Bio-Lebensmittel in Sachsen billig – neuer Einkaufsführer
Dresden, 11. Mai 2006. In Sachsen gibt es derzeit drei Biosupermärkte, die auf einer Verkaufsfläche von 250 bis 1.000 Quadratmetern ausschließlich Produkte aus ökologischem Anbau anbieten. Auch große Handelsketten führen zunehmend eigene Öko-Marken mit verschiedenen Kennzeichnungen.
Hoher Bekanntheitsgrad bei Bio-Qualitätssiegeln
Am bekanntesten ist das deutschlandweite Bio-Siegel. Laut der aktuellen Verzehrstudie der sächsischen Staatsregierung kennen es fast 70 Prozent der Sachsen. Mehr als 60 Prozent der Befragten gaben an, das CMA-Gütesiegel zu kennen. An dritter Stelle lag das Qualitätszeichen "Erdäpfel - Kartoffeln aus Sachsen" mit einem Bekanntheitsgrad von über 50 Prozent. Das Bio-Qualitätssiegel dürfen nur Betriebe benutzen, die dem Kontrollverfahren der EU-Öko-Verordnung unterliegen. Mehr als 1.500 deutsche Unternehmen nutzen diese Werbeplattform, darunter etwa 60 aus Sachsen.
Europa ist weltweit der größte Markt für ökologische Lebensmittel. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei etwa 12 Milliarden Euro, 30 Prozent davon allein in Deutschland. Der EU-Markt weist Wachstumsraten von bis zu fünf Prozent jährlich auf.
"Der Handel mit Bioprodukten boomt. Jedoch sind auch hier bereits Tendenzen abzusehen, dass es langfristig zu einem Preisdumping kommen wird", warnt Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland zwar einen leichten Anstieg der Erzeugerpreise für Ökogemüse. Jedoch wirkte sich das nicht auf Sachsen aus. Hier lagen die Preise weiterhin – je nach Produkt – bis zu 20 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt. Das Selbstverständnis der Verbraucher – nämlich dass Qualität ihren Preis hat – sei in den letzten Jahren verloren gegangen, bedauerte der Minister. Das übertrage sich zunehmend auch auf Lebensmittel aus ökologischem Anbau.
In Sachsen werden derzeit in über 200 Unternehmen Bio-Lebensmittel hergestellt. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche stieg im vergangenen Jahr von etwa 22.000 Hektar auf rund 23.500 Hektar an und liegt nunmehr bei 2,6 Prozent der sächsischen Felder.
Ein neuer neue Bio-Einkaufsführer Sachsen enthält unter anderem Ab-Hof-Verkaufsstellen, Märkte, Naturkostläden, Fleischereien, Bäckereien und Gastronomiebetriebe. Er kann kostenlos bei der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft unter der Telefon-Nr. 0351 - 4 77-10 bestellt werden.
Update:
Ein Sprung ins Jahr 2022: Corona-Krise und Ukraine-Krieg führen zu leeren Ladenregalen und lassen die Lebensmittelpreise steigen. Ein Beitrag von Tina Beier.
Stichwörter
Lesermeinungen (0)
Weitere Artikel-
Wie kleine Unternehmen eine Cybersicherheitskultur aufbauen können
Görlitz, 8. November 2025. Cyberangriffe können jedes Unternehmen treffen – egal wie...
-
Teure Zeiten, neue Gewohnheiten: Wie Inflation den Konsum verändert
Görlitz, 31. Oktober 2025. Die anhaltende Teuerung der vergangenen Jahre hat das wirtschaftlich...
-
Zweite Phase des Breitbandausbaus im Landkreis Görlitz gestartet
Görlitz, 15. Oktober 2025. Mit der offiziellen Übergabe der finalen Landesbescheide zur Ko...
-
Fachkräfte mit Zukunft: So begeistert Görlitz junge Menschen für Technik
Görlitz, 12. Oktober 2025. Görlitz erlebt aktuell einen industriellen Wandel, der leise, a...
-
„Sport trifft Wirtschaft“ geht in zweite Runde
Görlitz, 10. Oktober 2025. Die Veranstaltung „Sport trifft Wirtschaft“ findet ...
- Quelle: /SMUL
- Erstellt am 11.05.2006 - 14:03Uhr | Zuletzt geändert am 19.03.2022 - 07:40Uhr
Seite drucken
