Görlitz rationiert Müllsäcke

Görlitz, 17. November 2006. Mehr als doppelt so viele gelbe Müllsäcke wie geplant wurden in Görlitz bisher im laufenden Jahr verbraucht. Jetzt werden sie Säcke zugeteilt.

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Diese Lösung ist so simpel wie brutal

Seit Einführung des "Grünen Punktes" Anfang der 90er werden Verpackungsabfälle aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen über Müllgroßbehälter und Gelbe Säcke erfasst.

Im Görlitzer Stadtgebiet sind ca. 4.000 gelbe Abfallbehälter vorhanden. Zusätzlich zu den gestellten Behältern werden Gelbe Säcke an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet an die Bürger verteilt.

Seitens des Entsorgers und der Grüner Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD) werden für Görlitz 210.000 auszugebende Säcke pro Jahr eingeplant. Da in diesem Jahr bereits 460.000 Stück ausgegeben wurden, sahen sich die mit der Sammlung beauftragten Entsorger veranlasst, gemeinsam mit der Stadtverwaltung Görlitz nach Lösungen zu suchen, die helfen, die Mengen der ausgegebenen Säcke signifikant zu senken.

Die Lösung ist so simpel wie brutal: Nach Abstimmung mit der Stadtverwaltung Görlitz wird ab sofort die Menge der ausgegebenen Säcke in den Bürgerbüros prinzipiell auf eine Rolle pro Haushalt beschränkt.

Die Bewohner der Neubaugebiete von Königshufen, Rauschwalde, Weinhübel und Hagenwerder erhalten ab sofort gar keine Gelben Säcke mehr. Die Verpackungsabfälle sollen hier zu den aufgestelten Gelben Abfallbehältern gebracht werden. Angeblich ist der Entleerungsrhythmus so kurz, dass auf die zusätzliche Ausgabe Gelber Säcke verzichtet werden kann.

Hintergrund des Vorgehens ist es, dass dem Entsorger die Aufwendungen für die Gelben Säcke zu groß wurden.


Kommentar:

Diese Säcke!

Ihr Fritz Stänker

Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Qualität Abfallsäcke

Von Frank am 10.07.2012 - 22:58Uhr
Hallo liebe Leser!

Der Kommentar von T. Ina trifft den Nagel auf den Kopf. Die Dinger sind eigentlich nur in doppelter Ausführung zu gebrauchen. Neulich habe ich einen etwas mehr als halbvollen Sack 5 Etagen nicht unfallfrei bis zur Ablagestelle schaffen können. Die Ladung bestand aus ca. 12 bis 15 Milch- und Eisteetetras plus ein paar Fleischverpackungen und einigen Fischbüchsen.

Die Tetraverpackungen und die Blechdosen bohren sich durch das hauchdünne Material, blöderweise bin ich mit dem Beutelchen gegen das Treppengeländer geschrammt, das wars dann. Ich konnte nicht mal die Löcher zuhalten, bei geschätzten 1 bis 1,5 kg Gewicht war das Teil bereits restlos überlastet, die Ecken der Tetrapacks schlitzen das Teil auf.

Da wir nur zwei Personen im Haushalt sind, kommen wir aber mit 1 Rolle/Monat aus. Neulich haben wir eine "alte" Rolle (Schätzung Bj. 2002) gefunden, die Säcke waren wenigstens doppelt so stark.

Ein Fünf-Personen-Haushalt kann ja erst mal ins Rathaus gehen und anschließend in die Jägerkaserne. Not macht erfinderisch.

Also: Seid schön vorsichtig, die Dinger halten viel kürzer als man denkt!

MfG Frank

Zuteilung Abfallsäcke

Von T. Ina am 08.07.2012 - 10:14Uhr
Rein logisch betrachtet ist die rationalle Ausgabe der gelben Säcke in Ordnung. Aber hat man mal über die Qualität der derzeitigen Müllsäcke nachgedacht?

Es ist nicht nur die Fremdnutzung dieser Säcke, sondern in erster Linie entsteht der Mehrverbrauch dadurch, dass man diese Säcke doppelt nutzen muss, da diese ständig reißen. Auch ich nehme diese Säcke doppelt, zumal bei Abholung diese an der Straße liegen und der Abfall aus diesen fallen würde. Bei Sammelstellen, an welchen manchmal ein Sack kaputt ist, bleibt der Dreck einfach liegen. Nicht nur, dass sich niemand verantwortlich fühlt, sondern auch die Entsorgungsbetriebe heben dies nicht auf, auch dann nicht, wenn der Sack beim Aufladen auseinanderfällt.

Es sollte also bei der Qualität der Säcke etwas nachgedacht werden und dass jeder Einzelne auch einmal über die Ordnung an Sammelplätzen nachdenkt.
Vor einigen Jahren war dieser Verbrauch noch nicht so erheblich, da die Säcke viel stabiler waren.

Ebenso steht die Frage im Raum: Verteilung pro Haushalt. Ein Haushalt von zwei Personen hat nicht so viel Abfall wie ein Haushalt von fünf Personen. Wie wird das geregelt? Ebenso wird es bei einem Fünf-Personen-Haushalt knapp mit einer Rolle pro Monat, wenn sich an der Qualität der Säcke nichts ändert.

Also einfach mal über alle Faktoren nachdenken. Oft genug wurde dies schon persönlich mitgeteilt, aber wie meistens ignoriert.

Ich bin gespannt, was man für die Säcke was bezahlen muss und hoffe, dass dadurch nicht etwa wieder wilde Deponien entstehen.

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  • Quelle: /StVGR061116
  • Erstellt am 17.11.2006 - 00:24Uhr | Zuletzt geändert am 17.01.2023 - 12:44Uhr
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