Wir freuen uns über den Nobelpreis für Olga Tokarczuk!
Görlitz, 13. Oktober 2019. Von Dr. Markus Bauer. Damit setzt sich die lange Reihe schlesischer Nobelpreisträger fort, in der sich so illustre Namen wie Gerhart Hauptmann, Paul Ehrlich und Max Born finden – und bislang nur eine Frau, die Physikerin Maria Goeppert-Mayer.
Abbildung: Das Schlesische Museum zu Görlitz vermittelt in seiner Dauerausstellung die Kulturgeschichte Schlesiens
Tokarczuk steht für ein neues Bild von Schlesien
Olga Tokarczuk hat in ihren Büchern – wie keine und kein anderer seit Gerhart Hauptmann – Schlesien zu einer Landschaft der Weltliteratur gemacht. Immer wieder setzt sie sich mit der vielschichtigen Geschichte dieses Landes auseinander. Die niederschlesische Provinz ist Schauplatz ihrer Romane "Taghaus, Nachthaus" und "Der Gesang der Fledermäuse" (verfilmt von Agnieszka Holland unter dem Titel "Die Spur"). In ihren Gestalten und Geschichten sind die deutsche Vergangenheit, die polnische Gegenwart und ostpolnische Traditionen der heutigen Schlesier auf poetisch-magische Weise miteinander verwoben. Ausgangspunkte für ihre Erkundungen sind ihre zwei Wohnorte in Niederschlesien: die Stadt Breslau/Wrocław sowie ein kleines Dorf bei Neurode/Nowa Ruda in der Grafschaft Glatz/Kłodzko, wo sie seit einigen Jahren mit engagierten Menschen aus der Region das selbst initiierte Literaturfestival "Literaturberge" gestaltet.
Tokarczuks Werk hat große Bedeutung für ein neues Bild von Schlesien, das überkommene nationale Gegensätze überwindet. Dieses Verdienst wurde schon in der Vergangenheit gewürdigt: 2003 erhielt sie den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen, 2015 wurde ihr der Brückepreis der Stadt Görlitz zugesprochen. In Görlitz hat sie viele persönliche Freunde und noch mehr begeisterte Leser. Seit 2007 waren ihre Texte immer wieder beim alljährlichen Schlesischen Nachtlesen des Schlesischen Museums zu hören. 2014 eröffnete sie gemeinsam mit Christoph Hein die ersten Literaturtage an der Neiße, und auch 2018 nahm sie an diesem Literaturfestival teil.
Wir gratulieren Olga Tokarczuk von Herzen zu dieser Ehrung!
Dr. Markus Bauer ist Direktor des Schlesischen Museums zu Görlitz. Foto und Bildbeschreibung wurden dem Beitrag redaktionell hinzugefügt.
Mitteilung zu Hanna Majewska
Von Michael Schmuck am 16.10.2019 - 10:35Uhr
Frau Majewska hat es richtig mitgeteilt. Frau Tokarczuk wirkte am 21. Juni 2001 beim 29. Schlesischen Musikfest mit. Sie war Gast bei dem Programmpunkt "Musik und Literatur" in der Görlitzer Comenius Buchhandlung. Es war Thomas Maruck, der diese herausragende Schriftstellerin für ihre Teilnahme begeistern konnte.
Es ist eigentlich nicht so wichtig, wo Olga Tokarczuk zuerst war, aber eine Ergänzung ihrer Besuche und ihrer Verbundenheit zu unserer Stadt als Mittlerin zwischen Deutschen und Polen ist trotzdem sinnvoll.
O.T. in Goerlitz
Von Hanna Majewska am 13.10.2019 - 10:42Uhr
Unsere niederschlesische Noblistin zum ersten Mal in Görlitz war in Comenius Buchhandlung.
-
Korrekturen im Abfallkalender 2024 für Görlitz bekanntgegeben
Görlitz, 12. März 2024. Der Regiebetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Görlitz hat...
-
IG BAU fordert mehr Sozialwohnungen zur Entlastung der Staatskasse
Görlitz, 6. März 2024 . Die finanzielle Last der Wohnkostenunterstützung im Kreis G&o...
-
Kreativität gefragt: Jugendkunstpreis Sachsen startet
Görlitz, 4. März 2024. Jugendliche im Alter von 13 bis 23 Jahren sind eingeladen, sich mit...
-
Grenzüberschreitende Lesenacht in Görlitz und Zgorzelec
Görlitz, 1. März 2024. Der Vorverkauf für das diesjährige Schlesische Nachtlesen...
-
Gemeinsames Projekt für Demokratie: Start des Dialogforums 2024
Görlitz, 20. Februar 2024. Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB...
- Quelle: Markus Bauer | Foto: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 13.10.2019 - 06:19Uhr | Zuletzt geändert am 13.10.2019 - 06:44Uhr
- Seite drucken