1000 "Sterne" für sächsische Hotels
Sachsen. Mit dem Stern, dem mit Abstand bekanntesten Qualitätszeichen im Tourismus, können immer mehr sächsische Tourismusunternehmen um Gäste werben. Hinsichtlich Ausstattung, Angebot und Servicefreundlichkeit hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA mehr als 300 Hotels in Sachsen insgesamt knapp 1000 Sterne zuerkannt. So hat Sachsen beispielsweise 8 Fünf-Sterne-Hotels, 88 Vier-Sterne-Hotels und 177 Drei-Sterne-Hotels. Bei der Klassifizierung des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) für Ferienzimmer, Ferienwohnungen und Privatquartiere haben sich 944 Häuser und 84 Gästezimmer das Qualitätssiegel der DTV-Sterne verdient.
Kommentar von Fritz Stänker
"Sachsen hat nicht nur interessante Reiseziele, sondern auch eine gut ausgebaute Tourismusinfrastruktur, die den internationalen Vergleich nicht scheuen muss", meint der auch für den Tourismus zuständige Staatsminister Thomas Jurk. Dazu habe auch die Förderung des Landes nicht unwesentlich beigetragen. Von Beginn der Förderung 1990 wurden bisher mehr als 1.600 Vorhaben der gewerblichen Tourismuswirtschaft mit einem Investvolumen von rund 1,4 Mrd. Euro mit Zuschüssen in Höhe von rund 276 Mio. Euro unterstützt. Damit konnten rund 8.700 Dauerarbeitsplätze neu geschaffen und 3.750 gesichert werden. In die touristische Basisinfrastruktur in Sachsen wurden von 1991 bis Ende 2006 rund 1,24 Mrd. Euro investiert, 914 Mio. Euro davon waren Zuschüsse von Bund und Land.
"Die ´hardware steht im Wesentlichen", macht Jurk deutlich, jetzt seien weitere Anstrengungen vor allem bei der ´software´ notwendig. Mit dem Projekt "ServiceQualität Sachsen" unter Projektträgerschaft des Landestourismusverbandes Sachsen e.V. setze Sachsen auf die weitere Verbesserung der unternehmensinternen Abläufe und Prozesse, denn: "Die Qualität steht und fällt mit dem Engagement und den Kenntnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Kommentar:
Recht hat er, der Minister, mit dem letzten Satz - Service-Qualität ist nämlich das, was der Tourist vor Ort erlebt.
Und da scheinen die Reserven - neben guten Beispielen - schier endlos. Beispiele? Falls Sie sich als Tourist tatsächlich in eine noch kreisfreie Stadt im Nordosten Sachsens verirren, dann gehen Sie doch mal am frühen Nachmittag einen Kaffee trinken. Das wird in der ganzen Region schwierig, denn es ist - bis aus wenige Ausnahmen - üblich, nach dem Mittagsgeschäft die Gaststätten zu schließen und erst im Laufe des Nachmittags wieder zu öffnen. Oder die verbreitete Unsitte, des Gästen zu jeder beliebigen Tageszeit gleich zur Begrüßung die Speisekarte um die Ohren zu hauen - vielleicht lassen Sie sich überrumpeln, noch um halb Vier nachmittags ein oppulentes Mittagsmenü zu bestellen? Oder das mitleiderregende Café in einer mittelgebirgischen Kleinstadt, in dem die Gäste am einzigen besetzten Tisch feststellen müssen, dass selbst beim Abwaschen des Geschirrs gespart wird. Erst neulich: "Wegen Urlaub geschlossen." - mitten in der Hochsaison. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Allerdings auch die Liste der guten Beispiele: Pfiffige Gastronomen, die erkannt haben, dass der Gast nicht kommt, weil er sonst verhungern oder verdursten würde. Die weder mit schlecht bezahlten (und damit unqualifizierten) Hilfskräften arbeiten noch ihre Mitarbeiter zu dressierten Affen abrichten.
Nach eher formalen Kriterien vergebene Sterne reichen sicherlich nicht aus, die - nennen wir´s "gespürte Qualität" - deutlich zu verbessern. Die Potenziale sind erheblich - für den Tourismus wie für weitere Verbesserungen,
meint Ihr Fritz Stänker


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- Quelle: /red
- Erstellt am 15.08.2007 - 13:37Uhr | Zuletzt geändert am 15.08.2007 - 13:58Uhr
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