Von Bautzen in die Eremitage
Bautzen | St. Petersburg. Vor drei Jahren zog die Ausstellung „Im Reich der schönen, wilden Natur. Der Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle 1778 - 1805“ im Sorbischen Museum Bautzen nicht nur Kunstbegeisterte in ihren Bann. Nun gehen große Teile der Bautzener Exposition auf große Reise - vom 10. Juni bis 7. September 2008 wird sie in der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg präsentiert und hier Einblick geben in das Leben und Werk des aus der sorbischen Lausitz stammenden hochtalentierten Zeichners und Radierers. Die Ausstellung war anlässlich des 200. Todestages des Künstlers unter Federführung des Sorbischen Museums Bautzen in Kooperation mit dem Stadtmuseum Bautzen, dem Kulturhistorischen Museum Görlitz, der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau und der Stiftung für das sorbische Volk zusammengestellt und 2005 bis 2006 in den Städten Bautzen, Görlitz und Dessau mit großem Erfolg gezeigt worden.
Schon während der ersten konzeptionellen Überlegungen wurde innerhalb des Kooperationsteams die Idee geboren, die Ausstellung auch nach St. Petersburg zu vermitteln. Heinrich Theodor Wehles Biografie steht in enger Beziehung zum russischen Zarenhof, sein künstlerisches Schaffen erfuhr während der Kaukasusexpedition im Dienste des Zaren wesentliche Impulse. Heinrich Theodor Wehle war der erste westeuropäische Künstler, der Georgien und Armenien bereiste und die dortige Landschaft zeichnete. Die Zusage des Direktors der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg, Prof. Michail Piotrovsky, die Bautzener Ausstellung in seinem renommierten Haus zu präsentieren, ist nicht nur eine hohe Wertschätzung gegenüber dem Künstler Heinrich Theodor Wehle, sondern auch Anerkennung für die Qualität der Bautzener Ausstellung.
Im attraktiven 12-Säulensaal der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg werden nun vom 10. Juni bis zum 7. September dieses Jahres 63 Arbeiten Heinrich Theodor Wehles, die hauptsächlich während der Kaukasusexpedition in den Jahren zwischen 1801 und 1804 entstanden sind, gezeigt. Die Leihgaben kommen aus namhaften öffentlichen Sammlungen sowie aus Privatbesitz. Hauptleihgeber ist das Stadtmuseum Bautzen mit 26 Blättern, 20 Zeichnungen leiht die Hamburger Kunsthalle, 8 Werke das Kulturhistorische Museum in Görlitz. Des weiteren tragen die Städtischen Museen Zittau, das Sorbische Museum in Bautzen sowie private Leihgeber aus Erfurt und Dessau mit Leihgaben zur Ausstellung über Heinrich Theodor Wehle in St. Petersburg bei. Anknüpfend an die umfangreiche und auch in Fachkreisen beachtete Publikation zur Ausstellung 2005/2006 wird für St. Petersburg ein mehrsprachiger Katalog in russischer, englischer, deutscher und sorbischer Sprache erscheinen. Konzipiert und organisiert wird die Ausstellung in der Eremitage unter Leitung des Sorbischen Museums mit seinen beiden Projektpartnern, dem Stadtmuseum Bautzen und der Stiftung für das sorbische Volk.
Die anspruchsvolle Ausstellung dient nicht nur der Popularisierung eines herausragenden Landschaftskünstlers, sie bereichert auch den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Russland um einen interessanten Beitrag. So wie Heinrich Theodor Wehle mit seiner Kunst bereits vor mehr als zweihundert Jahren Brücken geschlagen hat zwischen seiner Heimat und dem vermeintlich Fremden und seinen Zeitgenossen neue Horizonte öffnete, will diese Ausstellung beitragen zum gegenseitigen Verständnis, zum wissenschaftlichen und kulturellen Austausch sowie zur Pflege und zur Bewahrung über Jahrhunderte gewachsener Traditionen zwischen Russen, Sorben und Deutschen.



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- Quelle: /red
- Erstellt am 01.05.2008 - 23:52Uhr | Zuletzt geändert am 01.05.2008 - 23:52Uhr
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