Yellow goes Görlitz

Görlitz, 17. April 2019. Jepp! Die Yellow Tec Holding GmbH aus Radebeul baut in Görlitz-Hagenwerder einen Produktionsstandort, der in der ersten Phase 20 neue Arbeitsplätze bringt. Heute gab es den "ersten Spatenstich", zu dem sich nicht nur prominente Gäste eingefunden hatten, sondern teils, wie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, selber zum Spaten griffen. Man sieht: Während es woanders heißt "Lass Dir raten, trinke Spaten!" wird selbiger in Görlitz angefasst.
Abbildung: Die ersten Spatenstecher (v.l.n.r.): Patrick Ludwigkeit vom Bauplanungsbüro Ludwigkeit GmbH, Sven Fiedler, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien eG, Andrea Behr, Geschäftsführerein der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH, Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege, Hans-Jürgen Große, Geschäftsführer der Yellow Tec Holding GmbH

Wirtschaftsstandort Görlitz wächst: Wieder Industrieansiedlung gestartet

Investiert werden in Hagenwerder, Stadtteil im Süden der Neißestadt und ehemaliger Kraftwerksstandort, zwölf Millionen Euro. Ab dem zweiten Quartal 2020 sollen hier Kunststoffprodukte für den medizintechnischen Bereich hergestellt werden, beispielsweise hochwertige Gefäße und Behälter für moderne Anwendungssysteme. Die Yellow Tec Holding GmbH, die unter anderem für die Vorbereitung und den Aufbau des Produktionsunternehmens Yellow Tec Plastic GmbH gegründet wurde, wird von Schweizer Investoren gestützt, die eine ausgewiesene Expertise in diesem bereich besitzen und ausgezeichnet vernetzt sind.

"Wir freuen uns sehr, in Sachsen und Görlitz den passenden Standort für unsere ambitionierten Unternehmenspläne gefunden zu haben. Hier haben wir ausreichend geeignetes Bauland zu erschwinglichen Preisen mit einer guten Autobahnanbindung erwerben können. Besonders wichtig war auch genügend Grundwasser, das wir für Kühlzwecke benötigen“, sagte Hans-Jürgen Große, Geschäftsführer der Yellow Tec-Unternehmen, zu den Standortkriterien. Weiterhin spielte das Potenzial von verfügbarem, ausreichend qualifiziertem oder mit regionalen Partnern auszubildendem Personal eine wichtige Rolle. Auch die Begleitung durch eine regionale Hausbank und die Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung und Stadtverwaltung Görlitz, das Landratsamt und die Landesregierung habe die Standortentscheidung maßgeblich beeinflusst.

Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht die strategischen Aspekte: "Die Investition der Yellow Tec Holding GmbH in den neuen Produktionsstandort Görlitz ist ein gutes Signal für die Lausitz. Der Neubau schafft hochwertige Arbeitsplätze und stärkt die Industriekompetenz in der Region. Der medizintechnische Bereich ist ein Zukunftsmarkt mit hohem Wachstumspotential. Die Ansiedlung leistet einen wichtigen Beitrag, damit Fachkräfte in Ostsachsen bleiben und zu uns kommen. Ich danke dem Unternehmen für die Investitionsentscheidung und wünsche eine erfolgreiche Zukunft."

Natürlich ist auch der scheidende Görlitzer Oberbürgermeister, selbst gestandener Industriemanager, erfreut. Nach seinen Worten sei der Start der Yellow Tec Holding GmbH eine sehr gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Görlitz. Deinege: "Das zeigt, dass wir Investoren hier attraktive Bedingungen bieten und damit unseren Bewohnern neue berufliche Perspektiven. Das sind die wichtigen Voraussetzungen für eine weitere gute Entwicklung des Standorts. Ich wünsche den Investoren viel Erfolg."

Das Gesamtprojekt soll in mehreren Stufen bis 2025 mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 22 Millionen Euro realisiert werden. Im ersten Bauabschnitt wird eine etwa 55 mal 60 Meter große Halle errichtet. Die Halle ist freitragend, in sie sollen dann in Wabenbauweise Innenräume eingebaut werden. In jedem dieser Produktionsräume arbeitet, so der Plan, je eine Plastespritz- oder -Gießmaschine, was die Reinheit der Produkte gewährleisten soll.

Daneben entstehen Sozial-, Labor- und Büroräume, auch Technikzentrale und Werkstattgebäude. Für die Lagerung des Rohmaterials – Kunststoffgranulate – werden sechs 25 Meter hohe Silos aufgestellt.

Entstehen sollen insgesamt bis zu 60 neue Arbeitsplätze, vor allem für (m/w) Verfahrensmechaniker, Mechaniker, Mechatroniker, Qualitätskontrolleure, Verpacker und Mitarbeiter im Logistikbereich.

Vorgeschichte

Im September 2015 war der Kontakt der Investoren mit der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) entstanden. Thomas Horn, Geschäftsführer der WFS, freut sich über den positiven Ausgang der Standortwahl: "Das Ergebnis ist ein positives Signal für die Region und zugleich ein weiteres Zeichen für die Qualität der Medizintechnik-Branche in Sachsen. Der Freistaat ist ein innovativer Standort mit hervorragenden Firmen und exzellenter Forschung, der zudem attraktive Bedingungen für produzierende Unternehmen bietet."

Görlitz maßgeblich beteiligt

Die Wirtschaftsförderung der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH (EGZ) begleitete das Projekt seit Oktober 2017. Sie hat damit den Staffelstab von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH übernommen. EGZ-Geschäftsführerin Andrea Behr resümiert: "Wir konnten den Investor vor allem mit kompetentem und schnellem Service, einer dienstleistungsorientierten Verwaltung und konstruktiven Beratungen zu komplexen Sachverhalten beeindrucken und überzeugen – und das in der engen Zusammenarbeit mit der Stadt Görlitz, dem Landkreis Görlitz sowie den Landesbehörden."

Mit dem Stadtratsbeschluss vom 30. August 2018 zum Verkauf von fünf Hektar Flächen im Industrie- und Gewerbegebiet Görlitz-Hagenwerder wurde dann der Weg für die neue Industrieansiedlung geebnet. Ende September 2018 wurde der Bauantrag für die Errichtung der Produktionshallen eingereicht, der Kaufvertrag am 5. Dezember 2018 unterzeichnet. Ratzfatz: Die Baugenehmigung konnte dem Unternehmen am 25. Februar 2019 erteilt werden. Schon im November 2017 wurde an der Westseite begonnen, nach Wasser zu graben – mit Erfolg. Der Bau des ersten Brunnens begann am 15. April 2019, zwei weitere Brunnen werden folgen.

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