Legale Drogen Hauptproblem unter Jugendlichen

Sachsen. Illegale Drogen sind - im Jahr 16 nach der Wiedervereinigung - auch in Sachsen ein ernstes Problem geworden. Aber auch die sogenannten legalen Drogen entfalten unter Jugendlichen immer stärker ihr Gefahrenpotenzial.

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Heute internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel

Thema: Drogen in Ostsachsen und Niederschlesien

Drogen in Ostsachsen und Niederschlesien

Die offenen Grenzen zu Polen und Tschechien haben das Drogenproblem in Ostsachsen verschärft. Insbesondere synthetische Drogen machen schnell abhängig und zerstören Gesundheit und Persönlichkeit.

Das Durchschnittsalter des ersten Alkoholrausches liegt bei 15,5 Jahren. In der Altersgruppe zwischen 16 und 19 Jahren sind die meisten regelmäßigen Trinker zu finden. Außerdem wird hier am häufigsten das sogenannte "binge-drinking" praktiziert, bewusstes Trinken bis zum Vollrausch. Auch der Anteil der Raucher unter den 12- bis 25-Jährigen beträgt trotz eines Rückganges im Vergleich zum Vorjahr immer noch 35 %. Ursache hierfür wie auch für übermäßigen Alkoholgenuss ist keinesfalls mangelndes Wissen um die gesundheitsschädlichen Wirkungen, sondern der starke Einfluss von Peer Groups.

"Auf so genannte "Freunde", die einen nur mögen, wenn man mit ihnen Drogen nimmt, solltet Ihr verzichten", appelliert Sachsens Sozialministerin Helma Orosz anlässlich des heutigen Tages an die Kinder- und Jugendlichen.

Orosz stellt die Aufklärung der Jugendlichen in den Mittelpunkt und ergänzt: "Sie müssen befähigt werden, Gestalter ihres Lebens zu sein, sich Anforderungen zu stellen, Konflikte zu bewältigen und sie müssen Kontakt- und Genussfähigkeit erlernen. Chancen, Suchtentwicklungen wirksam vorzubeugen haben wir nur dann, wenn wir Risiken in den Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen früh erkennen und gemeinsam mit allen beteiligten Handlungsstrategien entwickeln. Hilfeangebote bieten hierbei zum Beispiel Jugend- und Drogenberatungsstellen, Suchtberatungsstellen und die Fachstellen für Suchtprävention."

1987 wurde der 26. Juni von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel" erklärt. Dieser Tag soll die Menschen daran erinnern, dass illegaler und auch legaler Drogenkonsum, wie zum Beispiel Alkohol und Zigaretten, ein großes gesellschaftliches Problem ist, von dem alle Gesellschaftsgruppen betroffen sind.

Mehr:

http://www.familienfreundliches.sachsen.de
http://www.sachsen-macht-schule.de


Kommentar:

Der Umgang mit legalen Drogen ist ein handfestes gesellschaftliches Problem geworden. Während jedoch das Rauchen immer weniger Akzeptanz findet (ausgelöst über die höhere Tabaksteuer wird das Rauchen an sich stigmatisiert), ist die Kulturdroge Alkohol heute die wohl größte Bedrohung. Von zwei Millionen Alkoholkranken in Deutschland ist die Rede, das aus der Droge resultierende soziale Elend, von Familienzerstörung bis Gewalt, unbeschreiblich.

Die illegalen Drogen spielen in der öffentlichen Wahrnehmung in Sachsen eine weit geringere Rolle. Hier stellt sich die Frage - so zumindest der Eindruck - warum die Fahndung und die Bestrafung der Drogenhändler eher nachsichtig sind. Man könnte glatt auf mittelalterliche Strafmethoden kommen: Kleiner Finger ab wäre das mindeste. Zu drastisch? Wo andere Menschen aus reiner Profitgier ins Unglück gestürzt werden, da braucht Strafe weniger zu erziehen als vielmehr im Vorfeld abzuschrecken.
/TEB

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  • Quelle: /SMS /TEB
  • Erstellt am 26.06.2006 - 09:51Uhr | Zuletzt geändert am 10.10.2019 - 20:39Uhr
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