Die Liebe zum Pferd - aus einem Hobby wird pure Leidenschaft

Die Liebe zum Pferd - aus einem Hobby wird pure LeidenschaftGörlitz, 28. November 2019. Schaut man sich in der Region Görlitz um, so wird schnell klar: Die beiden Oberlausitzer Landkreise Bautzen und Görlitz sind auch Pferderegionen. Nicht nur das Baschützer Reitturnier, sondern die vielen Pferdehalter zwischen Zittau und Mönau / Manjow stehen dafür.

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Pferdehaltung setzt Kenntnisse und ein wenig Kleingeld voraus

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Dass Reiten vor allem eine Frauen- und Mädchendomäne ist, das ist nicht von der Hand zu weisen, wenn man die Zahlen sprechen lässt: Allein in Deutschland bezeichnen sich fast vier Millionen Menschen als Reiter, darunter etwa 78 Prozent Frauen. Der Pferdesport ist hierzulande besonders beliebt und wird freizeitmäßig sowie auch professionell betrieben. In den Regionen Rheinland und Westfalen ist die Reiterei und Pferdehaltung besonders anzutreffen.

Somit schätzt man, dass in Deutschland rund eine Million Pferde gehalten werden, darunter allerdings nur maximal etwa 15 Prozent für den Sport. Im Freizeitbereich ist die Reiterei besonders groß und vielfältig und das Hobby Reiten entpuppt sich für viele Pferdefans als pure Leidenschaft. Ist man erst einmal mit dem Pferdevirus infiziert, gibt es bekanntermaßen oftmals kein Zurück mehr und die "Pferdemädels" werden schnell süchtig nach mehr. Um aber sicher und bequem mit dem Partner Pferd tagtäglich seine Freude haben zu können, ist die Ausrüstung mitentscheidend. Schon allein das Zaumzeug, der Sattel, die Reithose oder der Reithelm können den Genuss wie auch die Sicherheit beim Reiten beeinflussen.

Der richtige Sattel

Egal, ob man nun als Freizeitreiter gelegentlich durch Wald und Flur reiten möchte oder regelmäßige Wanderungen zu Pferd unternimmt, Dressurreiter oder Springreiter ist und in der Sommersaison von einem Turnier zum nächsten fährt: Die Ausrüstung fürs Pferd muss sitzen und passen, ganz besonders der Sattel fürs Pferd. Hintergrund: Wenn dieser nicht richtig sitzt, kann das fürs Pferd schwerwiegende Folgen im Bereich der Sattellage am Rücken nach sich ziehen. Da nun mal die Muskulatur des Pferderückens unter dem Fell – wie beim Menschen unter der Haut – liegt, sind Druckstellen beispielsweise durch zu enge Sattelkammern oder auch Sattelbäume erst dann zu erkennen, wenn sie sich als sogenannter Satteldruck am Widerrist schlimmsten falls öffnen, eine schmerzhafte Angelegenheit fürs Pferd und eine völlig unnötige zugleich.

Wer sich seinen Reitsattel richtig anpassen lässt und einen Profi hierfür hinzuzieht, geht auf Nummer sicher und hat schlussendlich einen fürs Pferd und für sich selbst als Reiter im Sattel exakt angepasste Sattelform. Hier sollte man auf keinen Fall am falschen Ende sparen, denn der Sattel kann bei regelmäßiger Kontrolle und Aufpolsterungen mitunter Jahrzehnte halten und seine Dienste tun – und desto älter er bei guter Pflege wird, umso bequemer ist er auch für Pferd und Reiter.

Das Zaumzeug dem Zweck zugeordnet aussuchen

Wer als Freizeitreiter seinem Pferd so wenig wie möglich an Zaumzeug zumuten möchte, setzt auf Einohrtrensen. Sie sind nicht nur leicht beim Aufzäumen, sondern auch äußerst bequem fürs Pferd. Doch für Springreiter ist es allerdings wichtig, dass sich das Pferd sicher handeln und steuern lässt und prompt reagiert. Dressurreiter benötigen je nach Stufe der Ausbildung – und auch, ob das Pferd zum Turnier fährt oder nicht – eine gute Dressurtrense, die dem Pferd besonders im Nacken und im Kopfbereich optimal angepasst wird.

Das Gebissstück selbst sollte zudem so angenehm wie möglich im Maul des Pferdes liegen und auch hier sollte man auf die Bedürfnisse des Pferdes Rücksicht nehmen. Nicht jedes Pferdemaul ist gleich und während sich die manche Pferde mit dickeren Gebissstücken wohl fühlen, sind andere eher mit der dünneren Variante glücklich. Entscheidend ist hierbei die Form des Maules und die Länge der Maulspalte. Die Kandare ist mit besonderer Sensibilität auszusuchern und zu führen, weil der Schärfegrad der Einwirkung durch die Zügelführung des Reiters niemals unterschätzt werden darf. Springreiter können zwar aus einer riesigen Auswahl an unterschiedlichen Gebissstücken und auch Zaumzeug aussuchen, aber auch hier steht das Wohl des Pferd absolut im Vordergrund.

Haltung und Pflege

Die Haltung eines Pferdes ist heutzutage nicht gerade kostengünstig, denn schnell läppern sich die Kosten für Stallmiete, Futter, Versicherungen, Weidekosten und Serviceleistungen zusammen, wenn man möchte, dass das Tier so artgerecht wie möglich gehalten wird. Die Liebe zum Pferd ist auch entscheidend für den Umgang mit dem Tier, seine Haltung und seine Pflege. Mädchen verfallen besonders in der Pubertät in eine Art totaler Hingebung, wenn sie ein Pferd pflegen, erste Reitstunden nehmen und sich Pflegepferde und Reitbeteiligungen suchen. Sie träumen vom eigenen Pferd und sehen sich schon mit wild fliegender Mähne des Pferdes durch den Wald galoppieren. Hiervon sollten sich verantwortungsvolle Eltern nicht beeinflussen lassen: Was die Unterhaltung eines Pferdes monatlich letztlich kosten kann, unterschätzen und ignorieren Kinder in diesem Alter gänzlich. Ein Pferd kann durchschnittlich schnell einmal rund 600 Euro im Monat kosten und hinzu kommen noch Tierarztkosten, die bei Klinikaufenthalten und Operationen bei einem Pferd schlimmstenfalls schnell in die Tausende anwachsen.

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 28.11.2019 - 21:23Uhr | Zuletzt geändert am 28.11.2019 - 22:37Uhr
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