Orosz fordert Verschärfung JuSchG

Dresden, 15. Oktober 2006. Die derzeitige Altersgrenze von 16 Jahren, die für die Abgabe von Tabakwaren und das Rauchen in der Öffentlichkeit gilt, müsse, so Sachsens Sozialministerin Helma Orosz, im Jugendschutzgesetz (JuSchG) auf 18 Jahre festgelegt werden.

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Keine Tabakwaren an unter 18-Jährige!

Jeder dritte Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren ist Raucher. Obwohl in der Vergangenheit die Aufklärung über die Risiken des Rauchens verstärkt und dafür auch erhebliche Finanzmittel bereitgestellt wurden, nahm die Zahl jugendlicher Raucher weiter zu. Das belegt auch die Studie Jugend 2005 in Sachsen. "Diese Ergebnisse sind erschreckend und besorgniserregend zugleich. Dem Wohl, und hier insbesondere dem gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen, muss ein höherer Stellenwert zukommen", betonte Gesundheitsministerin Helma Orosz.

Die Altersgrenze, so Orosz, müsse auf 18 Jahre im Jugendschutzgesetz (JuSchG) festgelegt werden. Bisher dürfen Tabakwaren an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit weder abgegeben noch darf ihnen das Rauchen gestattet werden (§ 10 JuSchG).

Diese gesetzliche Regelung hat sich nach Ansicht der Ministerin nicht bewährt. Man sollte daher den Mut haben, der Einsicht Taten folgen zu lassen. Ungeachtet dessen sind die zuständigen Behörden, vor allem die örtliche Polizei und die Jugendämter gefordert die Einhaltung der aktuell geltenden Jugendschutzbestimmungen vor Ort zu überwachen und regelmäßige Kontrollen auch tatsächlich durchzuführen.

Regional wurden mit den Aktionen "Rauchfreie Schule" schon Erfolge erzielt. "Allen, die sich hier stark gemacht haben, möchte ich besonders danken", sagte die Ministerin. Das reiche aber augenscheinlich noch nicht aus.

Orosz unterstrich in diesem Zusammenhang nochmals die Forderung nach einem generellen Rauchverbot in Gaststätten. Hier müsse eindeutig der Nichtraucherschutz im Vordergrund stehen. Dabei gehe es zum einen natürlich um die Reduzierung der Gefahren des Passivrauchens, zum anderen aber auch um die Vorbildwirkung auf Kinder und Jugendliche. "Länder wie die USA oder Italien sind hier schon bedeutend weiter als wir", so Orosz.

Je eher jemand mit dem Rauchen beginnt, umso schwerer fällt es ihm später, davon wieder loszukommen – ohne fachkundige Hilfe geht es in vielen Fällen nicht und dennoch ist die Rückfallquote hoch. Viele Reha-Kliniken bieten Raucher-Entwöhnungsprogramme. Erste Ansprechpartner sollten der Apotheker oder der Hausarzt sein.

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  • Quelle: /SMS061015
  • Erstellt am 15.10.2006 - 21:18Uhr | Zuletzt geändert am 25.02.2020 - 16:53Uhr
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