Abstrakte Fotografie im Fotomuseum Görlitz

Görlitz, 8. März 2015. Von Thomas Beier. Was auf den ersten Blick ungewohnt, wie Malerei, erscheint, erweist sich bei näherem Hinsehen als Fotografie: Spuren des Gebrauchs, teils stark vergrößert, ergeben hochästhetische Bilder. Eine Ausstellung abstrakter Fotografie von Karin Maria Zey zeigt die Gesellschaft für das Museum der Fotografie in Görlitz noch bis zum 3. Mai 2015.
Abbildung: Im Durchgang der Löbauer Straße 7 in Görlitz: Das Logo von Ernst Herbst & Firl.

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Ausstellung an historischem Ort

Gezeigt werden die Bilder im Hinterhaus der Löbauer Straße 7, wo einst gleich mehrere Görlitzer Kamerahersteller absässig waren - hier, im Ausstellungsraum im ersten Stock, befand sich einst die Produktionshalle von "Ernst Herbst & Firl - Centralmagazin für Photographenbedarf - Fabrik für photographische Apparate".

Zur Vernissage am 6. März 2015 war die Künstlerin anwesend. Karin Maria Zey über ihre Fotogafie: "...das was gelebt hat, eine neue Form gefunden hat, das sich verändernde, das die Zeit mit sich bringt, Zufall, Erosion, kleinste Ausschnitte, meist unbeachtet, aus ihrem stillen Dasein erweckt, zum Beispiel alte Container, die Schätze verbergen, Schätze, die Malerei, Universum, Blutkörperchen sein könnte, Universum, im Großen, im Kleinen, ..."

Zeys Bilder - unbetitelt - stoßen die Fantasie an, werden im Zusammenspiel von Struktur, Form und Farbe lebendig. Mitten in der Welt der Digitalfotografie mit ihrer Bilderflut erdreistet sie sich, Fotografie als künstlerisches originäres Ausdrucksmittel einzusetzen im Grenzbereich zur Malerei des abstrakten Expressionismus. Damit schafft sie ein Seherlebnis, ein Sehvergnügen, Kunst in ihrer schönsten Weise.

Görlitz - die Fotostadt

Die Technikschau des Fotomuseums Görlitz ist im Vorderhaus zu finden. Mit ihren renommierten Kamerafabriken und und insbesonders seit 1896 mit "Meyer-Optik" war Görlitz zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der Geburtsorte und bedeutsamen Standorte der deutschen Fotoindustrie, in einem Atemzug zu nennen mit Dresden und Freital, Jena, vielen weiteren Standorten und den sich erst später entwickelnden in Kreuznach, Wetzlar und Oberkochen, wo die Zeiss-Werke nach dem Zweiten Weltkrieg als Parallelbetrieb zum verbliebenen Jenaer Standort entstanden, heute aber Eigentümer der Carl Zeiss Jena GmbH sind.

Prädikat: Unbedingt Hingehen!
Bis zum 3. Mai 2015 dienstags bis sonntags von 12 bis 16 Uhr,
Museum der Fotografie Görlitz, Löbauer Straße 7 (Hinterhaus), 02826 Görlitz.
Fotos von Karin Maria Zey: "Wenn man es nicht sieht ist es nicht erkennbar..."
Fotografien 2009 bis 2014.

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  • Quelle: Thomas Beier | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 08.03.2015 - 06:33Uhr | Zuletzt geändert am 08.03.2015 - 07:50Uhr
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