Preis für Schlesisches Museum zu Görlitz
Görlitz, 30. November 2019. Seit drei Jahren hat das Schlesische Museum zu Görlitz gemeinsam mit polnischen und tschechischen Partnereinrichtungen drei Projekte durchführen können, die aus dem Kleinprojektefonds von INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 gefördert wurden. Für die erfolgreiche Verwirklichung der mit anderen Museen sowie Wissenschaftlern realisierten Vorhaben erhielt das Museum nun einen Preis der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa, die ihren Sitz in Zittau hat.
Preis der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa
Von 2016 bis 2017 realisierte das Museum gemeinsam mit dem Riesengebirgsmuseum in Hirschberg (Jelenia Góra), dem Ethnologischen Institut des Mährischen Landesmuseum Brünn (Brno) und dem Ethnologischen Institut der Akademie der Wissenschaften Prag (Praha) ein Forschungstreffen über schlesische Hinterglasbilder. Erstmalig kamen Fachwissenschaftler zusammen, um den Forschungsstand zur schlesischen Hinterglasmalerei festzustellen und zukünftige wissenschaftliche Fragestellungen auf diesem Gebiet zu formulieren.
Mit dem Riesengebirgsmuseum in Hirschberg (Muzeum Karkonoskie w Jeleniej Górze) wurde von 2017 bis 2018 ein zweites Projekt durchgeführt. Die Partnermuseen erarbeiteten eine Präsentation von 32 historischen Fotos aus der Sammlung des Hirschberger Museums, die den Bau der Eisenbahnstrecke von Hirschberg nach Löwenberg i. S. von 1902 bis 1912 dokumentieren. Ergänzend dazu erschien eine Broschüre und es wurden Exkursionen durchgeführt.
Das Ergebnis des dritten Projektes ist gerade in der Sonderausstellung "Kopf und Zahl. Geschichte des Geldes in Schlesien" des Schlesischen Museums zu Görlitz zu sehen. Hauptattraktion der Ausstellung ist der große Münzfund von Krausendorf (Dębrznik), der im Webereimuseum in Landeshut i.S. (Muzeum Tkactwa w Kamiennej Górze) aufbewahrt wird. Der aus mehr als 6.000 Münzen aus dem 15. und 16. Jahrhunderts bestehende Fund wurde mit Geld der Interreg-Förderung zu einem bedeutenden Teil konserviert und erstmals präsentiert. In einer deutsch- und polnischsprachigen Broschüre ist der Münzfund beschrieben und abgebildet.
Nachdem Schlesien in der Geschichte immer wieder im Fokus nationaler Begehrlichkeiten stand, ist die bi- und trinationale Zusammenarbeit bei der Erschließung der schlesischen Geschichte nicht hoch genug zu würdigen.
Tipp!
Mittwoch, 4. Dezember 2019, 15 Uhr,
Schlesisches Museum zu Görlitz, Untermarkt 4 / Brüderstraße 8, 02826 Görlitz
Kaffee & Kultur – natürlich schlesisch
Eröffnung der Präsentation "Religiöse Volkskunst aus Schlesien"
Dank einer großzügigen Schenkung von Fritz Helle ist die Sammlung des Schlesischen Museums zu Görlitz an religiöser Volkskunst deutlich gewachsen. Am monatlich stattfindenden Kaffeenachmittag eröffnet Dr. Martin Kügler eine Präsentation von Hinterglasbildern aus Kaiserswalde (Grafschaft Glatz) und spätbarocker Holzplastiken. Sie sind Kopien der Gnadenbilder von Wallfahrtsorten in Schlesien, Böhmen und Mähren. Ebenso wie Hinterglasbilder wurden sie von den Wallfahrern als Andenken mit nach Hause genommen. Die Präsentation kann vom 4. bis zum 20 Dezember 2019 und vom 8. Januar bis zum 28. Februar 2020 jeweils von Mittwoch bis Freitag von 13 bis 16 Uhr im Foyer des Hauses "Zum Goldenen Baum" auf dem Untermarkt 4 in 02826 Görlitz besichtigt werden.
Reservierungen zu "Kaffee & Kultur – natürlich schlesisch" sind unter Tel. 03581 - 87 91-0 oder per E-Mail an kontakt@schlesisches-museum.de möglich. Der Eintritt kostet inklusive Kaffee und Kuchen zehn Euro.
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- Quelle: red | Bilderquelle: Schlesisches Museum zu Görlitz, Foto Hinterglasmalerei: René Pech
- Erstellt am 30.11.2019 - 07:42Uhr | Zuletzt geändert am 30.11.2019 - 08:09Uhr
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