren unter anderem auch Bürgerhäuser, das Gerhard-Hauptmann-Theater und die Kirchen für Besucher geöffnet. Stadtrundgänge beschäftigten sich mit der historischen Innenstadt Zittaus und ihren Brunnen oder den Parkanlagen am Grünen Ring. Im Umland konnten das ehemalige Forsthaus oder die „Alte Wäscherei“ in Hirschfelde das erste Mal genauer unter die Lupe genommen werden.

Hauptattraktion war das sanierte Stadtbad, welches erstmalig in diesem Zustand gezeigt werden konnte. Das Gebäude, eine der ältesten, noch erhaltenen Badeanstalten Deutschlands, soll in diesem Jahr endlich komplett fertig gestellt werden. Die Sanierung des Hallenbades war in den letzten Jahren das größte Förderprojekt der Stadt.

Insgesamt wurde der Landkreis Görlitz seit 1991 von der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz mit 135 Millionen Euro unterstützt. Allein Zittau erhielt davon rund 47 Millionen Euro zur Erhaltung baulicher Denkmäler. Denn Zittau gehört zu jenen fünf Städten, die dank ihrer Geschichte von der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz in den letzten Jahren besonders gefördert wurden.

Dennoch bleibt unübersehbar viel zu tun, wie Ortskurator Gerd Arnold bei der Eröffnungsfeier mahnte. Vor allem im Bereich der Brunnen- oder Böhmischen Straße gäbe es noch viele Lücken zu schließen und dringenden Sanierungsbedarf. Im nächsten Jahr sollen vor allem Bauvorhaben am Marktplatz 17, 19 und 21 beendet werden. Auch ein Neubau in der Brunnenstraße sei geplant.

Die Eröffnung des 17. Tag des offenen Denkmals, wie immer am zweiten Sonntag im September, sollte mehr Touristen auf die Stadt Zittau aufmerksam machen. Dank der Eröffnung versprach sich die Stadtentwicklungsgesellschaft mbH mehr Besucher aus der Ferne anzulocken. Durchschnittlich besichtigen 800 bis 1.000 Gäste Zittaus historische Orte zum Denkmalstag. Dieses Jahr wurden die meisten Gäste am momentan im Bauzustand befindlichen Gerhardt-Hauptmann-Theater und dem sanierten Stadtbad erwartet.

Der Tag des offenen Denkmals ist ein europäisches Projekt. Im letzten Jahr nahmen mittlerweile 49 Ländern teil und öffneten 30.000 Denkmäler einen Sonntag lang, was 20 Millionen Bürger der EU nutzten In Deutschland engagierten sich 2.600 Kommunen und zeigten über 7.500 Denkmäler. Sachsenweit waren 2008 circa 650.000 Besucher auf Besichtigungstour in den 750 Kulturdenkmälern des Freistaates.


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17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau 17. Tag des offenen Denkmals in Zittau
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  • Quelle: /Romy Ebert | Fotos: /Romy Ebert
  • Erstellt am 14.09.2009 - 15:10Uhr | Zuletzt geändert am 14.09.2009 - 16:54Uhr
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