Naturkunde-Museum jetzt bei Senckenberg
Görlitz-Zgorzelec | Frankfurt am Main. Seit dem 1. Januar 2009 gehören das Görlitzer Naturkundemuseum und die Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen Dresden zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit Sitz in Frankfurt/Main.
Erleichterter Zugang zu internationalen Forschungsmitteln erwartet
„Mit dieser Fusion gewinnen alle Partner. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung erweitert ihr Forschungsspektrum vor allem auf dem Gebiet der Biodiversität, im Gegenzug werden die sächsischen Standorte vor allem in der internationalen Wahrnehmung gestärkt“, sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange am 31. Dezember 2008 nach der Vertragsunterzeichnung. So biete die Bündelung und Stärkung der wissenschaftlichen Kernkompetenzen innerhalb des Senckenberg-Verbundes Vorteile bei der Einwerbung internationaler Forschungsmittel.
Die Fusion ist Teil einer nationalen Initiative, um in einem neuen Verbund ein breit gefächertes Forschungsmuseum von nationaler und internationaler Bedeutung zu schaffen. „Auch in der fusionierten Einrichtung gilt es, die sächsische Identität zu wahren, so bei Ausstellungsaktivitäten“, ergänzte Stange.
Die Übertragung der beiden sächsischen Forschungsmuseen resultiert aus der wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Einrichtungen. 2005 empfahl der Senat der Leibnizgemeinschaft eine Integration in die Senckenberg-Gesellschaft. Mit der Integration geht nun für die sächsischen Standorte die Aufnahme in die vom Bund und Ländern gemeinsam getragene Leibniz-Gemeinschaft einher.
Mit der Übertragung gehen die Arbeits- und Ausbildungsplätze ebenfalls zu Senckenberg über. Die Sammlungs- und Bibliotheksbestände bleiben - soweit sie bis zum 31. Dezember 2008 zum Bestand der sächsischen Einrichtungen gehörten - Eigentum des Freistaates Sachsen und werden an den Senckenberg-Verbund für Forschung, Lehre und Präsentation verliehen.
Gut zu wissen:
Das Staatliche Museum für Naturkunde Görlitz besitzt eine der bedeutenden Forschungssammlungen in Deutschland. Die Hauptforschungsrichtung liegt auf dem Gebiet der Bodenbiologie. Darüber hinaus gibt es die traditionellen Bereiche Zoologie, Botanik und Geologie. Hier werden Millionen Insekten, Tausendfüßer, Milben, Schnecken, Muscheln, Wirbeltiere, Pflanzen und Pilze sowie tausende von Mineralien, Gesteinen und Fossilien aufbewahrt, präpariert und wissenschaftlich bearbeitet.
Am 10. April 1811 gründete J. G. Kretzschmar die "Ornithologische Gesellschaft zu Görlitz", die sich am 13. Mai 1823 in "Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz" umbenannte. Zwischen 1855 und 1860 baute die Naturforschende Gesellschaft für ihre Sammlungen ein Museum. 1860 bezog die Gesellschaft das eigene Haus, das jetzige Naturkundemuseum, und begann mit Ausstellungen und Vortragstätigkeit. Heute ist das Museum ein Ort der Informationsvermittlung über die Natur und eine Institution der Wissenschaft, in der aktiv geforscht wird.
Der Name „Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung“ würdigt den Arzt und Naturforscher Dr. Johann Christian Senckenberg (1707-1772). Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) ist Träger der Senckenberg Forschungsinstitute und Naturmuseen und föderal organisiert mit Standorten in Hessen, Thüringen, Niedersachsen und Hamburg - seit dem 1. Januar 2009 nun auch mit Standorten in Sachsen und Brandenburg. Das Haupthaus - und gleichzeitig die größte Einheit - befindet sich in Frankfurt a. M., wo auch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung 1817 (unter dem Namen „Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft“) gegründet wurde. Seine wissenschaftlichen Sammlungen gehören mit etwa 20 Mio. Objekten zu den größten in Deutschland. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Meeresforschung und die Paläontologie. Die Forschungsstationen bilden zusammen mit dem Stammhaus ein Forschungsnetzwerk, das nicht an Abteilungsgrenzen halt macht. So werden alle großen Forschungsthemen interdisziplinär an allen Standorten bearbeitet. Das Senckenbergmuseum in Frankfurt ist eines der großen Naturkundemuseen in Deutschland und zeigt auf 7000 qm die heutige Vielfalt des Lebens (Biodiversität) und die Entwicklung der Lebewesen (Evolution) sowie die Verwandlung unserer Erde über Jahrmillionen hinweg. Neue Forschungsergebnisse aus allen Bereichen der Biologie, Paläontologie und Geologie werden vorgestellt.



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- Erstellt am 01.01.2009 - 23:19Uhr | Zuletzt geändert am 01.01.2009 - 23:19Uhr
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