Europamarathon beschlagnahmt die Stadt

Görlitz, 31. Mai 2014. Morgen - das könnte ein lazy sunday sein, keine Lust auf Sorgen, die Augen zu und weg... Aber dann nahen sie wieder, schwitzend, stampfend, schnaufend, schließlich vielleicht auch noch wankend: In Görlitz und Zgorzelec ist Europamarathon. Das hat Folgen nicht nur für die Gelenke, sondern auch für den Verkehr.

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Erhebliche Verkehrseinschränkungen zur Großsportveranstaltung

Heftige Verkehrsbehinderungen gibt es am Sonntag, dem 1. Juni 2014, von 8 bis 16 Uhr in der Innenstadt von Görlitz und vor allem entlang der Laufstrecken.

In dieser Zeit bleibt die Stadtbrücke, die als wichtige Verkehrsader Görlitz und Zgorzelec für den Fahrzeugverkehr verbindet, voll gesperrt. Die Ausweichmöglichkeiten liegen mit dem früheren Grenzübergang Ludwigsdorf auf der Autobahn A 4 und der Brücke zwischen Hagenwerder und Radmeritz (Radomierzyce) - erreichbar über die B 99 in Richtung Zittau - nicht gerade nah.

Die von den Läufern betroffenen Straßen können von den Fahrzeugführern in der Regel in Laufrichtung vorsichtig genutzt werden, allerdings sind die komplette Dr.-Kahlbaum-Allee, die Joliot-Curie-Straße, die Schillerstraße, die Bahnhofstraße, die Nieskyer Straße zwischen Laubaner Straße und Klingewalder Weg (Gewerbegebiet Ebersbach) und Teile des Elisabethplatzes für Fahrzeuge absolut tabu.

Sperrung von Bundesstraßen

Am Vormittag soll zwischen 09.15 und 10 Uhr die Bundesstraße 6 zwischen der Abfahrt Laubaner Straße/B 99 (Zufahrt Königshufen) und der Auffahrt Girbigsdorfer Straße gesperrt werden, wenn die Marathonläufer hier vorbeikommen. In Richtung Niesky wird die B 6 vorsorglich ab dem Abzweig Holtendorf von 9 bis 11 Uhr voll gesperrt; kein wirklicher Kraftfahrertrost: Eine Umleitung soll ausgeschildert werden.

Die Fahrt von der B 99 in Görlitz-Weinhübel nach Kunnerwitz und Reichenbach ist bis ungefähr 15 Uhr blockiert. Der Umleitungstipp ist eine Rundreise über Biesnitz, Schlauroth und Pfaffendorf.

Umleitungen in der Stadt

Wer aus der Südstadt und aus Biesnitz in die Innenstadt fahren will, muss über den Brautwiesenplatz und die Landeskronstraße. Aus der Innenstadt und Südstadt stadtauswärts in Richtung Schlauroth kann gefahren werden, wenn man auf die Marathonteilnehmer achtgibt.

In Richtung Zittau (B 99) ist in Weinhübel die Fahrt über ausgeschilderte Umleitungen möglich.

Wer Am Sonntag zum Obermarkt will, muss seine Route über den Grünen Graben bzw. Demianiplatz wählen.

Zum Parken wird der Großparkplatz Innenstadt an der Christoph-Lüders-Straße empfohlen, von wo man den Veranstaltungsort Elisabethstraße gut zu Fuß erreicht.

Die Hinweise der Polizei und der Veranstaltungsordner sollten beachtet werden. Die Freigabe der betroffenen Einschränkungen erfolgt schnellstmöglich, sobald die letzten Teilnehmer durch sind.

Mehr:
Programm des 11. Europamarathons Görlitz-Zgorzelec am 1. Juni 2014
Weitere Marathon-Läufe

Kommentare Lesermeinungen (3)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Entschuldigung von Herrn Friedrich

Von Jens Jäschke am 03.06.2014 - 08:48Uhr
Nun schreibt die SZ heute zum Herrn Friedrich:

"Meine unbedachte Äußerung betreffend der Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ während des Europamarathons in der SZ hat inzwischen zu heftigen persönlichen Angriffen gegen mich geführt. Ich bedanke mich bei den Mitgliedern der Aktion, die mir in einem sehr konstruktiven Gespräch während des Laufes die Gelegenheit gegeben haben, meinen Standpunkt darzulegen. Ich hatte eigentlich nur im Sinn, das Unpolitische dieser Sportveranstaltung darzustellen und rechtsgerichteten Aufdrucken auf T-Shirts späterer Läufe einen Riegel vorzuschieben. Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal bei den Mitgliedern der Aktion für meine missverständlichen Worte entschuldigen und erklären, dass ich die Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ in keinster Weise diskreditieren wollte, sondern sie aus vollem Herzen begrüße und unterstütze."

Somit hat er sich für eine unüberlegte Ansicht entschuldigt und damit sollten wir es gut sein lassen. Unterm Strich zählt auch sein Engagement für die Jugend und den Sport in unserer Stadt.

Friedenslauf

Von Frank am 01.06.2014 - 21:49Uhr
Sehr geehrter Herr Jäschke,

vielleicht hat der Herr Stadtrat das noch aus alten Zeiten in Erinnerung: Die DDR Friedensbewegung nutzte dieses abgewandelte Bibelzitat mit dem Abbild des von der UdSSR an die UNO geschenkten Denkmals von Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch. Das hatte ich vor über 30 Jahren auch am Parka und damit die vollste Aufmerksamkeit des ABV. Viele Vorladungen, eine Anschuldigung oder Begründung gab es aber nicht.

Vielleicht müssen die Stadträte jetzt auch dagegen vorgehen, weil sich unser OB an seine Vergangenheit erinnert, der hat das im Waggonbau sicher damals auch verboten.

MfG Frank

Friedenslauf nicht gleich Friedenslauf?

Von Jens Jäschke am 31.05.2014 - 11:24Uhr
Europamarathon in Görlitz - Görlitzer laufen für den Weltfrieden

Wie jedes Jahr, so gibt es auch dieses einen Europamarathon in Görlitz. Viele Läufer wollen nun wieder eines bekunden. Das friedliche Zusammenwachsen von Europa. Es geht also im Kernpunkt um den Frieden zu erhalten und sich symbolisch mit diesem Lauf dafür einzusetzen.

Für meine Begriffe verbindet sich dort sehr viel christliches Gedankengut in dieser Veranstaltung, denn Frieden ist das wichtigste Gut neben dem Leben auf dieser Erde. Die Sächsische Zeitung berichtet Heute in ihrer Ausgabe vom Ehepaar Niedrig aus Görlitz, die diesen Lauf ebenso mitgestalten und damit zum Ausdruck bringen möchten, dass auch Sie es gut heißen, auf diese Art und Weise die Friedensbekundungen auf der Welt zu unterstützen und vielleicht Staaten wie Amerika und selbst unsere Regierung davon zu überzeugen, dass man keinen Krieg anzetteln oder mit Waffenlieferungen unterstützen soll.

Dazu hat sich das Ehepaar Niedrig etwas besonderes einfallen lassen. Sie haben sich T-Shirts gestalten lassen mit dem Logo "Schwerter zu Pflugscharen". Dieser Spruch erinnert mich an meine Jugend in der DDR. Wir hatten diesen Spruch auf unserem Hausaufgabenheft stehen. Andere hatten sich irgendwoher Aufnäher für die Kutte besorgt und diesen dann drauf genäht um dem Regime der DDR auf zu zeigen, dass wir friedlich mit allen Menschen umgehen wollen und etwas gegen die Machtführung bzw. Diktatur der DDR in diesem SED-Regime, erreichen möchten.

Nun stellt man sich aber mal vor, dass die Aktion, die ich selbst faszinierend empfinde, einen Stadtrat der Bürger für Görlitz - gleichzeitig der Präsident des Marathonvereins Görlitz - quasi als Absurdum hinstellen möchte. So hat man zumindestens das Empfinden, wenn man sich die Aussage von Herrn Friedrich - "Stadtrat der Bürger für Görlitz" - in der Sächsischen Zeitung anschaut. Die lautet lt. SZ-online.de folgendermaßen:

"Ich werde mich umgehend mit einem Rechtsanwalt in Verbindung setzen, um in Erfahrung zu bringen, ob wir solche Aktionen beim Europamarathon, rechtlich abgesichert, unterbinden können", sagt Friedrich.

Warum sollen diese Aktionen denn unterbunden werden frage ich mich dann ernsthaft? Will Herr Friedrich die Meinungsfreiheit in unserem Staat "unterbinden" oder gar den Willen der Bürger von Görlitz in den Schatten stellen, für die er doch eigentlich Vertreter im Stadtrat sein soll? Bei so einer Aussage kann man nur mit dem Kopf schütteln und vielleicht als Entschuldigung für Herrn Friedrich auf sein schon sehr vorgerücktes Alter verweisen/blicken. Alles andere wäre wirklich ein Absurdum.

Hier das Programm: http://www.europamarathon.de/ausschreibung-2014.htm

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  • Quelle: red | Fotos: © Montaplex / Carlos Bonilla / pixabay und Badziol40 / pixabay
  • Erstellt am 31.05.2014 - 05:06Uhr | Zuletzt geändert am 31.05.2014 - 06:10Uhr
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