Professor Dr. Dietrich Grönemeyer zu Gast
Senftenberg / Zły Komorow. "Guten Tag. Ich bin Dietrich Grönemeyer. Ich bin Radiologe und Mikrotherapeut." Unspektakulär beginnt eine Vorlesung voller Überraschungen an der Kinderuni Lausitz. "Ich repariere nämlich Radios und therapiere Mikrophone", sagt Professor Dr. Dietrich Grönemeyer zu Beginn seiner Vorlesung mit ernstem Gesicht. Ganz dicht dran an den kleinen Zuhörern ist er - und die zögern nur Bruchteile von Sekunden - beginnen dann aber, heftig und bestimmt mit dem Kopf
zu schütteln. "Ein Radiologe arbeitet mit Röntgenstrahlen", ruft Oliver in den Raum. "Mikro hat etwas mit kleinen Dingen zu tun", weiß Nathalie. Und schon hat Professor Grönemeyer rhetorisch brillant die anspruchsvollen kleinen Nachwuchsstudenten der Kinderuni Lausitz fest in seinen Bann gezogen.
Grönemeyer begeisterte die Mini-Studenten der Kinderuni Lausitz
Zuerst gibt es ein Lob des weltweit bekannten Referenten: "Richtig so. Immer alles hinterfragen, auch wenn es ein Professor sagt." "Natürlich, als Radiologe schaue ich mit Strahlen in den menschlichen Körper und als Mikrotherapeut operiere ich mit winzig kleinen Geräten im Körper. Das heißt, wir können zum Beispiel bei Bandscheibenvorfällen durch hauchdünne Röhrchen die Operationsgeräte direkt an den Ort des Problems bringen, ohne dass größere Schnitte notwendig werden."
Gespannt verfolgt die zehnjährige Imke aus Dreska das Geschehen. Sie hat sich sehr auf die Vorlesung mit dem Professor gefreut, verrät sie kurz vor Beginn der Veranstaltung: "Ich habe die Bücher über den kleinen Medicus gelesen und vor allem die Rezepte haben mir gut gefallen. Einige habe ich schon ausprobiert", beschreibt das Mädchen, warum sie mehr als gespannt darauf ist, den Professor aus Bochum "in echt" zu hören und zu sehen. Sie wird nicht enttäuscht, denn ruhig, gelassen und mit sehr viel Humor geht die Vorlesung weiter.
Grönemeyer projiziert das Bild an die Wand. Eine Menge roter Kugeln sind darauf zu sehen und eine weiße Kugel, die eine unebene Oberfläche hat. "Schaut, das ist ein Rafaelo - eine Praline mit Kokosstreuseln", scherzt Grönemeyer. "Oder doch nicht?" Sofort gehen in der fast privaten Atmosphäre der Kinderuni Lausitz mit rund 150 Mini-Studenten die Hände nach oben. Die Eltern können das Geschehen per Videoübertragung aus dem Nachbarhörsaal verfolgen. "Bei uns sind nur Kinder für den Haupthörsaal zugelassen. Denn so erfolgt die Wissensvermittlung intensiver und die Kinder sind kommunikativer", erklärt Kathrin Erdmann, eine der Organisatorinnen der Kinderuni Lausitz, während noch immer zwei Dutzend Finger nach oben gehen. Sie wollen klarstellen, was es mit der weißen "Praline" auf sich hat. Namensschilder erleichtern dem Professor die Anrede. "Mit Namensschildern war bislang noch keine Kinderuni ausgestattet", wird Grönemeyer später berichten. Durch die persönliche Anrede könne der Kontakt zwischen Referenten und Zuhörern noch ein Stück persönlicher gestaltet werden, wertet der erfahrene Vortragsreisende.
Auch Nicole hat sich gemeldet: "Das ist doch ein weißes Blutkörperchen", weiß das Mädchen. "Stimmt." Aber was sind denn das für rote Bälle hier?", fragt Grönemeyer. Wieder und völlig ohne Scheu lassen sich die Kinder - die meisten sind Stammgäste der sehr individuell gehaltenen Kinderuni-Reihe an der Hochschule Lausitz - mitnehmen auf die Reise durch das Innere des Körpers. Sie erfahren, dass die roten Blutkörperchen "rosten", weil sie aus einem Eisenkern bestehen und das Hämoglobin mit dem Sauerstoff reagiert. Die Kinder lernen, dass Sport den Körper lange gesund erhält und machen gemeinsam mit Professor Dr. Dietrich Grönemeyer einige Übungen. Das macht Spaß!
"Deshalb habe ich auch den Ausspruch geprägt: "Turne bis zur Urne" sagt Grönemeyer. Denn lebenslang je eine Stunde Sport am Tag hält die Muskulatur gesund und kräftig. Er kämpfe deshalb dafür, dass an den Schulen Gesundheitsunterricht durchgeführt werde - und je eine Stunde Sport pro Tag Bestandteil des Unterrichtsplanes sein sollte.
Bis bald einmal wieder", verabschiedet sich unter studentischem Klopfkonzert der Professor. Es war "viel zu schnell vorbei", bedauert Oliver aus Senftenberg. Der zehnjährige Pfiffikus fand besonders die vielen spaßigen Episoden "richtig gut". Als die Eltern aus dem Hörsaal nebenan kommen, ist auch von dieser Seite nur Lob zu vernehmen. "Vor allem die vielen Tipps, wie man erst einmal die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren kann, bevor man auf die Schulmedizin zurückgreift, haben mich beeindruckt. Dass der Professor Grönemeyer dies den Kindern beibringt, gefällt mir gut", resümiert Annett Hülle aus Finsterwalde.
Ein wenig Zeit hat der viel beschäftige Arzt und Buchautor mit in die Lausitz gebracht, denn er folgt der Einladung des Präsidenten der Hochschule Lausitz, Professor Dr. Günter H. Schulz, zu einem Rundgang über den Campus. Dabei zeigt sich Professor Dr. Dietrich Grönemeyer beeindruckt "von den ausgezeichneten Möglichkeiten der Hochschule Lausitz". Er lobt die "Konzentration auf die Spezialgebiete und die echte Begeisterung, mit der hier sowohl in der Neuroinformatik als auch in der Zellforschung gearbeitet wird." "Was hier geboten wird, müsste deutschlandweit noch bekannter gemacht werden", so Professor Grönemeyer. "Ich freue mich, dass ich die Hochschule und die Kinderuni Lausitz kennenlernen konnte - und komme gerne wieder", bilanziert er seinen Besuch an der Hochschule Lausitz.
Die Hochschule Lausitz (FH) hat sich längst gemausert:
Die Hochschule Lausitz ist eine moderne Fachhochschule im Süden Brandenburgs mit zwei Standorten in Senftenberg und Cottbus und ca. 3.300 Studierenden. Die Hochschule wurde auf der Grundlage der Ingenieurhochschule Senftenberg 1991 gegründet und hat seitdem exzellente Bedingungen für ein ziel- und praxisorientiertes wissenschaftliches Hochschulstudium geschaffen. Insgesamt 100 Millionen Euro wurden investiert und damit ausgezeichnete infrastrukturelle Bedingungen für Studenten und Lehrende geschaffen.
Die Studiengänge umfassen ein Spektrum naturwissenschaftlicher, technischer Fachrichtungen, der Betriebswirtschaftslehre sowie des Sozialwesens und der Musikpädagogik. In fast allen Studiengängen können Bachelor- und Masterabschlüsse erworben werden. Dabei setzt die Hochschule weniger auf die Masse der Studierenden, sondern vor allem auf qualitativ hochwertige Forschung und Lehre mit einer soliden Grundlagenausbildung, der Vermittlung anwendbaren Wissens und einem hohen Anteil laborpraktischer Ausbildungseinheiten.
Die Absolventen der Hochschule Lausitz werden wegen ihrer ausgeprägten praktischen Fähigkeiten und ihrer zügigen Abschlüsse stark nachgefragt.
Mehr:
http://www.hs-lausitz.de
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- Quelle: /Jana Wieduwilt | Foto: /Steffen Rasche
- Erstellt am 21.02.2009 - 23:07Uhr | Zuletzt geändert am 21.02.2009 - 23:22Uhr
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