Neues Wahrzeichen des Lausitzer Seenlandes
Senftenberg | Großräschen. Am 23. Oktober 2008 um 17.30 Uhr eröffnete Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann gemeinsam mit Vertretern der Stadt Senftenberg, der IBA und der LMBV die „Landmarke Lausitzer Seenland“. 30 Meter ragt der preisgekrönte Aussichtsturm in den Himmel. Als Symbol für den schiffbaren Seenverbund setzt der Stahlkoloss an der Mündung des Sornoer Kanals zwischen Sedlitzer und Geierswalder See ein sichtbares Zeichen für den Seenverbund und den Wandel der Region von einer Bergbau- zu einer Seenlandschaft. Das Bauwerk innerhalb des IBA-Projekts „Wasserlandschaft Sedlitzer See“ konnte dank der Unterstützung des Landes Brandenburg und der Stadt Senftenberg als Fördermittelgeber sowie der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) als Projektträgerin realisiert werden.
Stimmungsvolle Klanginstallation ist bis Sonntagabend erlebbar
In nur 70 Tagen montierte die Bohlen AG aus Speicher den Stahlriesen, der auf einem sicheren Fundament steht. Das von der Spremberger Nagora GmbH gegossene Fundament ist mit 75 Kubikmeter Beton ausreichend tief gegründet und mit acht Tonnen Armierungsstahl bewehrt. 2.000 Meter lange Montageschweißnähte verbinden 6 Millimeter dicke Bleche aus Corten-Stahl. Insgesamt wurden 111 Tonnen Stahl für das Metallkunstwerk verbaut. Auf die Aussichtsplattform führen versetzt angeordnete Treppen, die im Gesamtbild eine originelle Treppenskulptur ergeben. Neun Zwischenebenen laden Besucher zum Hinaustreten und Ausruhen ein. Da der Turm zum Sedlitzer See von beiden Seiten geschlossen und der offene Treppenbereich zum Weg ausgerichtet ist, eröffnet sich dem Besucher erst nach 162 Stufen auf der Aussichtsplattform der Weitblick ins Lausitzer Seenland.
Geld
In den Bau des Aussichtsturmes sind im Rahmen der Braunkohlesanierung rund eine Million Euro aus Mitteln des Landes Brandenburg geflossen. Mit rund zehn Prozent beteiligte sich die Stadt Senftenberg als Bauherrin und Eigentümerin an den Kosten. Im Rahmen des Gesamtprojektes ist auch ein Kiosk vorgesehen, der sich in seiner Gestaltung am Turm orientieren wird. Auf der Eröffnungsveranstaltung sagte Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann: „Die neue Landmarke hat das Zeug, eine weitere touristische Attraktion in der Lausitz zu werden. Die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung und wird über das Verwaltungsabkommen Braunkohlesanierung mit erheblichen Landes- und EU-Fördermitteln flankierend unterstützt. Für die Braunkohlesanierung wurden in Brandenburg von 1991 bis Ende 2007 rund 3,4 Milliarden Euro eingesetzt. Weitere 478 Millionen Euro stehen bis 2012 zur Verfügung."
„Seensucht Lausitz"
Die Eröffnung der neuen Landmarke ist zudem ein weiterer Höhepunkt im Themenjahr „Seensucht Lausitz“ der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land. Gemeinsam mit der Stadt Senftenberg hat die IBA im Jahr 2005 einen internationalen Wettbewerb ausgelobt. „Wir wollten ein Zeichen für die besondere Qualität des schiffbaren Kerngebietes setzen, die sich in der Gestaltung der Landmarke widerspiegeln sollte“, betonte IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Kuhn. „Das hat der Münchener Architekt Stefan Giers geschafft, der sich mit seinem Entwurf gegen 145 weitere Mitstreiter durchsetzte.“ Neben der Form des Turmes wird die durch Witterungseinflüsse entstehende rostrote Patina ein besonderes Charakteristikum und soll auf die Stahlkolosse in den Tagebauen verweisen.
Meinungen
Symbolisch übergab Dr. Mahmut Kuyumcu, Vorsitzender der LMBV-Geschäftsführung, schließlich den Schlüssel für das imposante Bauwerk an Bürgermeister Andreas Fredrich. Die „Landmarke Lausitzer Seenland“ ist für Kuyumcu "ein stählerner Koloss, der einen neuen attraktiven Zugang zum Lausitzer Seenland schafft“. Senftenbergs Bürgermeister Andreas Fredrich zeigte sich beeindruckt von der entwurfsgetreuen Umsetzung des Aussichtsturmes: „Er ist ein echter Hingucker und bereits das Hinaufsteigen ist ein Erlebnis, bei dem sich interessante Perspektiven und Raumsituationen ergeben. Die Rundumsicht auf den Sedlitzer, Geierswalder und Partwitzer See ist fantastisch.“ Mit der Wirkung des Bauwerks in der Landschaft ist auch der Architekt Stefan Giers zufrieden: „Wenn sich in wenigen Jahren die gefluteten Tagebaurestlöcher in reizvolle Seen verwandelt haben, wird die Landmarke an die Geschichte dieses „bewegten Landes“ erinnern und zum Erzählort werden.“
Die moderne Klanginstallation der italienischen Künstler Giuseppe Ielasi und Renato Rinaldi anlässlich der Eröffnung können Besucher noch bis zum Sonntag, dem 26. Oktober 2008, von 10 bis 18 Uhr erleben.
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- Quelle: /red | Foto: /LMBV
- Erstellt am 25.10.2008 - 10:37Uhr | Zuletzt geändert am 25.10.2008 - 10:46Uhr
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