Zwickau, Görlitz und Leipzig beschaffen Straßenbahnen gemeinsam
Leipzig, 16. Dezember 2021. Die Tinte ist trocken: Gestern unterzeichneten Verkehrsuntenehmen aus Görlitz, Leipzig und Zwickau den Liefervertrag für ihre neuen Straßenbahnen. Lieferant ist die LEIWAG, ein Konsortium aus HeiterBlick GmbH und Kiepe Electric GmbH. Das gemeinsame Projekt der drei Verkehrsbetriebe als "Sächsische Plattform – Straßenbahn der Zukunft" war im Sommer 2019 aus der Taufe gehoben worden.
Probebetrieb ab 2024
Zu den Zielen gehörte, durch die gemeinsame Bestellung Kosten zu sparen. Gefragt waren auch Lösungen und Konzepte für Fahrerassistenzsysteme und alternative Antriebe wie Wasserstoff.
Die Arbeiten an den Ausschreibungsunterlagen konnten plangemäß Anfang 2020 abgeschlossen werden, so dass die Ausschreibungsphase mit einem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb starten konnte. Die jetzt erfolgte Gemeinschaftsvergabe führt zu technischen und wirtschaftlichen Synergien, etwa im Prozess der Fahrzeugzulassung und beim Betrieb der Fahrzeuge in der Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilbevorratung. Mit einer regionalen Wertschöpfung von fast 40 Prozent in Sachsen und rund zwei Dritteln in Mitteldeutschland wird der Industriestandort Sachsen gestärkt.
"Als sächsischer Straßenbahnhersteller mit Fertigungsstandorten in Leipzig und Grimma ist die Beauftragung über die Lieferung der Sächsischen Plattform-Fahrzeuge eine große Ehre. Die Herausforderung in dem Projekt liegt in der hohen Innovation sowie in der Umsetzung von umweltfreundlichen Antriebstechnologien, womit wir auch die Bedeutung des Wasserstoffstandortes Sachsen unterstreichen. Gerade in den durch die Pandemie erschwerten Bedingungen für Betrieb und Mitarbeiter kommt diese Auftragsvergabe einem schönen Weihnachtsgeschenk für mich und alle Mitarbeiter gleich. Das sichert und schafft auf lange Zeit Perspektiven in ganz Sachsen", so Samuel Kermelk, Geschäftsführer der HeiterBlick GmbH.
Das gemeinsame Beschaffungsprogramm bis voraussichtlich 2030 hat, inklusive aller Optionen sowie der Entwicklungskosten und des Ersatzteilpaketes, einen Gesamtumfang von rund 600 Millionen Euro. Durch die gemeinsame Bestellung der ersten Fahrzeuge aller drei sächsischen Verkehrsunternehmen konnte somit ein Kostenvorteil von insgesamt 27 Millionen Euro generiert werden. Dieser Vorteil ist maßgeblich auf Einmal- und Entwicklungskosten für eine gemeinsame Fahrzeugplattform zurückzuführen. Die nächsten Schritte: Im nächsten Jahr wird das sogenannte Pflichtenheft erstellt, so dass die Fertigung 2023 beginnen kann. Die Lieferung und der Probebetrieb sollen dann 2024 erfolgen.
"Dass es uns zusammen mit unseren Partnern in Leipzig und Zwickau gelungen ist, dieses wichtige Projekt zustande zu bringen, ist ein großer überregionaler Erfolg und ein gutes Beispiel für gelungene interkommunale Zusammenarbeit. Damit legen wir den Grundstein für ein Zukunftsprojekt mit Modellcharakter in Sachsen", machte Octavian Ursu, Oberbürgermeister in Görlitz, deutlich.
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Lesermeinungen (1)Neue Straßenbahn Görlitz
Von Klaus Thiemichen am 15.01.2022 - 11:19Uhr
Hallo,
sollten mit den Kohlegeldern nicht neue Arbeitsplätze geschafft werden?
Für mich ist das Geldverschwendung, da keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Strukturwandel sieht anders aus.
Gerade Görlitz braucht Industrie, was ist von Siemens und Waggonbau geblieben, nicht nur hier kämpft man ums Überleben.
Unser Bürgermeister sollte sich mal darum kümmern, aber der hat bestimmt was anderes zu tun.
Gute Nacht, Görlitz.
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- Quelle: red | Foto: Leipziger Gruppe
- Erstellt am 16.12.2021 - 07:23Uhr | Zuletzt geändert am 16.12.2021 - 07:47Uhr
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