Zuzug lässt Mieten steigen – Görlitz noch immer günstig

Görlitz | Nürnberg, 1. Februar 2016. In Görlitz lebt sich's gut - und vor allem preiswert: Hier ist Mieten in den vergangenen fünf Jahren um sieben Prozent teurer geworden. Obgleich in der selben Zeit die Mietpreise damit leicht stärker als die Inflation mit 6,9 Prozent gestiegen sind, ist Görlitz im sächsischen und vor allem im gesamtdeutschen Vergleich noch immer ein "billiges Pflaster". Aktuell kostet der Quadratmeter hier 4,50 Euro (Hinweise zur Mietpreisermittlung siehe ganz unten), 2010 waren es noch 4,20 Euro. Die immowelt AG hat 23 ostdeutsche Städte untersucht. Auffällig dabei die Bundeshauptstadt, die mit einer Mietsteigerung von 40 Prozent Spitzenreiter im Vergleich ist. Doch auch Dresden und Leipzig halten mit jeweils einem Plus von 20 Prozent kräftig mit. Die ostdeutsche Mietspanne reicht von 4,30 Euro pro Quadratmeter in Plauen bis 9,10 Euro in Berlin und Potsdam.

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Görlitzer Wohnungsmarkt bietet Chancen für alle Marktteilnehmer

Vermieters Freud, Mieters Leid: In den gefragten städtischen Zentren der neuen Bundesländer sind die Wohnungsmieten in den zurückliegenden fünf Jahren deutlich gestiegen. Das zeigt sich besonders in jenen 17 von 23 ostdeutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern, in denen der Mietaufwand für das Wohnen seit 2010 stärker wuchs als die Inflation. Basis der Angaben ist der "Mietpreis-Check Ostdeutschland" von immowelt.de, einem der bedeutendsten Immobilienportale.

Leipzig und Dresden legen zu

In Sachsen haben sich die Wohnungsmärkte in Dresden (aktuell 7,10 Euro/Quadratmeter, Steigerung um 20 Prozent binnen fünf Jahren) und Leipzig (aktuell 5,90 Euro/Quadratmeter, Steigerung ebenfalls um 20 Prozent binnen fünf Jahren) besonders rasant entwickelt. Beiden Städte – die sächsischen Boom-Städte – haben bei wachsender Tendenz jeweils über 500.000 Einwohner und können auf eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung verweisen.

Allein zwischen 2011 und 2014 wuchs die Einwohnerzahl von Dresden um 3,6 Prozent, die von Leipzig sogar um 6,8 Prozent. Attraktoren der Sachsen-Metropolen sind neben dem Kulturangbot und den Universitäten wirtschaftliche Aspekte. So bietet die Messestadt Leipzig Arbeits- und Ausbildungsplätze beispielsweise im Automobilbau, in der Energie- und Umwelttechnik wie auch im Logistikbereich. Die Landeshauptstadt Dresden hingegen hat etliche Technologiefirmen anwerden können, hat aber auch starke Säulen Maschinenbau, im Tourismus und anderen Branchen.

Für die Wohnungsmärkte sind das äußerst angenehme Rahmenbedingungen; die Kombination aus wachsender Wirtschaftskraft und Zuwanderung sorgt für ein Kaufkraft-Plus und weniger Wohnungsleerstand. Besonders attraktiver Wohnraum wird damit knapp und deutlich teurer, wozu nicht nur die Eigennutzung, sondern auch Kapitalanlagen beitragen.

Auch der wachsende Wohnungsmarkt in Weimar und Jena, in Berlin, in Rostock und weiteren Städten wird vom immowelt-Mietpreischeck unter die Lupe genommen. Auf der anderen Seite, abseits der großen Zentren, verzeichnet die Marktübersicht jedoch Stagnation. So rangiert Plauen (aktuell 4,30 Euro/Quadratmeter, Steigerung um fünf Prozent binnen fünf Jahren) noch hinter Görlitz (aktuell 4,50 Euro/Quadratmeter, Steigerung um sieben Prozent binnen fünf Jahren).

Was sagt die Immobilienwirtschaft in Görlitz?

Frank Schacher, der seinen Sitz als Immobilienmakler in Görlitz hat, sieht sich angesichts der durchwachsenen Marktverhältnisse vor Ort als Moderator zwischen Vermieter und Mieter bzw. zwischen Verkäufer und Käufer. Die Orientierung an einem durchschnittlichen Preisniveau für Miete oder Kauf reicht für ihn nicht aus: "Neben Lage und Bausubstanz spielen bei Immobilien in Görlitz die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Wohnlagen und die Pläne für die Stadtentwicklung eine besonders wichtige Rolle." Zudem werden solvente Interessenten aus Polen, die er mit seinen polnischen Sprachkenntnissen bedient, immer wichtiger für die Görlitzer Wohnungswirtschaft.

Auch für den selbständigen Finanzconsultanten Rolf Domke ist eine differenzierte Betrachtung der Objekte ausschlaggebend. Auf seiner immonet-Seite finden sich auch Angebote über Immobilien aus dem Görlitzer Umland - zur Eigennutzung oder als Renditeobjekte. Als erfahrener Bankkaufmann legt er außerdem besonderes Augenmerk auf die Finanzierung: "Bei Immobilien spielen regelmäßig viele Aspekte zusammen, so neben dem unterm Strich günstig zu finanzierenden Erwerb oder Verkauf zu angemessenen Preisen auch die Vorsorge und der Vermögensaufbau."

Fazit: Der Immobilienmarkt in Görlitz samst der Immobilien im Landkreis Görlitz bietet auf den ersten Blick vor allem günstige Miet- und Kaufpreise. Mit Hilfe der Expertise von vor Ort lassen sich Wachstums- und Renditepotenziale herauskristallisieren. Eine besondere Rolle hier am östlichsten Rand Sachsen spielen auch das enorme Kulturangebot und die Vielfalt von Landschaft und Natur in der unmittelbaren Umgebung. Auch die Nähe zu Polen, das im Jahr 2016 mit dem nur 150 Kilometer entfernten Breslau eine der Europäischen Kulturhauptstädte des Jahres stellt, und zu Tschechien - nach Prag sind es 170 Kilometer, dank neuerr tschechischer Autobahnen nur zwei Autostunden - werden allgemein positiv gesehen.

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise (Nettokaltmieten bei Neuvermietung) in den 23 Städten waren 268.600 auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise geben jeweils den Median der in 2010 und 2015 angebotenen Wohnungen wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.

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  • Quelle: red | Grafiken: © immowelt AG
  • Erstellt am 01.02.2016 - 11:12Uhr | Zuletzt geändert am 17.04.2021 - 10:07Uhr
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