Wieder Blaualgen im Stausee Quitzdorf
Quitzdorf am See / Kwětanecy při jězoru, 30 Juli 2022. Heißes Wetter, flaches Gewässer, hoher Nährstoffeintrag: Im Stausee Quitzdorf besteht derzeit standortabhängig eine starke Blaualgenentwicklung. Nachgewiesen hat das eine am Mittwoch, dem 27. Juli 2022, vom Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz entnommene Wasserprobe. Die von der Landesuntersuchungsanstalt Dresden nachgewiesenen Algen gelten als potentielle Toxinbildner und können eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr für Badende und Tiere darstellen.
Besser nicht ins Wasser gehen!
Die Giftwirkung kann sich steigern, wenn an mehreren Tagen hintereinander algenhaltiges Wasser geschluckt wird. Bereits beim Verschlucken von 20 bis 100 Millilitern stark mit Cyanobakterien belastetem Wasser können Erkrankungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Leberschädigungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Augen-, Ohren- und Halsentzündungen, Muskelkrämpfe und insbesondere Hautreizungen sowie Allergien. Reichert sich die Giftbrühe im Körper an, kann sie kresauslösend wirken, wie ein Experte in einem Beitrag auf dem Nachrichtenportal der RND RedaktionsNetzwerk Deutschland GmbH schildert.
Die Algenbelastung im Quitzdorfer See kann sehr unterschiedlich sein, sie ist abhängig vom Standort und der Windrichtung. Die massenhafte Vermehrung von Blaualgen nennt man Blaualgenblüte. Baden ist dann völlig tabu. Insbesondere empfindlichen oder gefährdeten Personen sowie Kleinkindern und Kindern wird aktuell dringend vom Baden im Quitzdorfer Stausee abgeraten. Auch Hunde und andere warmblütige Tiere sind gefährdet und können an dem Blaualgen-Cocktail sogar verenden.
Wer trotzdem ins Wasser geht, sollte den Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Schlieren sowie das Schlucken von Wasser vermeiden. Falls Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Hautreizungen oder Quaddeln nach dem Baden auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht und das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz informiert werden.
Neben den Gesundheitsgefahren durch die Bakterien gibt es ein weiteres Problem: Die Sichttiefe ist durch die grünen Schlieren der Algen eingeschränkt oder generell nicht mehr vorhanden. Bei der Vor-Ort-Bestimmung am Standort Kollm-Ost wurde eine Sichttiefe von 0,95 Metern gemessen. Diese Unterschreitung der Mindestsichttiefe von einem Meter ist mit Sicherheitsrisiken bei der Wasserrettung verbunden. Das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz warnt daher auch aus diesem Grund vor dem Baden im Quitzdorfer Stausee.
Mehr:
Blaualgen, Hochwasser und Koi-Herpes-Virus: Der Stausee Quitzdorf im Görlitzer Anzeiger
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- Quelle: red
- Erstellt am 30.07.2022 - 20:21Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2022 - 16:20Uhr
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