Zimt kann schaden!

Dresden. Verbraucher sollten Zimt nur sparsam verwenden und zimthaltige Lebensmittel, wie z.B. Zimtgebäck, gerade in der Vorweihnachtszeit nur maßvoll verzehren. Darauf verwies heute in Dresden das für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständige Sächsische Staatsministerium für Soziales. Der Inhaltsstoff Cumarin kann - in hohen Mengen verzehrt - ein gesundheitliches Risiko darstellen

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Gesundheitsministerium rät zur sparsamen Verwendung

Der üblicherweise im Handel befindliche Zimt (Cassia-Zimt) enthält Cumarin, einen natürlichen Aromastoff, der in vielen Pflanzen vorhanden ist. Verbraucher nehmen das meiste Cumarin durch den direkten Verzehr von Zimt und zimthaltigen Lebensmitteln auf.

Durch die gesundheitsbeeinträchtigenden Wirkung größerer Mengen Cumarin kann eine reversible Schädigung der Leber verursacht werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat das gesundheitliche Risiko, das von Cumarin in zimthaltigen Lebensmitteln ausgehen kann, bewertet. In dem dazu veröffentlichten Gutachten kommt das BfR zum Ergebnis, dass Verbraucher, die viel Zimt verzehren, derzeit zu hoch mit Cumarin belastet sind. Insbesondere kann der starke Verzehr von Zimt als Gewürz (z.B. häufig Milchreis mit Zucker und Zimt bei Kleinkindern) mit hohem Cumarin-Gehalt zu Überschreitungen des von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (2004) abgeleiteten TDI von 0,1 mg/kg Körpergewicht führen. Der TDI ist die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge.

Bei Untersuchungen durch Lebensmittelüberwachungsbehörden sind hohe Gehalte an Cumarin in Zimt und verschiedenen zimthaltigen Lebensmitteln festgestellt worden. Zimt wird nicht nur im Haushalt als Gewürz und zur Verfeinerung von Speisen, z.B. Milchreis mit Zucker und Zimt, sondern auch in der Lebensmittelindustrie und gerade vor Weihnachten traditionell für verschiedenes Gebäck und anderes mehr verwendet.

In diesem Zusammenhang warnt das BfR vor dem Verzehr von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln auf der Basis von Zimt oder Kapseln mit Pulver von Cassia-Zimt, die für Diabetiker zur Senkung des Blutzuckerspiegels angeboten werden. Hieraus kann sich in Abhängigkeit von der Dosierung eine zusätzliche hohe Aufnahmemenge an Cumarin ergeben, so dass der TDI-Wert deutlich überschritten wird.

Mehr:

http://www.bfr.bund.de

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  • Quelle: /SMS0610181554
  • Erstellt am 18.10.2006 - 23:06Uhr | Zuletzt geändert am 18.10.2006 - 23:27Uhr
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